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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin
Autoren: Elaine Cunningham
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schlief. Doch das war bereits gefährlich genug, und Kiva wußte das sehr gut. Sie opferte Andris dem Laraken, nachdem sie sein Kampfgeschick solange genutzt hatte, wie es ging.
    In Panik nahm Matteo einen Pfeil und schoß. Seinen Leuten rief er zu, es ihm nachzutun. Der Laraken ignorierte die Geschosse, und auch als sie ihre Speere und Spieße warfen, prallten diese einfach an der zähen Haut ab.
    Matteo erhöhte sein Tempo und rannte über das zertretene Laub, das der Laraken hinter sich zurückließ. Er sprang auf den Greifschwanz der Kreatur und stürmte an deren Rücken entlang nach oben, wobei er die Wülste des Rückgrats nutzte, um mit den Füßen Halt zu finden. Er legte die Finger der rechten Hand über das hervortretende Schulterblatt, während er mit der linken Hand einen seiner Dolche zog und immer wieder zustach.
    Er hätte ebenso gut eine Blutmücke sein können, die versuchte, einen Steinturm zu stechen. Nicht einmal dieser Angriff konnte den Laraken von Matteos Freund ablenken.
    Das Monster kam rasch näher. Andris zog das Schwert, bereit, sich dem Monster zu stellen. Er erschrak, als sein Blick auf seine durchscheinende Faust fiel.
    Matteo zog sich hoch, um über die Schulter des Laraken zu sehen. »Rette dich! Kiva hat dich verraten«, schrie er verzweifelt.
    Andris erwiderte seinen Blick und schüttelte den Kopf, aber die Wahrheit in Matteos Worten bestritt er nicht. Wie konnte er, wenn er fast durchsichtig war?
    »Narren«, murmelte Tzigone den Begriff, der der alten Bedeutung des Wortes Jordain so seltsam nahe war. »Ich will verdammt sein, wenn die Kerle ihren Namen nicht zu Recht tragen.«
    Zorn unterstützte ihre Entschlossenheit. Sie begann zu singen und rief den Laraken mit einer Stimme, die sich durch den Sumpf ausbreitete und die kristallinen Geister um sie herum erbeben ließ. Ein unheimliches Wehklagen erfüllte den Sumpf, als stimmten die Stimmen der Toten harmonisch in den Gesang ein. Tzigone sang weiter mit voller, fester Stimme.
    Der Laraken drehte sich unsicher um. Dann begann er sich in die Richtung zu begeben, aus der der lockende Gesang kam, und achtete nicht stärker auf den Menschen auf seinem Rücken und die auf dem Boden, die ihn mit ihren Waffen traktierten, als hätte es sich um einen Schwarm lästiger Fliegen gehandelt.
    Matteo ließ los und rutschte über den Rücken der Kreatur zu Boden, rollte sich ab und sprang auf. Er begann zu laufen und überholte den Laraken. Schließlich blieb er stehen, fuhr herum und zog das ungewohnt lange Schwert, das Andris ihm geliehen hatte.
    Die Kreatur lief unbeeindruckt über ihn hinweg. Matteo fiel und sprang wieder auf, während er alle Kraft in die Hand legte, mit der er das Schwert hielt.
    Die Klinge traf genau in die empfindliche Stelle, an der das Bein des Laraken mit dem Rumpf verbunden war. Mit einem Schrei, der dem eines Riesenadlers glich, drehte sich der Laraken von seinem neuen Angreifer weg.
    Es war das denkbar Schlechteste, was er hätte tun können, und genau das, worauf Matteo gehofft hatte. Er umklammerte das Schwert und hielt es fest, während die erschrockene Reaktion des Geschöpfs dafür sorgte, daß die Klinge das Fleisch in seinem Inneren zerschnitt.
    Die Wucht der Bewegung des Laraken riß Matteo das Schwert aus der Hand, aber erst, als dessen Ziel erreicht war. Matteo rollte sich zur Seite und zog seine Dolche, entschlossen, das Geschöpf um jeden Preis von seinen Freunden fernzuhalten.
    Tzigone sah in Matteos dunklen Augen ein Spiegelbild ihrer eigenen Entschlossenheit. Sie schlug frustriert auf den Ast, sang aber weiter. Wäre es nach ihr gegangen, hätte sie an diesem Tag zwei finstere, schreckliche Geschöpfe beschworen.
    * * *
    In einer Turmkammer in einem Dorf am Rand des Sumpfs beugte sich Kiva über ihre Kristallkugel und beobachtete den Kampf. Als Matteo einen fast tödlichen Treffer landete, schnappte sie nach Luft, als sei ihr eigenes Fleisch durchbohrt worden.
    Sie sah verärgert zu Mbatu. »Sie könnten es schaffen. Sie könnten den Laraken töten.«
    »Das wäre vielleicht am besten«, sagte Mbatu.
    Die Elfe schüttelte den Kopf. Ihre geschminkten Lippen waren fest zusammengepreßt. »Gib mir das Portal«, sagte sie und streckte die Hand aus.
    Mbatu legte die gefaltete Seide in ihre Hand, verzog aber besorgt das Löwengesicht. »Ist es auch nicht gefährlich, wenn du so früh gehst?«
    Sie stand auf und streichelte seine Mähne. »Welcher Ort ist nicht sicher, wenn du bei mir bist?«
    Die
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