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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle
Autoren: Anne McCaffrey
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gesteigert. »Mehr Vorbereitungszeit und Vorräte wirst du nicht mehr bekommen, Carialle. Pack dein Zeug zusammen, und hau sofort von der Station ab! Der Generalinspekteur möchte sich in fünfzehn Minuten mit dir treffen. Er hat mir gerade aufgetragen, dir eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Ich halte sie so lange zurück, wie ich nur kann.«
    »O nein!« erwiderte Carialle in derselben Geschwindigkeit.
    »Ich habe wirklich nicht die Absicht, mir von Dr. Sennet ›Ich bin ein Psychologe‹ Maxwell-Corey jedesmal im Gehirn rumstochern zu lassen, wenn ich auf der Station vorbeikomme.
    Schließlich bin ich geheilt, verdammt noch einmal! Da brauche ich keine Dauerüberwachung.«
    »Du solltest dich lieber sputen, Cari. Meine Wände mit Ohren haben Gerüchte vernommen, denen zufolge er deine
    ›Besessenheit‹ von Dingen wie Mythen & Legenden für außerordentlich suspekt hält, was deine geistige Gesundheit betrifft. Wenn der Kerl deinen jüngsten Bericht hört – eure Flatulenten –, kannst du dich gleich auf eine neue, ausgiebige Sitzung zur Bestimmung deines psychologischen
    Persönlichkeitsprofils gefaßt machen und Keff ebenfalls.
    Selbst Maxwell-Corey muß schließlich ab und zu so tun, als würde er für sein Geld tatsächlich arbeiten.«
    »Verdammter Kerl! Wir haben doch noch nicht einmal
    sämtliche Vorräte geladen! Ich habe erst den halben Tank mit Nährstoffen gefüllt, und das meiste von dem Zeug, das Keff bestellt hat, liegt noch in deinen Lagerräumen.«
    »Tut mir leid, Liebstes. Aber es wird noch da sein, wenn ihr zurückkehrt. Ich kann dir ja einen Funkstoß schicken, sobald der Bursche wieder weg ist.«
    Carialle überlegte kurz, ob es sich lohnen könnte, sich bei der GRIN über den Generalinspekteur und seine Besessenheit zu beschweren, ihr Dienstuntauglichkeit nachzuweisen. Er befand sich auf Hexenjagd, dessen war sie sich gewiß, und sie hatte nicht vor, für ihn die verfolgte Hexe abzugeben. War es nicht schon schlimm genug, daß er darauf bestand, sie bei jeder Begegnung eine sechzehn Jahre zurückliegende Tragödie aufs neue durchleben zu lassen? Eines Tages würde das zu einem offenen Konflikt führen, doch im Augenblick fühlte Carialle sich noch nicht dazu in der Lage, es mit ihm aufzunehmen.
    Simeon hatte recht. Die Dekontaminations-und
    Reparaturarbeiten an der CK-963 waren abgeschlossen. Das ganze Gespräch hatte nur eine halbe Sekunde gedauert.
    Simeon würde die Nachricht des GI nur noch wenige Minuten zurückhalten können, bevor der störrische Maxwell-Corey eine Erklärung verlangen würde.
    »Dann mach dich für mich auf, Simeon. Ich muß Keff noch finden.«
    »Kein Problem«, erwiderte der Stationsmanager. »Ich weiß, wohin er gegangen ist.«
    »Keff«, sagte die Wand über ihm. »Notruf von Carialle.«
    Träge hob Keff den Kopf. »Ich bin beschäftigt, Simeon.
    Privat.« Susas Hand fuhr hinauf, zerzauste sein Haar und zog ihn wieder herab. Er atmete den Duft der jungen Frau ein, ließ die Hände in einem köstlichen Kontrapunkt unter ihren Körper gleiten, die eine von der Schulterwölbung abwärts, den dünnen Stoff ihres Schiffsanzugs abstreifend; die andere hinauf, die Gesäßbacken und die zarte Taille liebkosend. Sie verschlang ihre Beine mit seinen, griff mit der freien Hand nach seinem Gürtel, tastete nach dem Verschluß.
    »Notruf der Prioritätsstufe eins von Carialle«, wiederholte Simeon.
    Widerwillig löste Keff seine Lippen von Susas. Mit
    sorgenvollem Ausdruck nickte sie. Ohne den Kopf zu
    bewegen, sagte er: »Also gut, Simeon. Stell ihn durch.«
    »Keff«, Carialles Stimme vibrierte vor Aufregung. »Komm sofort herunter! Wir müssen starten. Und zwar pronto.«
    »Weshalb?« fragte Keff gereizt. »Du kannst doch unmöglich schon mit dem Beladen fertig sein.«
    »Bin ich auch nicht. Kann nicht länger warten. Muß
    verschwinden. Komm her, sofort!«
    Seufzend wälzte Keff sich von Susa herunter und wandte sich nörgelnd und zänkisch an die Kabinendecke. »Und was ist mit meinem Landurlaub? O du meine Herzensdame, wenn ich mir auch nichts Schöneres in der Galaxie denken kann, als neunundneunzig Prozent meiner Zeit mit dir zuzubringen, gibt es doch immerhin dieses eine Prozent, da wir armen Schalenlosen das Bedürfnis haben…«
    Carialle schnitt ihm das Wort ab. »Keff, der
    Generalinspekteur ist auf Station.«
    »Was?« Keff fuhr auf.
    »Er verlangt eine weitere Zusammenkunft, und du weißt ja, was das bedeutet. Wir müssen so schnell wie möglich
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