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Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression

Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression

Titel: Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression
Autoren: Gunter Groen , Wolfgang Ihle
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und Gesten den Alltag zu entspannen.
 
Bitte denken Sie daran, Ihr Kind hört zu und nimmt die Dinge, die Sie über die Welt und ihre zukünftige Entwicklung sagen, bewusst, aber auch „so nebenbei“ mit auf.
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Kennen Sie die Stärken Ihres Kindes? Stärken Sie es! Depressive Kinder und Jugendliche vergessen zeitweise völlig, was sie an sich und der Welt mögen. Eltern haben meistens auch die Erfahrung gemacht, dass es dem Kind wenig zu nützen scheint – beziehungsweise es reagiert oft äußerlich nicht darauf – wenn man ihm seine guten Fähigkeiten vor Augen hält („Sei nicht traurig, du kannst doch aber gut schwimmen …“).
 
Im Rahmen einer Psychotherapie lernen Sie als Eltern verschiedene Techniken kennen, wie man ein Kind konkret in einer Situation unterstützt. Hier soll dazu angeregt werden, darüber nachzudenken, was Sie an Ihrem Kind mögen, aber auch welche Stärken Sie bei Ihrem Kind kennen. Es könnte sein, dass Ihr Kind – vor der Störung – eher ein lautes oder oft wütendes Kind war und seine Beschwerden sehr offen in der Familie zum Ausdruck gebracht hat. Möglicherweise mögen Sie diese Eigenschaft nicht so sehr, aber die Fähigkeit seine Gefühle auszudrücken und seinen Willen oder Wünschen Ausdruck zu verleihen, würde man als wichtige Fertigkeit im Berufsleben einordnen. Sie sollten diesen Impuls bei Ihrem Kind fördern. Man kann das bei Schulkindern spielerisch fördern, indem man ihnen die Aufgabe des „Beschwerdesammlers in der Familie“ gibt. Den Jugendlichen könnten Sie zum Beispiel bitten in der Familie darauf zu achten, wenn Unklarheiten und Konflikte noch nicht gelöst sind.
 
 
Andere Stärken Ihres Kindes könnten zum Beispiel sein, dass es besonders geschickt mit den Händen ist oder einen guten Sinn für das Schöne hat. Geben Sie ihm dann Aufgaben und Verantwortlichkeitsbereiche wie den Tisch (besonders schön) zu decken oder die Farbe für die neue Tischdecke, Zimmerfarbe, Tassen etc. auszusuchen. Vielleicht ist Ihr Jugendlicher auch derjenige in der Familie, der sich gut mit dem Computer auskennt und eine Hilfe für die anderen sein kann.
 
Es gibt sicherlich einiges, was Ihnen als Eltern auffällt, wenn Sie an die Zeit vor der psychischen Problematik denken. Erinnern Sie Ihr Kind daran und sagen Sie ihm, dass Sie stolz auf es sind und worüber Sie sich freuen.
 
Die Förderung der schon in jedem Menschen angelegten Stärken, ist auch eine Förderung der Selbstständigkeit. Besprechen Sie sich mit anderen Eltern, was für die Altersgruppe üblich ist. Es ist sinnvoll, eigene Aufgaben in der Familie zu haben, man fühlt sich als ein wichtiges Glied in der Kette, ohne das die Familie nicht funktioniert. Leider werden an Kinder oft nur unliebsame Aufgaben wie „Müll wegbringen“ oder „Spülmaschine ausräumen“ verteilt. Sind Sie als Erwachsener stolz auf sich, wenn Sie solche Tätigkeiten erledigt haben?
 
Fragen Sie Ihr Kind, wofür es sich verantwortlich fühlen möchte und denken Sie an seine Stärken. In der Regel wissen die Heranwachsenden, was ihnen Spaß machen würde. Ihr Kind könnte zum Beispiel für die Blumenpflege da sein, ein Experte in der Auswahl der Brotsorte für die Familie sein oder ihr Jugendlicher weiß, wo es immer das günstigste Autobenzin gibt. Trauen Sie Sich und Ihrem Kind etwas Neues zu!

10    Was tun, wenn ein Elternteil depressiv ist?
    Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, dass ca. 30 % der Kinder und Jugendlichen, die depressiv sind, auch einen Elternteil haben, der unter dieser Störung leidet. Nicht immer ist den betroffenen Elternteilen jedoch bewusst, dass sie dieses Problem haben.
    Betrachten wir zunächst die Situation, dass Sie mit Ihrem Kind bei einem Psychotherapeuten Hilfe und Beratung suchen. Es wird dann eine ausführliche Befragung der Lebenssituation stattfinden (Exploration), in der viele Angaben gemacht werden müssen, damit der Therapeut sich die Lebenssituation Ihres Kindes genau vorstellen kann. In diesem Zusammenhang wird auch nach der Befindlichkeit der Eltern gefragt. Dazu gehören auch Informationen zur Tagesgestaltung der Eltern oder Familienmitglieder und möglichen Einschränkungen.
    Wenn Sie selbst die Welt oder Ihren Lebensalltag oft als völlig erschöpfend, ermüdend und nicht zufriedenstellend erleben oder wenig Hoffnung mehr haben, dass sich etwas zum Besseren wendet, dann ist es sinnvoll, dies dem behandelnden Therapeuten Ihres Kindes mitzuteilen. Denn dieser Experte kann
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