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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin
Autoren: Elaine Cunningham
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schwankend da, die Augen starr auf das näher kommende Monster gerichtet, so wie eine Maus den Blick nicht von dem nahenden, den Tod bringenden Falken reißen konnte.
    Matteo sah, daß der Kampf vor seinen Augen kippte. Wenn der Laraken wieder an Kraft gewann, konnten sie ihn nicht besiegen. Wieder stieg er an der Wirbelsäule des Laraken empor. Voller Verzweiflung legte er einen Arm um den Hals der Kreatur, zog seinen Dolch, griff um den Laraken herum und riß den Dolch zurück, auf das Gesicht des Monsters zu. Er machte sich darauf gefaßt, mit der Klinge nur die todbringenden Reißzähne zu treffen, doch er hatte gut gezielt.
    Der Dolch schoß ins Auge des Laraken, begleitet von einem abscheulichen platzenden Geräusch und dem Austreten einer heißen Flüssigkeit.
    Der Laraken schrie auf, zuckte und riß die Arme hoch an sein Gesicht. Krallen glitten über Matteos Arm, schnitten durch Sehnen und schabten über den Knochen. Der Schmerz war so unerträglich, daß er seinen Arm zurückriß und zu Boden fiel. Nur indem er sich sofort abrollte, entging er den trampelnden Füßen des von Schmerzen erschütterten Laraken.
    Die Kreatur eilte auf die Quelle zu, raste achtlos an Kiva vorbei, weil Nahrung und Heilung jetzt das einzige waren, was zählte. Die Elfe wurde wie ein Blatt im Wind zur Seite gewirbelt. Sie landete auf Händen und Knien und begann mit monotoner Stimme zu singen.
    Sofort begann der Bach zu kochen, mannshohe Blasen stiegen aus dem Wasser auf. Der Laraken tauchte in eine dieser Blasen und verschwand.
    Kiva war bleich wie der Tod, als sie sich mühsam erhob und auf die Quelle zutaumelte, wobei sie ein quadratisches Tuch aus dunkler Seide schwenkte. Sie warf es über das sprudelnde Wasser, das das Tuch dunkel verfärbte, das daraufhin versank. Wasser und Seide verschwanden, zurück blieb das leere, trockene Bachbett, in dem ein paar Fische zappelten, da sie ihres Lebensraums beraubt worden waren. Kiva ging in die Knie, wankte, dann fiel sie auf ihr Gesicht.
    Tzigone kam vom Baum herunter und rannte zu Matteo. Er bemühte sich, in eine sitzende Position zu gelangen, als sie sich neben ihn kniete und einen gründlichen Blick auf die tiefen Schnitte warf, die vom Handgelenk bis zum Ellbogen reichten.
    »Das sieht ziemlich häßlich aus«, erklärte sie.
    Matteo lachte matt. »Hol Andris. Er weiß, wie man Wunden säubert und näht.«
    Sie stand auf und sah sich nach dem Jordain um. Andris hatte sich über einen anderen Verwundeten gebeugt, den er schnell und geschickt verband. Auch er hatte den Angriff nicht unbeschadet überstanden. Seine Gestalt wies zwar noch die vertrauten Farben auf, aber sie war durchscheinend. Ihn anzusehen war, als betrachte man einen lebenden Regenbogen.
    Tzigone eilte hinüber und packte ihn am Ellbogen, erleichtert, daß er sich noch fest anfühlte. »Matteo braucht dich.«
    Andris behandelte noch rasch den Mann zuende, dann lief er zu seinem Freund. Seine Miene war ernst, als er die Wunde begutachtete. Er holte Nadel und Faden heraus und begann, die Wunde zu nähen. Während er arbeitete, ging Tzigone auf und ab.
    »Und?« fragte sie schließlich.
    »Tief, aber sauber. Der Muskel ist nur wenig verletzt. Zum Glück waren die Krallen dieses Geschöpfs scharf wie Messerklingen.«
    »Kann ein Mann mehr Glück haben?« murmelte sie. »Wird er wieder gesund? Ich weiß, wie schnell sich eine Wunde im Sumpf entzünden kann.«
    »Er wird schon wieder«, versicherte Andris mit beruhigendem Tonfall.
    Tzigone blieb stehen und versetzte dem durchsichtigen Jordain einen leichten Tritt. »Lüg mich nicht an«, warnte sie. »Ich durchschaue dich.«
    »Tzigone«, sagte Matteo matt. »Sieh nach Kiva.«
    Das hielt sie für eine gute Idee. Sie ging hinüber zu der Elfe, packte eine der schlaffen kupfernen Hände und drehte sie auf den Rücken. Sie beugte sich über sie und legte zwei Finger an ihren Hals.
    »Sie lebt«, sagte sie tonlos, dann zog sie ein Messer aus ihrem Stiefel und holte weit aus.
    Andris machte einen Satz nach vorn und umschloß mit seiner durchsichtigen Hand ihr Handgelenk. »Nein«, flüsterte er. »Ich will nicht behaupten, sie verdiene es zu überleben, aber denk an das Wohl des Landes.«
    »Er hat Recht«, stimmte Matteo zu. Er erhob sich unter Schmerzen und bahnte sich vorsichtig einen Weg zwischen den gefallenen Männern hindurch. »Kiva hat das Tor nicht geschlossen. Sie hat es nur verschoben. Wir müssen herausfinden, wo es jetzt ist. Laß sie unter der Aufsicht der
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