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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle
Autoren: Anne McCaffrey
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aus Schiffen und Satelliten auf der Suche nach Beute hin und her. Zwei zerbeulte Schlepper mit Saugstützen am Bug – sie hatten eine groteske Ähnlichkeit mit gigantischen Staubsaugern –, fuhren systematisch auf und ab und saugten mikroskopisch feinen Weltraumstaub auf, der die Hüllen und Blenden
    vorüberziehender Raumschiffe in Siebe hätte verwandeln können, ohne daß die Mannschaften es überhaupt bemerkt hatten. Die Räumschlepper schickten Grußsignale, als Carialle sie in einem geschmeidigen Bogen umfuhr und sich mit dem Spin der Raumstation synchronisierte. Der nördliche
    Andockring war gerade in Reparatur, und so beschleunigte Carialle mit einem kurzen Schnippen der Steuerungselemente und hielt auf das südliche Ende zu. Da begannen Lauflichter, die Schürze einer der Andockbuchten auf dem Ring zu
    beleuchten, und Carialle nahm Kurs darauf.
     
    »Und das war das letzte, das wir von dem Piraten Belazir und seiner Schlägertruppe zu sehen bekamen«, beendete Simeon matt seinen Bericht. »Hoffentlich ein für allemal. Meine Hülle wurde mit zusätzlicher unverwüstlicher Panzerung verstärkt und in ihrer Säule aufs neue versiegelt. Die letzten sechs Monate haben wir damit zugebracht, die entstandenen Wunden zu verarzten und die Trümmer zusammenzukehren. Wir warten immer noch auf Ersatzteile. Die Versicherung gibt sich sperrig und moniert selbst die unbedeutendsten Kosten auf der Liste; aber das wundert ja niemanden. Es fahren immer noch Schiffe der Flotte in dem Gebiet Patrouille. Wir haben uns auf ständige Bewachung eingerichtet. Vielleicht wird sogar eine kleine Garnison dar aus.«
    »Ihr habt ja wirklich schlimme Zeiten durchgemacht«, meine Carialle mitfühlend.
    »So, und jetzt wird es mal Zeit für angenehmere
    Nachrichten«, versetzte Simeon und verlieh seiner Stimme frischen Schwung. »Wo habt ihr euch denn herumgetrieben?«
    Carialle simulierte einen Fanfarenstoß.
    »Wir sind hocherfreut mitteilen zu dürfen, daß der Stern GZA-906-M zwei Planeten mit sauerstoffatmenden
    Lebensformen aufweist«, erklärte Keff.
    »Gratuliere, ihr beiden!« sagte Simeon und gab einen Audiostoß von sich, der sich wie der Applaus eines
    vieltausendköpfigen Publikums anhörte. Dann hielt er ganz kurz inne, bevor er weitersprach. »Ich schicke eine simultane Nachricht ans Amt für fremde Rassen und die Erforschung unbekannter Gebiete. Die erwarten jetzt einen vollständigen Bericht samt Proben und statistischen Kurven, aber erst bin ich an der Reihe! Ich will alles darüber erfahren.«
    Carialle öffnete ihre Bibliotheksdateien und übertrug den Bündelstrahl mit der Sternenkarte und den Fremdrassendaten auf Simeons persönlicher Empfangsfrequenz. »Das ist die Zusammenfassung dessen, was wir der Behörde und der
    Meßdatenauswertung schicken werden«, erklärte sie. »Den langweiligen Kram wollen wir dir lieber ersparen.«
    »Die einzige schlechte Nachricht ist die«, warf Keff ein, »daß es auf dem Planeten Nummer vier kein intelligentes Leben gibt, während Planet drei technologisch noch zu
    unterentwickelt ist, um sich den Zentralwelten als
    Handelspartner anschließen zu können. Aber sie haben sich dennoch über unseren Besuch gefreut.«
    »Meinst du!« unterbrach Carialle ihn mit einem Schnauben.
    »Was mich betrifft, so habe ich nie ganz herausbekommen, was die Flatulenten in Wirklichkeit dachten.« Keff schoß ihrer Säule einen empörten Blick zu, den sie jedoch ignorierte. Sie ging das gespeicherte Verzeichnis durch und ließ das Datenprofil der Eingeborenen von Iricon III auf dem Schirm erscheinen.
    »Warum nennt ihr sie die Flatulenten?« fragte Simeon, während er die Videoaufzeichnungen der hageren, stark behaarten, sechsbeinigen Wesen musterte, deren Gesichter eine gewisse Ähnlichkeit mit intelligenten Grashüpfern zeigten.
    »Hör dir mal die Tonaufzeichnungen an«, antwortete Carialle lachend. »Die benutzen eine Form der Kommunikation, gegen die wir eine gesellschaftlich bedingte Abneigung hegen. Keff hat geglaubt, ich würde in Rauch aufgehen, um es einmal so auszudrücken.«
    »Das stimmt doch gar nicht, Cari«, protestierte Keff. »Ich war zunächst zu dem Schluß gelangt«, fuhr er, an Simeon gewandt, fort, »daß sie gar keine gesprochene Sprache brauchen. Sie leben mitten in den Sümpfen«, ergänzte er das von dem Dataeder abgespielte Video. »Wie du siehst, bewegen sie sich entweder auf allen Sechsen oder aufrecht auf vier Beinen durchs Gelände, wobei sie dann die verbliebenen
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