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Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer

Titel: Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
Autoren: Lori Foster
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auf ihr lag. Da war sie sich direkt winzig vorgekommen. Sie erinnerte sich auch an seine Stärke, an das Gefühl von gebändigter Kraft.
    Sein dichtes dunkles Haar war jetzt zerzaust, es stand nach allen Seiten ab, und jegliche Farbe schien aus seinem Gesicht gewichen. Mitleid überkam sie, und ihre Unterlippe begann zu zittern. Dennoch fand sie, dass er der attraktivste Mann war, den sie je gesehen hatte. Bei dem Überfall hatte sie ihn sich gar nicht richtig anschauen können. Zuerst hatte sie gedacht, er gehöre zu den Gangstern, und war vor Angst wie gelähmt gewesen.
    Aber er hatte die Kugel abgefangen, die ihr galt.  Welcher Mensch tat so etwas? Er kannte sie ja nicht einmal.
    Und nun lag er hier im Krankenhaus. Ihretwegen. Ein Seufzer der Rührung entfuhr ihr.
    Bei dem Geräusch wandte er den Kopf, und der  durchdringende Blick seiner dunkelbraunen Augen wurde freundlich, als er sie entdeckte. Sein Mund verzog sich zu einem hinreißenden Lächeln, während er mit tiefer, heiserer Stimme sagte: "Hi."
    In dem schlichten Gruß lag so viel Gefühl, dass ihr ganz schwindlig wurde. Sie hörte kaum, wie Josh ihn vorstellte.
    "Delilah, das ist Mick Dawson. Mick - Delilah Piper."
    Mit langsamen Schritten ging sie auf ihn zu. Mick sah ihr lächelnd entgegen, doch seine Pupillen waren geweitet. Er wirkte aufmerksam und ein wenig überrascht. Sie setzte sich auf die Bettkante und strich ihm impulsiv über die Wange. Sie musste ihn einfach berühren, die Wärme seiner Haut spüren…  Und dann beugte sie sich über ihn und gab ihm einen Kuss.
    Dicht an seinen Lippen flüsterte sie: "Danke."
    Er wollte etwas erwidern, aber sie küsste ihn noch einmal.
    Es war wie Magie, sie hätte ihn ewig küssen können. Seine Lippen waren fest und trocken. Sie strich über sein unrasiertes Kinn, die Stoppeln fühlten sich aufregend männlich an. Sein Körper strömte einen speziellen Duft und eine Wärme aus, die sie einzuhüllen schienen. Er sah gut aus, roch gut - war einfach gut.
    Sie sah hoch und sagte ein wenig atemlos: "Sie tun mir so Leid. Eigentlich sollte ich in diesem Bett liegen."
    "Nein!" Erstaunlich schnell für einen Kranken hob er den gesunden Arm und schob sie ein Stück von sich. Er wirkte verärgert. Und besorgt.
    In diesem Moment ging die Tür auf, und Zack, der Mann, der ein bisschen netter war als Josh, kam herein. Verwundert riss er die Augen auf, als er die beiden so vertraut beieinander sah. Schon wollte er diskret den Rückzug antreten, da erblickte er in der Ecke den grinsenden Josh.
    "Ich sehe, dir geht es inzwischen besser, Mick", meinte Zack übertrieben fröhlich.
    Josh lachte. "Klar, jetzt hat er sie ja endlich."
    Del stand langsam vom Bett auf. "Ich wäre schon eher gekommen, aber die beiden haben mich nicht zu Ihnen gelassen", beschwerte sie sich bei Mick.
    "Nur Familienangehörige durften zu ihm", verteidigte sich Josh, und es klang nicht gerade freundlich.
    Diese Ausrede hatte Del zigmal gehört, aber schließlich gehörte Zack ja auch nicht zur Familie. Frustriert strich sie sich das Haar aus der Stirn. "Sie hätten ja sagen können, ich wäre seine Frau."
    Josh schluckte. Zack warf Mick einen fragenden Blick zu.
    Der grinste und griff nach ihrer Hand. "Tut mir Leid, wenn Sie sich meinetwegen Sorgen gemacht haben. Ihnen geht es hoffentlich gut?"
    Del setzte sich wieder aufs Bett. Sie hätte Mick gern noch einmal geküsst, aber seine Freunde bewachten ihn wie Bulldoggen. Außerdem kam sie sich nach dem Joggen im Regen und dem Überfall alles andere als anziehend vor.
    "Danke, mir geht es bestens."
    Mick befühlte den Bluterguss an ihrer Wange. "Das da tut mir noch mehr Leid."
    Bei seinem besorgten Ton wurde ihr innerlich ganz warm.
    Gerührt umfasste sie sein Handgelenk und drückte ihm einen Kuss auf die Handfläche. Wieder sah er überrascht aus und, wenn sie sich nicht sehr täuschte, irgendwie erregt. Sein Blick glühte, Farbe schoss ihm in die bleichen Wangen, und er starrte auf ihren Mund.
    Del räusperte sich. "Ich habe mich kindisch benommen.  Aber zuerst dachte ich, Sie gehörten zu den Dieben und wollten…"
    "Schon gut." Er starrte noch immer auf ihren Mund, und es machte sie langsam nervös. "Verzeihen Sie mir, ich wollte Ihnen keine Angst einjagen."
    Er hatte für sie sein Leben riskiert und entschuldigte sich bei ihr? So ein Mensch war ihr noch nie begegnet. 
    "Nein, ich muss Sie um Verzeihung bitten. Sie sind meinetwegen angeschossen worden."
    "Es ist nur eine Fleischwunde."
    Zack
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