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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier
Autoren: Elaine Cunningham
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vor Mittag und öffneten erst wieder, lange nachdem die Zeit des Mittagsschlafs verstrichen war. Straßenkünstler sangen Balladen und spielten Stücke, Feuerwerke erleuchteten den Nachthimmel. Ernste, schwer arbeitende Halruaaner, Magier und das gemeine Volk verschrieben sich gleichermaßen den Feierlichkeiten, als wollten sie dem allgegenwärtigen Tod eine lange Nase zeigen.
    Vor dem Palast wurde das vertraute Lied der Straße allmählich lauter und begann plötzlich, Dissonanzen aufzuweisen. Zalathorm nickte Matteo zu, der über die Abwechslung froh war und zum Fenster ging, um zu sehen, was draußen vor sich ging.
    Wie immer hatte sich eine Menschenmenge versammelt, die auf eine Audienz beim König hoffte. Die Szene hatte etwas von einer ausgelassenen Feierlichkeit. Straßenhändler waren gekommen, um ihre Waren feilzubieten, und Gaukler unterhielten die Massen. Matteo wandte den Blick rasch von einem jungen Jongleur ab, dessen flinke Hände und sorgloses Grinsen ihn zu sehr an Tzigone erinnerten.
    Er sah einen Tanzbären, der sich mit der Anmut einer korpulenten Matrone bewegte, dann beobachtete er die Viehtreiber, die exotische Bestien anpriesen. Stolze Eltern reichten ihre Kinder hoch, damit sie auf Kamelen aus den Wüsten von Calimshan, auf einer riesigen dreihörnigen Echse aus den Dschungeln von Chult oder auf einem alten und recht klapprigen Einhorn reiten konnten. Er entdeckte sogar einen jungen Elefanten, ein Tier, das man in Halruaa selten zu sehen bekam. Zwei kleine, kreischende Kinder klammerten sich an eine in fröhlichen Rot- und Gelbtönen gehaltene Sänfte auf dem breiten grauen Rücken des Tiers.
    Der Elefant schwang den langen Rüssel hin und her, als wolle er einen angreifenden Schwarm abwehren. Matteo sah genauer hin und erkannte, daß das Tier genau dies tat. Mehrere Personen hatten begonnen, den unglücklichen Elefanten mit Obst und Kuchen zu bewerfen.
    Matteo ging zurück zu Zalathorm. »Einer der Viehtreiber hat einen Elefanten dabei. Die Menge greift ihn an, vermutlich, weil das Tier in Mulhorand heimisch ist und an die Invasoren erinnert.«
    Ein Schatten huschte über Zalathorms Gesicht. Er erhob sich vom Thron und ging zum Fenster, wobei er Matteo bedeutete, ihm zu folgen. Höflinge machten den Weg frei, als die beiden sich näherten, und sahen ihnen wachsam nach, da Zalathorm mit seinen eigenen ehernen Gewohnheiten brach.
    Zalathorm ging voraus zu einer verborgenen, schmalen Wendeltreppe, die hinunter auf die Straße führte. Mit raschen Schritten legte er die Stufen zurück.
    »Bei allem Respekt, Herr, darf ich fragen, was Ihr vorhabt?« rief Matteo, als er dem König nacheilte.
    Der König blieb stehen und sah Matteo an. »Die Menschen vor dem Palast warten darauf, daß ich Streitigkeiten schlichte. Diese spezielle Streitigkeit wird sich nicht lösen, wenn ich sie aussitze.«
    Matteo wollte fragen, ob es ratsam war, sich mitten in eine Auseinandersetzung auf der Straße zu begeben, doch er nahm an, der König hätte seine Gründe. Er folgte ihm schnell und löste unterwegs die Riemen seiner Dolche.
    Als sie die Straße erreichten, hatte der Konflikt schon chaotische Züge angenommen. Der Elefant setzte sich mit knappen, erstaunlich flinken Bewegungen gegen seine Angreifer zur Wehr. Zwei Magier hatten Levitationszauber gewirkt, um die verängstigten Kinder aus der kastenartigen Sänfte zu heben. Strampelnd und um sich schlagend schwebten sie den ausgestreckten Armen ihrer Eltern entgegen.
    Weitere Magier setzten dem Elefanten zu. Kleine Kugeln aus knisternder, bläulicher Energie schössen aus ihren Handflächen hervor und zerplatzten mit lautem Knall auf der Haut des Tiers.
    Matteo erfaßte sofort ihre Strategie. Sie wollten den Elefanten in einen von Mauern umgebenen nahen Garten zurückdrängen, wo er mühelos kontrolliert werden konnte. Das Tier war aber zu sehr in Panik, um mitzuspielen. Es stieß schrille, trompetenähnliche Schreie aus und begann sich wie ein Hengst zu bewegen, der von einem Schwarm Bienen angegriffen wurde.
    »Trottel«, murmelte der König.
    Da die winzigen blauen Energiekugeln nicht reichten, um den Elefant zum Rückzug zu bewegen, griffen die Magier zu schwereren Geschossen. Ein Sperrfeuer aus vielfarbigen Lichtern schoß auf das verängstigte Tier zu.
    Zalathorm hob beide Hände und schlug mit der Faust in die linke Handfläche. Im gleichen Moment prallten die Geschosse gegen eine unsichtbare Wand und wurden wie ein Feuerwerk nach oben abgelenkt.
    Eines
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