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Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression

Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression

Titel: Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression
Autoren: Gunter Groen , Wolfgang Ihle
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psychischer Probleme des Kindes- und Jugendalters wird nach der Diagnostikphase die verschiedenen Behandlungsoptionen mit Ihnen und Ihrem Kind besprechen (vgl. Kapitel 7 ). Neben der Einzelpsychotherapie kommen auch (insbesondere im Rahmen der Kognitiven Verhaltenstherapie) gruppenpsychotherapeutische Angebote in Betracht. Diese können eine gewinnbringende Behandlungsalternative darstellen. In jedem Fall ist die Beteiligung und Einbindung der wichtigsten Bezugspersonen auch dann von großer Bedeutung, wenn diese eine gute Beziehung zu ihrem Kind haben. Bei leichten und mittelgradigen Depressionen wird die Behandlung in der Regel mit psychotherapeutischen Interventionen begonnen. Die bisher am besten evaluierte Behandlungsform ist die Kognitive Verhaltenstherapie. Wenn die Probleme und Beschwerden sich hierdurch bessern, ist in der Regel von einer medikamentösen Behandlung abzusehen. Bei ausbleibenden Erfolgen oder schweren Depressionen kann auch bei Kindern und Jugendlichen eine medikamentöse Behandlung angezeigt sein. Hierbei ist die intensive Zusammenarbeit zwischen dem behandelnden Psychotherapeuten und dem behandelnden Arzt vonnöten. Antidepressiva sollten immer nur im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplanes eingesetzt werden. In besonders schweren Fällen und bei Vorliegen von akuter Suizidalität sind stationäre Behandlungen unumgänglich (vgl. Kapitel 7 ). Im Kapitel 9 und 10 finden Sie weitere Informationen und Tipps, wie Sie zum einen Ihr Kind während der Behandlung unterstützen können und zum anderen dazu beitragen können, dass Ihre gesamte Familie während dieser nicht einfachen Zeit stark und gesund bleibt.
    Wer übernimmt die Kosten für die notwendige Diagnostik und Behandlung?
    Psychotherapie ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Das heißt, dass bei gesetzlich krankenversicherten Personen die Kosten für die Diagnostik und eine gegebenenfalls notwendige Psychotherapie übernommen werden. Eine Psychotherapie ist allerdings eine „antragspflichtige Leistung“; das heißt, Sie müssen, gemeinsam mit Ihrem behandelnden Psychotherapeuten nach der Diagnostik- und Abklärungsphase („probatorische Sitzungen“) und vor Behandlungsbeginn einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse stellen, was in der Regel kein großer Aufwand ist. Informationen hierzu werden Sie vom behandelnden Psychotherapeuten erhalten. Ein Psychotherapeut in eigener Praxis muss bestimmte Merkmale erfüllen, damit er mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen kann. Er muss (1) approbiert sein, also eine staatliche Behandlungserlaubnis besitzen, (2) von einer „Kassenärztlichen Vereinigung“ zugelassen sein und (3) ein psychotherapeutisches Verfahren anwenden, das sich wissenschaftlich als wirksam erwiesen hat und zugelassen ist. Dazu gehören bisher die analytische Psychotherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Verhaltenstherapie. Bei der kassenärztlichen Vereinigung können Sie erfahren, in welchem Psychotherapieverfahren die jeweiligen Psychotherapeuten fachkundig sind. Die Leistungen der privaten Krankenversicherung (PKV) sind nicht einheitlich geregelt. Entscheidend ist hier, was der Versicherte und seine Versicherung vertraglich vereinbart haben. Einige private Krankenversicherungen lehnen einen Versicherungsschutz für psychisch kranke Menschen ab oder schränken die Leistungen im Fall einer psychischen Erkrankung ein. In jedem Fall ist es ratsam, sich vor Behandlungsbeginn die Kostenübernahme schriftlich bestätigen zu lassen. Bei Beamten oder Angestellten des Öffentlichen Dienstes übernimmt die Beihilfe die Kosten für die Behandlung durch einen zugelassenen Psychotherapeuten. Im Allgemeinen übernimmt die Beihilfe etwa 50 Prozent der Kosten. In jedem Fall ist es ratsam, sich auch hier vor Behandlungsbeginn die Kostenübernahme schriftlich bestätigen zu lassen.

13    Wie können sich Kinder und Jugendliche selbst helfen?
    Im Jugendalter müssen die Heranwachsenden viele Entwicklungsaufgaben bewältigen. Sie müssen unter anderem
neue und enge Beziehungen zu Gleichaltrigen aufbauen,
die eigene, veränderte körperliche Erscheinung akzeptieren,
selbstständig und emotional unabhängiger von ihren Eltern und anderen Erwachsenen werden,
sich auf eine Partnerschaft, später auch Familienleben vorbereiten,
eine berufliche Karriere vorbereiten,
sozial verantwortliches Verhalten und ein Wertesystem entwickeln.
    Somit ist das Jugendalter eine extrem veränderungsreiche
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