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Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression

Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression

Titel: Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression
Autoren: Gunter Groen , Wolfgang Ihle
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das Gespräch mit dem Schüler und seinen Eltern suchen. In Absprache mit den Eltern kann es sinnvoll sein, weitere Hilfen zu organisieren.

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Stärken Sie die Beziehung zu Ihren Schülern . Zeigen Sie Mitgefühl und Verständnis auch für negative Gefühle, äußern Sie Bereitschaft auch über Sorgen und belastende Emotionen zu sprechen, akzeptieren Sie aber auch Grenzen, wenn sich Kinder zunächst nicht weiter öffnen wollen.
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Fördern Sie ein angenehmes und kooperatives Klassenklima . Helfen Sie zurückgezogenen, bedrückten und ängstlichen Kindern, von den anderen akzeptiert und eingebunden zu werden. Greifen Sie, gegebenenfalls in Absprache mit Kollegen, konsequent ein, wenn einzelne Kinder systematisch ausgegrenzt, gehänselt und gemobbt werden.
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Überhöhte Ansprüche und negative Erwartungen relativieren . Helfen Sie bedrückten Kindern überhöhte Ansprüche, Perfektionismus und negative Erwartungen zu relativieren. Machen Sie Ihnen Mut für anstehende Aufgaben, unterstützen Sie sie dabei, Misserfolge zu bewältigen und nicht überzubewerten.
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Traurige Kinder nicht über Gebühr schonen . Achten Sie darauf, traurige und verzagte Kinder nicht über Gebühr zu schonen, versuchen Sie regelmäßige Strukturen und Anforderungen weit gehend aufrechtzuerhalten. Bieten Sie, wenn nötig, ggf. zeitweilig eine engere Begleitung und kleinschrittige Anleitung an.
  6
Ermöglichen Sie Kindern mit depressiven Tendenzen Erfolgserlebnisse . Geben Sie ihnen positive Rückmeldung für ihre Anstrengungen und auch kleinere Erfolge. Sprechen Sie die Kinder auch in ihren besonderen Begabungen und Stärken an und geben Sie ihnen die Möglichkeiten, diese zu zeigen.
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Schüler nicht abwerten . Stellen Sie einzelne Schüler nicht bloß, werten Sie sie nicht in ihrer Person ab.
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Psychische Gesundheit, Stress, Gefühle etc. als Thema im Unterricht aufgreifen . Greifen Sie, soweit möglich, gezielt und systematisch spezielle Themen im Unterricht auf. Machen Sie Unterrichtseinheiten, in denen es zum Beispiel um die psychische Gesundheit von Menschen und Unterstützungsmöglichkeiten geht, um den Umgang mit Stress, die Bewältigung von negativen Gefühlen oder die Bedeutung von Freundschaft. Nutzen Sie im Kollegium interaktive Lernformen, vorliegende Lehrmaterialien und bestehende Präventionsprogramme.
  9
Überforderung mit den Eltern thematisieren . Thematisieren Sie es mit den Eltern, wenn ein Kind in der jetzigen Klassenstufe oder Schule dauerhaft überfordert ist und überlegen Sie gemeinsam Alternativen oder Fördermöglichkeiten.
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Enger und wohlwollender Austausch mit den Eltern . Sprechen Sie sich, gerade wenn Kinder Schwierigkeiten in der Schule haben und sich auffällig verhalten, eng mit den Eltern ab und respektieren auch ihre Sicht der Dinge. Ein wohlwollender Austausch hilft allen.

12    Wie finden Sie die richtige Hilfe?
    Wenn Sie bei Ihrem Kind Anzeichen für eine Depression bemerken, sollten Sie in jedem Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Weder Sie als Eltern noch das Kind oder der Jugendliche selbst können eine Depression diagnostizieren oder diese ausschließen.
    Erster Ansprechpartner ist der Kinder- und Jugendarzt oder der Hausarzt
    So schnell wie möglich sollte ein Termin beim Kinder- und Jugendarzt oder beim Hausarzt vereinbart werden. Dabei gehen wir davon aus, dass dieser das Kind bereits gut kennt und von daher ein Vertrauensverhältnis besteht. Für den Arzt sind Informationen über die Art der Beschwerden, deren Dauer und die damit einhergehende Beeinträchtigung im Alltag (Schule, Freizeit, Freundeskontakte) von Bedeutung. Offenheit sollte auch darüber herrschen, ob bei nahen Angehörigen bereits Depressionen oder andere psychische Probleme vorlagen. Als Teil der Diagnostik sollte der Arzt nun eine komplette körperliche Untersuchung durchführen und auch Blutproben entnehmen, um körperliche Ursachen für die aufgetretene Symptomatik auszuschließen. Weiterhin sollte der Arzt auch weitere mögliche Ursachen für die depressive Symptomatik abklären. Hierzu zählen zum Beispiel Alkohol- oder Drogenmissbrauch, mangelnde Schlafhygiene, ernährungsbedingte Probleme wie Eisenmangel oder auch Medikamentenwirkungen. Wenn der behandelnde Arzt für die Beschwerden keine organischen Ursachen findet, so sollte er Sie und Ihr Kind an einen auf diese Altersgruppe spezialisierten Psychotherapeuten verweisen. Dieser führt dann genauere Untersuchungen durch und kann
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