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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia
Autoren: Anne McCaffrey
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weitreichenden Bürokratie der Zentralwelten regelten. Sie würde es ihnen nicht gleich übelnehmen, da sie doch selbst kaum bereit war, diesem Haufen Fremder
    vorgestellt zu werden.
    Als sie aus der Luftschleuse in die Zentralkabine strömten, spielte Nancia das Spiel, die Gesichter mit den Namen zu verbinden, die die Zentrale ihr gegeben hatte. Der kleine rothaarige Junge mit dem Gesicht wie ein freundlicher
    Wasserspeier hatte Flix’ Hautfarbe und jenes strahlende Lächeln, das Flix die Mädchen zutrieb wie Forellen an den Angelhaken; er mußte einer der beiden sein, die mit Nancias Familie verwandt waren. »Blaize?« rief das schwarze
    Mädchen. »Blaize, ich kriege das hier nicht auf.« Sie reichte ihm eine Plastiktasche mit einer schimmernden grünen
    Flüssigkeit, und Nancia erschauerte, als der Rotschopf mit zwei kurzen, kräftigen Fingern den Siegelstreifen abriß. Doch kein einziger Tropfen ergoß sich auf ihren neuen
    Standardteppichboden – jedenfalls bis jetzt noch nicht.
    »Da, Alpha«, sagte der Junge, als er die Tasche zurückgab, und Nancia fügte ihre Gesichter zu den Namen und
    Beschreibungen aus CenComs Datenpack. Der rothaarige
    Junge mußte Blaize Armontillado-Perez y Medoc sein, dessen Familie so vornehm war, daß sie ihre Verwandtschaft mit den Perez y de Gras nur sehr widerwillig einräumte. Und aus irgendeinem merkwürdigen Grund war sein erster Posten eine Position als einsamer Planetenhilfsdienst auf dem abgelegenen Planeten Angalia; sie hätte eigentlich damit gerechnet, daß jemand aus einer dreinamigen Familie gleich dicht an der Spitze des jeweiligen Zweigs der Zentralbürokratie anfangen würde, den er sich ausgesucht hatte. Die ebenholzfarbige Prinzessin mit ihrem scharfgeschnittenen, klugen Gesicht wäre geradezu eine Schönheit gewesen, hätte sie nur etwas weniger unzufrieden ausgesehen. Das mußte Alpha bint Hezra-Fong sein. Der kurze Datenstoß von CenCom hatte sie als
    Eingeborene der warmen Halbwüstenwelt von Takla
    identifiziert, die mit ihrem forschungsmedizinischen
    Programm eine hohe Punktzahl erreicht hatte; doch es gab keinerlei Hinweis darin, weshalb sie sich mitten in der Ausbildung zu einer fünfjährigen Forschungspause
    entschieden hatte, um ausgerechnet die Sommerlandklinik auf Bahati zu leiten.
    Während sie die Tasche mit Smaragd-Sekt hin-und
    herreichten, gelang es Nancia, die anderen drei anhand ihrer beiläufigen Konversation zu identifizieren, ohne sich selbst vorstellen zu müssen. Der etwas teigige Junge mit seinem Heiligenschein überlanger brauner Locken um sein rotes Gesicht war Darnell Overton-Glaxely, der nach Bahati ging, um dort die OG-Schiffstransport von seinem Cousin zu
    übernehmen, der das Geschäft während Darnells
    Minderjährigkeit verwaltet hatte. Das andere Mädchen, die schlanke, schwarzhaarige Schönheit, deren zarter Knochenbau und leicht geschrägte Augen eine Verwandtschaft mit dem Han Parma-Zweig der Familie nahelegte, war wohl Fassa del Parma y Polo. Der del Parma y Polo-Klan hatte alle wichtigen Raumfahrtbauunternehmungen in diesem Subraum in seiner Gewalt, und nun schien es, als würden sie dieses zarte kleine Ding ausschicken, um die Ansprüche der Familie auch im weganischen Subraum geltend zu machen. Das Mädchen war wahrscheinlich stärker, als sie aussah, überlegte Nancia. Auf jeden Fall war sie die einzige, die die Tasche mit Smaragd-Sekt ablehnte, als sie die Runde machte, und das war schon mal ein gutes Zeichen.
    Und was ihren letzten Passagier betraf – Nancia ließ ihre Sensoren die volle Pracht von Tolyon de Gras-Waldheim
    einfangen, des Cousins, dem sie nie begegnet war. Vom
    Scheitel seines sauber gestutzten blonden Haars bis zu den schillernden Spitzen seiner schwarzen Dienstschuhe war er das Abbild des perfekten Akademieschülers: aufrecht, aber nicht steif dastehend, mit den Augen alles beobachtend, was jeder seiner Gefährten tat, vermittelte er selbst in diesem Moment der Muße noch den Eindruck gefährlicher Wachheit. Wie
    Nancia hatte auch er gerade seinen Abschluß gemacht und war erst vor kurzem eingestellt worden. Und wie sie hatte er eine hohe Position in seiner Klasse erreicht, war aber nicht Klassenbester geworden. Zwar hatte er als erster in allen technischen Disziplinen abgeschnitten, insgesamt war er aber nur Zweitbester aufgrund einer unerklärlich schlechten Note in Offizierseignung – was immer das sein mochte.
    Als sie während Flix’ albernem Computerspiel den
    Datenschub erstmals gesichtet
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