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Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Titel: Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Autoren: Kathleen Eagle
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er.“
    „Vielleicht hast du recht. Ein Jahr ist nicht genug.“
    „Das habe ich nicht gesagt.“ Er stöhnte auf. „Aber was weiß ich schon?“
    „Gute Frage.“ Sie drehte sich zu ihm. „Erzähl mir etwas über deine Mutter.“
    Verdammt. Volltreffer. Die Frau war tatsächlich zielsicher. „Für mich ist sie tot.“
    „Woran erinnerst du dich?“
    Er wusste nicht mal mehr, wie sie ausgesehen hatte. Das war kein Wunder, denn er hatte alles getan, um sie zu vergessen.
    „Wie heißt sie?“, fragte Skyler sanft.
    „Tonya. Das weiß ich noch. Und dass sie uns verlassen hat.“
    „Und du hast nie wieder etwas von ihr gehört?“
    Wie er das hier hasste. Aber er hatte selbst damit angefangen. „Sie hat ein paar Mal angerufen und große Versprechungen gemacht. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit ihr fertig bin. Mit ihrer Art von Leben.“
    „Es war nicht das erste Mal?“
    „Nein. Sie hat meinen Bruder Ethan und mich mal drei Tage allein gelassen. Jedenfalls glaube ich, dass es drei Tage waren.“ Er holte tief Luft. „Ich weiß, dass es zwei Nächte waren. Zwei sehr lange Nächte.“
    „Wie alt warst du?“
    „Alt genug, um Sandwiches zu machen und die Tür verschlossen zu halten. Wir wohnten …“ In welchem schäbigen Schuhkarton? In welchem fensterlosen Loch? „Irgendwo im Süden. Alabama oder Texas. Es war heiß. Das weiß ich auch noch.“ Er versuchte, sich an etwas Lustiges zu erinnern. „Als Kind hatte ich einen Akzent.“
    „Einen leichten Akzent hast du immer noch.“
    Trace lachte. „Du hättest mich damals hören sollen. Ich habe jede Silbe zerkaut. Ein echter Südstaatler. Aber Logan und seine Stammesgenossen haben es mir schnell ausgetrieben.“
    „Mir ist, als würde ich ihn kennen. Du malst mir ein Bild von einem wundervollen Mann. Warum kann ich das nicht? Von Tony, meine ich.“
    „Er hat dich alleingelassen, das nimmst du ihm übel.“
    „Er ist gestorben und nicht weggelaufen.“
    „Er hat dich alleingelassen“, beharrte Trace. „Du hast ihn gepflegt und festgehalten, aber er ist trotzdem gegangen.“
    „Er ist gestorben .“ Das Wort schien in der Dunkelheit nachzuhallen. „Es war fast … eine Erleichterung.“
    „Ich weiß. Man muss keine Angst mehr haben. Sich nicht mehr fragen, was morgen passiert. Plötzlich ist man frei. Allein, aber frei. Das Schlimmste ist vorüber. Im Tal herrscht Frieden.“ Er drückte ihre Hand. „Glaub mir, ich weiß, wie sich das anfühlt.“
    „Geht es vorbei?“
    „Ja.“ Er streichelte ihre Finger. „Dein Mann kann nicht wiederkommen. Wenn ich sage, dass meine Mutter für mich gestorben ist, dann nicht, weil ich wütend bin. Sondern weil ich losgelassen habe und sie nicht mehr zurückhaben will.“
    „Und du bist nicht allein.“
    „Bin ich nicht?“ Er lächelte. „Hier gibt es keine Büffel, aber immerhin Rehe und Antilopen.“
    „Du hast lange nach so einem Ort gesucht.“
    „Ja.“
    Und Trace sehnte sich danach, ihn mit jemandem zu teilen. Sobald er den Topf mit Gold am Ende des Regenbogens gefunden hatte. Bevor er zu alt war für einen Beruf, der nicht wenige zum Krüppel machte. Er wollte alles. Erfolg und Glück. Erfolg allein war nicht mehr genug. Er hatte Skyler gesagt, dass sein Verlangen über den Verstand gesiegt hatte. Aber vielleicht war es eher sein Herz, das schneller handelte als der Kopf.
    „Wenn jemand dich braucht, musst du für ihn da sein“, sagte er, ohne genau zu wissen, woher der Gedanke so plötzlich gekommen war. „Das habe ich gelernt. Von meinem Vater.“
    „Nicht alle Mütter …“
    „Ich weiß, Skyler. Du hast ein mutterloses Kind angenommen und zu ihm gehalten.“
    „Ich habe seinen Vater geheiratet.“
    „Einen Mann, der angehimmelt werden wollte.“
    Sie lachte. „Du bist eifersüchtig!“
    „Bin ich nicht. Ich wünschte nur, ich hätte dich vorher gefunden“, gestand er leise.
    Sie schmiegte sich an ihn. „Jetzt hast du mich gefunden. Oder ich dich. Ich weiß nicht, wie es für mich weitergeht, aber ich weiß, dass ich Mutter werde. Eine gute Mutter. Mein Baby wird das Wichtigste in meinem Leben sein. Das verspreche ich dir.“
    „Mein Kind wird einen Vater haben“, sagte er. „Das kann ich ihm versprechen.“
    Fast den ganzen nächsten Vormittag arbeiteten sie beide mit Cayenne. Als sie zum Mittagessen ins Haus zurückkehrten, setzte Skyler sich auf die Couch, um sich etwas auszuruhen, und schlief ein.
    Als sie die Augen wieder aufschlug, blinzelte sie verwirrt zu den
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