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Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Titel: Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Autoren: Kathleen Eagle
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passiert ist. Bevor sie herkam, um an unserer Schule zu unterrichten. Ihr Exmann ist vor ein paar Monaten aufgetaucht.“ Logan schaltete den Herd aus. „Ich weiß nur, dass sie eine gute Lehrerin ist.“
    „Er hat gefragt, wie er mich erreichen kann, falls er einen Zeugen braucht. Keine Ahnung, was er damit meint. Es war knapp, aber dem Jungen ist nichts zugestoßen.“ Cougar schaute zu den Hügeln am blauen Horizont hinüber. „Ich bin mir sicher, dass er sich nicht verletzt hat.“
    „Hat seine Mutter ihn untersucht?“
    „Ein aufgeschürftes Knie, mehr nicht.“ Cougar erinnerte sich daran, wie der Junge sich auf Hände und Knie gestützt hatte, und fühlte erneut, wie die Panik in ihm aufstieg und dann einer ungeheuren Erleichterung wich. „Er spricht nicht. Er kann niemandem beschreiben, was er …“
    „In dem Alter finden Kinder selten die richtigen Worte. Manchmal schweigen sie auch nur. Die ganze Geschichte kennt man erst, wenn man den Schaden begutachtet hat.“
    „Sie zerbrechen leicht“, sagte Cougar leise.
    „Wenn sie erst mal erwachsen sind, blickt man zurück und denkt sich, dass außer einem selbst noch jemand auf sie aufgepasst haben muss.“ Logan gab Cougar einen Teller.
    Cougar bediente sich am Herd. Logan legte ihm Toast dazu und schenkte ihm Kaffee nach.
    „Mein älterer Sohn Trace ist Rodeo-Cowboy.“ Logan stellte seinen eigenen Teller zu Cougars. „Er hat sich oft etwas gebrochen. Du musst lernen, biegsam zu werden, habe ich ihm gesagt. Sieh dir die Bäume an, die den Wind hier aushalten. Wir sind Überlebenskünstler.“
    „Biegsam werden“, wiederholte Cougar.
    Er kannte Logan noch nicht lange, aber schon ganz gut. Sie beide hatten die gleichen Stiefel getragen. Cowboy-Stiefel mit Reitabsätzen, Armeestiefel mit runden Kappen, zerschlissene Basketball-Hightops, die nachts unter einem Bett in einem indianischen Internat standen, und winzige Babyschuhe. Sie hatten die gleichen Lektionen gelernt.
    Cougar nippte am Kaffee und warf Logan über den Becher hinweg einen nachdenklichen Blick zu.
    „Ganz schön tiefsinnig, was?“ Logan grinste schief. „Nach ein paar Jahren in der Stammespolitik weiß man, wie man sich mit ein paar weisen Worten Respekt erwirbt. Nur so bekommt man die Unentschiedenen auf seine Seite, wenn abgestimmt wird.“
    Cougar stellte den Becher ab. „Was immer als Weisheit durchgeht.“
    „Es hilft, wenn es wahr ist.“
    „Damit habe ich letzte Zeit so meine Probleme. Ich dachte, sobald ich in die Staaten zurückkehre, blicke ich wieder durch. Ist leider noch nicht passiert. Wahrheit, Gerechtigkeit und der American Way of Life .“ Cougar lachte bitter. „Was zum Teufel ist das?“
    „Superman“, sagte Logan lächelnd. „Ich habe gehört, er ist gestorben. Ist nie biegsam geworden, wird behauptet.“
    „Superhelden sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.“
    „Nein, aber die Pappel spuckt ihren Samen in den Wind. Egal, wie heftig er weht.“ Logan nickte zur Glastür hinüber, hinter der die Terrasse im Schatten eines jungen Baums lag. „Ich weiß nicht, wie ihr Schoschonen darüber denkt, aber die Lakota halten sehr viel von der Pappel. Die ist nämlich verdammt anpassungsfähig.“
    „Dort, wo ich herkomme, haben wir kaum Bäume.“ Cougar aß die Eier auf und stellte den Teller weg. „Ich könnte dir den ganzen Tag zuhören, Logan, aber das verschafft mir keinen Platz beim Trainingswettbewerb. Fahren wir jetzt los, um diese Mustang Sally zu treffen?“
    Logan schob seinen Stuhl zurück. „Besorgen wir dir ein Pferd, mein Freund.“
    Celia blickte durch das breite Scheunentor und erkannte den weißen Kastenwagen bereits, als er noch so groß wie ein Spielzeugauto war. Er verkörperte zugleich die größte Freude und den traurigsten Moment ihres Lebens. Einerseits wünschte sie, er würde langsamer werden und zur Double D Ranch abbiegen, andererseits hoffte sie inständig, dass er vorbeifuhr.
    Er bog ab.
    Es war noch zu früh. Sie hatte ihren Exmann erst gestern Abend gesehen, als er Mark für das Wochenende abholte. Er war zwar einigermaßen höflich gewesen, doch das machte seine Nähe auch nicht erträglicher. Die zweite Begegnung würde nicht so glimpflich abgehen. Entweder hatte er sich einen neuen Grund zur Beschwerde ausgedacht, oder er hatte sich etwas anderes einfallen lassen, womit er sie aus der Fassung bringen konnte.
    Oder irgendetwas war passiert, und er verzichtete auf den Rest seiner Zeit mit Mark. Kein Problem. Er brauchte
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