Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit
Autoren: Manfred Wegener
Vom Netzwerk:
bis der Regenerationsprozeß abgeschlossen ist.«
    Stafford wirkte verkrampft, als er Sinner anblickte.
    »Es gibt eventuell eine Möglichkeit, den Prozeß umzukehren, Sir«, sagte er. »Unsere Expedition hat bewiesen, daß Zeitreisen möglich sind, und nach Auswertung der Rechnerdatei kann dabei ganz gezielt vorgegangen werden.«
    »Sie wollen ein Paradoxon schaffen?« fragte der Commander ungläubig. »Nein, Captain. Wir haben schon eins, und das ist dieses merkwürdige Wurmloch, das wie ein blaues Auge herüberleuchtet. Dieser Tunnel mag zwar die Zeiten abkürzen und Wege in andere Universen zeigen. Aber sie können nicht das ungeschehen machen, was bereits passiert ist. Schlagen Sie sich den Gedanken aus dem Kopf. Ich werde niemals meine Einwilligung dazu geben, die Zeit zu manipulieren. Dadurch könnte alles nur noch schlimmer werden.«
    »Sir«, beschwor Stafford. »Wir stehen am Kreuzweg einer anderen Zeit. Alles, was geschehen ist, kann sich auf eine Parallel-Ebene verlagern, wenn man es richtig anfängt. Wir haben so viele Parallel-Welten gesehen, daß man sie nicht einmal zählen kann. Wir sollten diese zweite Expedition wagen.«
    »Kommt nicht in Frage«, erwiderte Sinner schroff. »Wir müssen mit der Situation fertig werden. Geschehen ist geschehen. Diese Welten die Sie gesehen haben, existieren vermutlich nur in Ihrer Fantasie und sind durch die Ereignisse bedingt.«
    »Solange dieser Tunnel besteht, haben wir eine Chance«, konterte Stafford. »Vielleicht besteht er jahrelang, vielleicht nur noch ein paar Stunden. Wir wissen es nicht. Aber es ist die einzige Möglichkeit, um die Erde …«
    »Eben, das ist der entscheidende Punkt. Es wird keine weitere Expedition geben. Wir werden dieses, dieses … äh … Wurmloch erforschen, aber mehr nicht.«
    »Am Anfang der Expedition hatten Sie andere Ansichten, Sir.«
    Sinner lief rötlich an und schluckte.
    »Man ändert seine Ansicht eben unter gewissen Bedingungen, Captain. Das habe ich getan. Ich wünsche keine weitere Diskussion über dieses Thema. Wir haben etwas riskiert und dabei eine schwere Schlappe einstecken müssen. Halten Sie sich morgen früh zu meiner Verfügung. Es gibt noch viel zu besprechen. Dann werden hier weitere Spezialisten eintreffen und die HERAKLES bis auf die letzte Schweißnaht zerlegen, wie wir es mit der DANAE getan haben.«
    Commander Sinner ging, ohne sich noch einmal umzudrehen. Eine Stunde später wurden die Experten abgezogen. Für heute herrschte Ruhe an Bord.
    »Klotzkopf«, sagte Beauregard, als der Commander zu seinem Kreuzer flog. »Ein sturer Bursche. Dabei hätten wir es beweisen können.«
    Stafford rauchte seit langer Zeit wieder mal eine Zigarette. Widerstrebende Gefühle tobten in ihm.
    Er sah Beauregard an, dann die anderen und lächelte verzerrt. Hather Torlan schluckte hart. Colnar grinste still vor sich hin, und Bonelli versteckte sein Grinsen hinter einem betont starren Gesicht. Der Rest der Crew blickte fragend auf den Captain, als ahnten sie etwas.
    Stafford steckte seinen Zigarettenrest in den Verzehrer. Diesmal war sein Lächeln nicht mehr verzerrt.
    »Nehmen wir an, wir benutzen das Black Hole als Zeitmaschine«, sagte er, »und achten darauf, daß wir durch die Einweg-Membran hindurchgelangen. Wir vermeiden dabei den Kurs auf die eigentliche Singularität und bewegen uns auf die Ringhülle zu. Nach der Durchquerung des Ereignishorizonts gelangen wir in die Inversions-Zone der Raumzeit. Sind wir im Innern der Hülle, beginnen Raum und Zeit abermals die Rollen zu wechseln. Indem wir zyklische Bahnen um die Achse vollführen, können wir beliebig durch die Zeit reisen. Bei jeder Umrundung der Region gehen unsere Uhren um Jahre vorwärts oder rückwärts, je nachdem, in welcher Richtung wir uns bewegen. Haben wir genügend Jahre gesammelt, um es mal so auszudrücken, durchqueren wir eine zweite Raumzeit-Region.«
    Er sprach nicht weiter, aber jeder wußte, was er meinte.
    »Sie meinen … wir sollen tatsächlich?« stotterte Beauregard. »Aber der Commander …«
    »… dürfte einen Tobsuchtsanfall kriegen«, vollendete Stafford. »Den kriegt er mit Sicherheit.«
    »Und nach unserer Rückkehr?« fragte Leach.
    Diesmal war Staffords Lächeln ausgeprägter und gelöster.
    »Es wird eine Überraschung geben, davon bin ich überzeugt. Sind übrigens alle Abteilungen voll funktionsfähig?«
    »Ja, alles funktioniert einwandfrei. Nur die Kryo-Station …«
    »Es wird auch ohne sie gehen.«
    Stafford blickte auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher