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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen
Autoren: Clark Darlton
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erreichen.“
    „Wann ist mit dem Ergebnis zu rechnen?“
    „In den nächsten Wochen.“
    Ra-Kles und Par-Ker nickten befriedigt, dann wandten sie sich zusammen mit Har-Con zum Gehen.
    Schweigend verließen sie den Hinrichtungsraum der HOPE, der von den weisen Erbauern in erster Linie dazu gedacht war, die Abfälle des gigantischen Schiffes mit seinen 500 Menschen zu verwerten, indem man sie dem Atommeiler zuführte.
    Vor dem Schwebelift trennten sich ihre Wege.
    Zwei Tage später geschah etwas Seltsames.
    Har-Con befand sich zusammen mit dem Techniker Ger-Ma und dem Physiker Hen-Dra, der auch gleichzeitig die Funktionen eines Astronomen erfüllte, in der Zentrale.
    Hen-Dra brachte die Ergebnisse seiner Berechnungen, die zwar nicht vollständig, jedoch bereits bezeichnend waren. Ziel des langen Fluges war nun ohne Zweifel jener Stern, Sirius genannt.
    Die Entfernung betrug noch knapp eine Lichtwoche, so daß bei Beibehaltung der augenblicklichen Geschwindigkeit mit einem Flug von weiteren 20 Wochen zu rechnen war. Das Landemanöver würde ebenfalls weitere ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen.
    Falls Sirius einen Planeten besaß!
    Hen-Dra zog die Stirn in Falten, als Har-Con eine entsprechende Frage stellte.
    „Es läßt sich wirklich noch nicht feststellen; die Entfernung ist zu groß. Unsere Existenz jedenfalls hängt davon ab, ob wir einen Planeten finden oder nicht.
    Wenn wirklich nicht, so können wir das Schiff in eine Kreisbahn um die Sonne lenken und weitere 100 Jahre von unseren Tabletten leben. Oder wir streben hinaus in den Raum, mit stark verminderter Geschwindigkeit, und warten, bis uns eine Sonne einfängt – aber das wird bei dem Dahinkriechen wohl niemals der Fall sein.“
    „Und wenn wir wirklich einen Planeten finden und landen, was werden wir dort tun, wenn unsere Tabletten verbraucht sind?“ erkundigte sich Har-Con.
    „Das sollten wir unseren Arzt Len-Der fragen, dessen Existenz bisher vollkommen überflüssig erschien. Vielleicht kann er darauf eine Antwort geben.“
    „Wir werden natürliche Nahrung zu uns nehmen müssen“, mischte sich Ger-Ma ein, obwohl er sicherlich nichts davon verstand. „Auch natürliche Nahrung enthält Energie. Und soweit ich die uns zur Verfügung stehenden Berichte begriffen habe, ernährten sich auch die Weisen von in der Natur oder in künstlich angelegten Gärten gewachsenen Früchten.“
    „Kann ich mir nicht vorstellen“, gab der Kommandant kopfschüttelnd zu. „Aber es stimmt, ich las ähnliches auch. Leider sind zu wenig Bücher vorhanden.“
    „Seit 200 Jahren befinden wir uns in diesem Schiff, aber wir kennen seine ganzen Geheimnisse noch lange nicht. Noch viele Räume und Kammern sind versiegelt und unzugänglich. Wahrscheinlich werden sie sich erst dann öffnen, wenn wir die Oberfläche eines Planeten berühren und der Antrieb endgültig ausgeschaltet ist.
    Die Energie wird aufhören zu fließen, und damit werden sich die geheimen Schlösser öffnen.“
    Der Kommandant betrachtete den Techniker nachdenklich.
    „Ist es möglich, daß die Weisen etwas vor uns verbergen wollten? Wozu denn? Warum?“
    Der Techniker zuckte die Schultern.
    „Ich weiß es nicht; ich weiß nur, daß es so ist. Viele Rätsel werden gelöst sein, wenn wir gelandet sind.“
    In diesem Augenblick flackerte das seit zwei Jahrhunderten stetig brennende Licht kurz auf, wurde dunkler und wäre fast erloschen. Doch dann flammte die Beleuchtung wieder auf, und es wurde so hell wie zuvor.
    Das war ein ungeheueres Ereignis.
    Noch niemals zuvor hatte die Energiezuleitung im Schiff eine Unregelmäßigkeit gezeigt. Die verborgenen Beleuchtungskörper strahlten ständig ihr sanftes und etwas gelbliches Licht aus, ohne Rücksicht darauf, ob die übliche Ruheperiode herrschte oder nicht.
    Har-Con überflog hastig die sichtbaren Skalen und Instrumente, aber er konnte keine Veränderung feststellen. Nur der Energiezustandsmesser verzeichnete ein langsames Absinken, das auch jetzt noch anhielt, als das Licht wieder regelmäßig brannte. Erst nach wenigen Sekunden kam der Zeiger zum Stillstand.
    Eine Verbindung mit den Antriebsräumen bestätigte, daß dort das gleiche Phänomen beobachtet worden war.
    Auch dort war das Licht fast erloschen und die Energie abgesunken. Eine Erklärung ließ sich nicht finden.
    Der Techniker Ger-Ma stand mit gerunzelter Stirn vor dem wieder normal arbeitenden Bildschirm. Es war offensichtlich, daß er das Geschehene nicht begreifen konnte. Eine
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