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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier
Autoren: Elaine Cunningham
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Landes, nicht gelungen, eine Bedrohung frühzeitig zu erkennen. Ich kann nicht in Worte fassen, wie gewaltig und verheerend dieser Schlag in den Köpfen der Halruaaner wirkte. Vielleicht hatte Kiva das geplant.
    Es sollte noch schlimmer kommen: Eine von Kivas Verbündeten und die Schöpferin der mächtigen mechanischen Armee war Königin Beatrix, die zutiefst geliebte Gemahlin Zalathorms.
    Meine Bewunderung für König Zalathorm ist grenzenlos; dennoch muß ich sagen, daß Beatrix seine größte Schwäche ist. Was immer sie auch einmal gewesen sein mag, sie ist nicht länger die Königin Halruaas. Sie ist von schrecklichem Leid innerlich und äußerlich gezeichnet und hat sich immer weiter aus der Welt zurückgezogen, um Zuflucht zu suchen in der Gesellschaft ihrer mechanischen Kreaturen, über deren Konstruktion sie wacht.
    Zu Beginn des letzten Mondzyklus lief eine von Beatrix’ Kriegerkonstruktionen auf einmal Amok. Ich bekämpfte sie und konnte sie besiegen, doch ein Arbeiter wurde getötet und etliche weitere verletzt. Während ich dem König Bericht erstattete, verschwanden die mechanischen Monster mittels Magie spurlos. Der Familie des Toten wurde die Wiedererweckung angeboten, die Verletzten wurden versorgt. Die Angelegenheit wäre in Vergessenheit geraten, wenn sich Tzigone nicht abermals eingemischt hätte.
    Tzigone kann Stimmen sehr überzeugend imitieren und ein Publikum damit fesseln, worum sie von jedem Barden beneidet wird. In jüngster Zeit hat sie ihr Leben als Straßenkünstlerin hinter sich gelassen, um in die Rolle des Lehrlings eines Magiers zu schlüpfen, doch ihr vormals unstetes Leben hat andere, eher fragwürdige Fähigkeiten in ihr geweckt. Ihre Finger sind geschickt und flink. Sie tischt unterhaltsame Halbwahrheiten mit derselben Leichtigkeit auf, mit der ein Behir Blitze speit. Sie bewegt sich wie ein Schatten, klettert wie ein Eichhörnchen und lächelt herablassend, wenn sie mit einem noch so sicheren Schloß konfrontiert wird. Nicht einmal die Schutzvorkehrungen und die Wachen im Palast konnten sie abschrecken.
    Tzigone schlich sich in Beatrix’ Werkstatt, und mittels einer magischen Statue zeichnete sie ein höchst beunruhigendes Gespräch zwischen der Königin und Kiva auf. Die Elfe kam zu Beatrix, lobte sie für ihre Bemühungen und nahm ihre Metallmonster mit, um sich auf den kommenden Kampf vorzubereiten.
    Als Tzigone mir die Statue brachte, verlangte meine Dienstpflicht von mir, Zalathorm vom Verrat seiner Frau in Kenntnis zu setzen. Auf die Königin wartet nun ein Prozeß. Diese Tragödie machte zunichte, was ansonsten als einer der größten Triumphe Halruaas in die Geschichte eingegangen wäre.
    Ja, ich fürchte, »zunichte machen« ist der richtige Ausdruck. Die Invasoren wurden zurückgeschlagen, das Wehr wurde faktisch und im übertragenen Sinne geschlossen. Doch die Königin ist des Verrats angeklagt. Auch wenn es niemand in Worte faßt, weiß jeder, daß König Zalathorm auch unter Anklage steht.
    Wieso sollte der mächtigste Hellseher ganz Halruaas nicht sehen, was in seinem eigenen Palast vor sich ging? Doch wenn der König von den perfiden Plänen seiner Frau wußte, dann ist auch er schuldig.
    Was aber, wenn er sie nicht sah? Wenn seine Macht möglicherweise geschwunden ist? Wußte er deshalb nichts von der Invasion, bis die mulhorandischen Truppen halruaanisches Gebiet betraten?
    Überall in ganz Halruaa stellt man sich diese Frage. Wenn die Geschichte tatsächlich ein Kreislauf ist, werden mächtige und ehrgeizige Magier bald mehr tun, als nur zu flüstern. Seit fast drei Generationen hat niemand mehr Zalathorms Krone für sich beansprucht, und das Land hat in Frieden existiert. Doch in der Vergangenheit gab es in Halruaa schreckliche Konflikte, die aus Ehrgeiz geboren wurden, Kriege, in denen sich die Magier untereinander mit erstaunlichen kunstvollen und verheerenden Zaubern bekämpft haben.
    Das bringt meine Geschichte zum Abschluß und zu einer weiteren Schutzfunktion, die wir Jordaini erfüllen. Wir sind die Wahrer der Geschichte und verbringen die ersten 20 Jahre unseres Lebens damit, jede Einzelheit der Geschichte Halruaas zu lernen. Die Geschichten über die Kriege der Magier sind die schreckenerregendsten. Ich bete täglich zur Herrin Mystra, daß wir Halruaaner aus jenen Lektionen gelernt haben und weise genug sind, um einen Krieg zu vermeiden.
    Eine Tatsache jedoch beunruhigt mich: Wenn diese Gebete erhört würden, wären wir die ersten wirklich Weisen
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