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Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer

Titel: Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
Autoren: Lori Foster
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die Hände hatte sie schützend über ihrem Kopf verschränkt. Mick stützte sich auf die Unterarme, einsatzbereit und scharf beobachtend.
    Glasscherben regneten herab, als die Vitrinen zerbarsten.
    Die Verkäuferinnen sahen kurz auf, die ältere Dame schluchzte. Die Frau neben Mick gab keinen Ton von sich. Er hätte sie gern angesehen, ihr beruhigende Worte zugeflüstert, doch er musste seine ganze Aufmerksamkeit auf die beiden Pistolen richten. Die Räuber schnappten nach ein paar großen Schmuckstücken, aber es schien eher aus Zerstörungswut zu geschehen.
    Es war der jämmerlichste, chaotischste Raubüberfall, den Mick je erlebt hatte. Eigentlich sollten die zwei Kerle wissen, welches die wertvollsten Stücke waren. Stattdessen stopften sie sich wahllos alles in die Taschen, was ihnen gerade in die Finger kam.
    Schließlich traten beide den Rückzug an. Die Spannung wuchs, die Luft schien wie elektrisch aufgeladen - und dann drehte der Kerl mit der Kappe sich um und richtete die Mündung seines Revolvers auf die Frau.
    Mick warf sich über sie.
    Sie keuchte, als sie sein Gewicht auf sich spürte, versteifte sich automatisch und hob den Kopf. "Was machen Sie denn?"
    Er drückte ihren Kopf heftiger als gewollt nach unten.  "Nicht bewegen", zischte er.
    Sie wand sich wütend unter ihm und wollte sich  freikämpfen, denn sie durchschaute seine Absicht nicht.

    "Er will Sie…" begann Mick zu erklären, und dann waren alle Worte überflüssig.
    Der Knall war ohrenbetäubend, der darauf folgende  Schmerz in seiner rechten Schulter brannte wie Feuer. Mick hielt die Frau fest und biss die Zähne zusammen.
    "Mein Gott", flüsterte sie und versuchte, sich aufzurichten.
    Mick ächzte, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Die Gangster hatten es auf sie abgesehen, aus weichem Grund auch immer, aber erst würden sie ihn umbringen müssen.
    Er spürte, wie ihm Blut den Rücken hinunterlief, warm und klebrig, und hörte, die Frau unter ihm erneut keuchen. Doch erst als die Tür aufging, rollte er sich von ihr hinunter und zog seine Pistole. Den Schmerz ignorierend, gab er einen gezielten Schuss durch die Glastür ab. Die Kugel traf den Mann, der geschossen hatte, in den Oberschenkel, bevor er ins Fluchtauto steigen konnte. Mit einem Schrei sackte er zusammen, während er verzweifelt nach der Wagentür griff.
    Das Auto fuhr an und schleuderte den Mann zurück, so dass er mit dem Kopf auf die Bordsteinkante schlug. Leblos blieb er ausgestreckt liegen. Mick sprang hoch und rannte auf die Straße. Er sah noch das Auto, zielte und schoss erneut. Das Rückfenster zersplitterte, doch der Fahrer raste trotzdem davon.
    Auf dem Bürgersteig begannen sich die Schaulustigen zu versammeln. Micks rechter Arm wurde heiß, dann kalt und schließlich gefühllos. Die Hand mit der Waffe zitterte.
    Josh und Zack erschienen gleichzeitig, sie hatten die Szene vom Restaurant aus beobachtet.
    Sanft nahm Josh Mick die Waffe aus der Hand und steckte sie in das Halfter zurück. "Mann, du bist angeschossen." Er packte Mick am Oberarm, um ihn zu stützen.
    Zack trat an die andere Seite. "Ruft einen Krankenwagen."
    Mick musste trotz allem lächeln, denn Zack war selbst Sanitäter. Schließlich zog Zack sein Funkgerät aus der Tasche und erledigte den Anruf selbst. "Komm, setz dich so lange, bis sie kommen", sagte er und führte Mick zur Bordsteinkante.
    "Ich setzte mich nicht in diese Pfütze", knurrte Mick. "Mir geht es gut."
    Jedenfalls so gut, dass er sich nach der Frau umsehen konnte. Als er sie nicht sofort erblickte, packte ihn die Angst.
    Das ältere Ehepaar lehnte an der Hauswand, die Frau weinte, während der Mann hilflos um sich schaute. Mick machte die Verkäuferinnen aus, die wie versteinert dastanden. Offenbar hatten sie einen Schock erlitten. Überall liefen Polizisten umher, sie isolierten die Zeugen, damit sie nicht miteinander reden konnten. Zwei Dienstwagen nahmen die Verfolgung der Täter auf. Ein Beamter kam auf Mick zu.
    Wo zum Teufel ist sie? dachte er.
    Als der Polizist sich vor ihn stellte, mit gerunzelter Stirn, die Hand am Pistolenhalfter, erklärte Mick ihm ruhig: "Ich bin Mick Dawson vom Sittendezernat." Er wollte seine Marke aus der Jacke ziehen, doch sein Arm verweigerte ihm den Dienst.
    Josh sagte: "Lass mich mal." Er fand die Marke und zeigte sie dem Beamten. Der nickte und rief nach einer Decke.
    Frustriert stand Mick da und merkte, wie er von Minute zu Minute schwächer wurde, während Zack und Josh ihn  halbwegs
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