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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle
Autoren: Anne McCaffrey
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so weit weg von hier, wie wir nur können.«
    Keff war bereits damit beschäftigt, zappelnd in seinen Schiffsanzug zu steigen. »Haben wir aufgetankt? Wie viele Vorräte haben wir an Bord?«
    Da ertönte Simeons Stimme wieder aus dem verborgenen Lautsprecher. »Ungefähr zu einem Drittel beladen«, meldete er. »Aber mehr kann ich euch im Augenblick nicht geben. Ich habe euch ja erzählt, daß die Vorräte knapp sind. Für die Lebensmittel gilt das gleiche.«
    »Damit kommen wir nicht sehr weit. Ungefähr eine lange Fahrt oder zwei kurze.« Keff stand auf, rammte die Füße in die Stiefel. Susa setzte sich ebenfalls auf und zog sich den oberen Teil ihres Einteilers wieder über die nackten Schultern. Sie warf Keff einen bedauernden, aber auch verständnisvollen Blick zu.
    »Die fehlenden Vorräte kriegen wir schon irgendwo her«, versprach Carialle. »Was ist der sicherste Vektor, der uns von hier fortführt, Simeon?«
    »Ich gehe jetzt«, sagte Susa und stand von der Bettkante auf.
    Sie legte Keff eine zerbrechliche Hand auf den Arm. Keff beugte sich herunter und gab ihr einen Kuß. »Je weniger ich höre, um so weniger kann ich aussagen, wenn ich unter Eid verhört werde. Kommt gut durch, ihr beiden.« Sie gewährte Keff einen sehnsuchtsvollen Augenaufschlag ihrer langen Wimpern. »Das nächste Mal.«
    Und dann war sie auch schon fort, ohne Beschwerden, ohne Klagen und Vorwürfe. Keff bewunderte sie dafür. Carialle hatte einmal mehr recht behalten: Die ideale Gespielin eines Muskels war ein zweiter Muskel. Das machte seine
    Enttäuschung des nicht zustande gekommenen sexuellen Erlebnisses wegen zwar nicht geringer, doch war es klüger, diese Energie nutzbringend zu verwenden. Den rechten Stiefel richtend, eilte er in den Gang hinaus. Vor ihm hielt Susa gerade auf einen Fahrstuhl zu. Keff drehte sich absichtlich um, suchte sich einen anderen Weg zurück zum Schiff.
    »Sorge dafür, daß ich Maxwell-Corey nicht über den Weg laufe, Simeon.« Er rannte die Stationsbiegung entlang, bis er an einen weiteren Lift gelangte. Dort betätigte er den Knopf und ging besorgt vor dem Lift auf und ab, bis sich die Türen öffneten.
    »Auf diesem Weg bist du schon in Sicherheit«, sagte der Stationsmanager, der Keff mit seiner Stimme verfolgte. Der Muskel betrat die leere Kabine, und hinter ihm schlossen sich die Türen. »Also gut, dieses Ding ist soeben zum Expreß befördert worden. Halt dich gut fest.«
     
    »Was ist mit Sektor G?« fragte Carialle gerade, als Keff die CK-963 bestieg. Sämtliche Monitore der Hauptkabine gaben Sternkarten wieder. Keff begrüßte Carialle in ihrer Hauptsäule mit einem Nicken und warf sich in seinen Andrucksessel, während er die Checkliste für die Startvorbereitungen durchging.
    »Alles in Ordnung, solange ihr nicht Kurs auf Safran nehmt.
    Dort haben die Schiffe der Flotte Belazirs Leute zum letztenmal beobachtet. Denen solltet ihr wirklich besser nicht über den Weg laufen.«
    »Dazu haben wir auch nicht die geringste Lust.«
    »Und was ist mit Sektor M?« fragte Keff, die Karte
    unmittelbar vor sich beäugend. »Letztes Mal hatten wir dort ziemlich viel Glück.«
    »Letztes Mal haben dir die Wichte dort die Schnauze
    poliert«, erinnerte Carialle ihn. »Und so was nennst du Glück?«
    »In dem Gebiet gibt es noch einige Sonnensysteme, die wir ursprünglich überprüfen wollten. Diese Systeme weisen Merkmale mit komplexen Lebensformen bewohnter Planeten auf«, konterte Keff ungerührt. »Eigentlich hätten wir es mit MBA-487-J versucht, aber du mußtest ja unbedingt volle Pulle geben, so daß wir nicht mehr genug Treibstoff hatten und hierher zurückhumpeln mußten. Weißt du noch, Cari?«
    »Das kann jedem mal passieren«, erwiderte Carialle, die nicht allzusehr darauf erpicht war, über ihre eigenen Fehler zu diskutieren. »Wir haben keine Zeit mehr.«
    »Was wäre denn mit dem Gebiet oberhalb des
    Zentralweltenclusters? In Richtung Galaxienscheitel?«
    »Maxwell-Corey wird von hier aus ins System DND-922-Z
    Weiterreisen«, bemerkte Simeon.
    Carialle schüttelte den Kopf und schnalzte. »Wir dürfen nicht das Risiko eingehen, daß er unsere Witterung aufnimmt.«
    Keff musterte die Gesamtübersicht im 3-D-Tank. »Wie wäre es, wenn wir mal eine völlig neue Richtung nähmen? Nur, um mal zu sehen, was dort los sein könnte?«
    »Was rätst du uns, Simeon?« fragte Carialle, während sie zugleich alle losen Gegenstände verriegelte und mit scharfem Zischen die Luftschleuse schloß. Die
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