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Rashminder Tage 02 (German Edition)

Rashminder Tage 02 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 02 (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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mit einem Krachen. Der Riegel wurde vorgeschoben.
    Kaiden seufzte müde. Sie waren gefangen. Mal wieder. Das Schicksal konnte so anstrengend sein …
     
    ~~*~~
     
    Ein lautes Klopfen schreckte Lark den Kleineren aus einem unangenehmen Schlummer hoch. Er hatte seit Stunden mit so viel Anspannung gewartet, dass sich jemand zu ihm begeben würde, kaum zu glauben, dass er darüber tatsächlich eingenickt war. Nach dem Gespräch mit Naxander war er zurück in sein Stadthaus geeilt. Ein Blick aus dem Fenster verriet, dass die Sonne bereits untergegangen war. Wie wohl die Dinge in Onur standen? Unbehaglich wischte er sich über das Gesicht, um die letzten Reste von Schläfrigkeit loszuwerden. Erneut klopfte es. Lark seufzte. Für jemanden, der eigentlich so unglaublich unauffällig war, hatte sein Bruder einige Eigenschaften, an denen man ihn blind erkannte. Niemand räusperte sich so wie er, niemand erschien immer dann zuverlässig, wenn man ihn wirklich dringend brauchte, und niemand klopfte auf eben diese Weise, die es unmöglich machte, ihn zu ignorieren.
    „Komm rein“, rief er unwirsch.
    Sein Bruder wirkte seltsam müde. Wie er wohl den heutigen Tag zugebracht hatte? Lark stellte ihm schweigend ein Glas Rotwein hin, das mit einem dankbaren Nicken angenommen wurde.
    „Nun?“, fragte er dann, als sein Bruder keine Anstalten machte zu reden.
    „Naxander ist in Irtrawitt?“ Lark nippte an dem schweren Wein. Er konnte sich unter Pöbel begeben und saufen, er konnte rechterhand des Königs sitzen und edle Schaumweine verköstigen. Wenn man ihm die Wahl ließ, benahm er sich stets kultiviert. Lark d.K. unterdrückte das irrationale Bedürfnis, irgendetwas zu zerbrechen und nickte darum lediglich knapp. Ja, Naxander war sofort nach ihrem Gespräch nach Irtrawitt geeilt, um sich mit Maggarn abzusprechen, welche Schritte man nun unternehmen sollte. Es war ein köstlicher Triumph gewesen, diesen Bastard aus der Fassung zu bringen. Naxander hatte tatsächlich nicht gewusst, was Erebos vorhatte!
    „Weißt du etwas darüber, woher er einen Meteoritensplitter hat?“ Lark der Größere schnupperte genießerisch an seinem Wein, bevor er einen weiteren kleinen Schluck nahm. „Du weißt, in den magielosen Tagen ist es unmöglich für ihn, anderweitig innerhalb von Minuten so weit zu reisen.“
    „Ich bin nicht in der Position, ihn zu fragen und du bist derjenige, der den Meteor bewacht, nicht wahr?“ Lark d.K. zuckte mit den Schultern.
    „Nun, ich weiß, dass er nichts vom Meteor selbst genommen hat. Ich weiß allerdings nicht, wer von uns seinen Transportsplitter verloren haben könnte. Lediglich bei dir muss ich fragen, um mich zu vergewissern.“
    Lark drehte den Kopf zur Seite und präsentierte den Splitter, der unverändert in seinem Nacken steckte.
    Eine Weile lang herrschte Schweigen, sie tranken Wein und musterten sich über die teuren Gläser aus geschliffenem Bleikristall hinweg.
    „Es wäre denkbar, dass er einem von uns den Splitter geraubt, sich ein Stück davon genommen und den Rest zurückgegeben hat, nicht wahr?“, sagte Lark d.K. schließlich. „Ein einfacher Heilzauber, und man sieht nichts von dem Schnitt.“
    „Ja, das ist denkbar. Etwas, was sich außerhalb meiner Wissensmöglichkeiten befindet. Falls er denjenigen auf eine Weise aufgegriffen hat, die den Betreffenden nicht in Gefahr oder Todesangst bringen würde … In diesem Fall hätte es schon vor dem Kometen geschehen müssen, um die Heilung durchzuführen.“
    „Oder mittels eines Heilartefakts.“
    „Auch das ist denkbar.“ Lark der Größere nickte nachdenklich vor sich hin. „Gibt es noch etwas, was du mir erzählen möchtest?“
    Lark d.K. schüttelte langsam den Kopf. „Nein, ich wüsste nichts.“
    „Also dann, dank dir für den Wein.“ Sein Bruder erhob sich und marschierte auf die nächste Wand zu. Bevor er verschwand, hielt er noch einmal kurz inne, wie es seine Art war, und sagte leichthin:
    „Sie sind allesamt in Gefahr. Kaiden, Eryk, Lys, Kirian, Cael, Natt. Oh, und Tardis auch. Ich kann keinem von ihnen helfen. Hm, Kirian geht es von allen gerade am besten.“
    Lark schloss für einen kurzen Moment die Augen und unterdrückte den eisigen Schauer. Er hatte es befürchtet!
    „Möchtest du nicht bleiben?“, fragte er widerstrebend. „Ich kann dir Gesellschaft leisten in diesen Stunden der Ungewissheit.“
    „Nein, Bruder.“ Lark der Größere lächelte sanft. „Ich weiß, dass dir meine Gesellschaft zuwider ist, aber
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