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Ran an den Bauch

Ran an den Bauch

Titel: Ran an den Bauch
Autoren: Michael Despeghel
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nur den Blutzucker- und Fettstoffwechsel unter Kontrolle, sondern steuert auch den Appetit und das Sättigungsgefühl. Bei einem ausgewogenen Adiponectinspiegel haben Heißhungerattacken und daraus folgende »Kalorienorgien« keine Chance. Nicht zuletzt bremst Adiponectin Entzündungsherde in den Blutgefäßen aus.
    Je mehr Fett sich allerdings in der Leber und in der Muskulatur anlagert, desto stärker ist die Insulinresistenz und desto weniger Adiponectin stellen die Bauchfettzellen her. Sinken die Adiponectin-Reserven, verflüchtigt sich die Schutzwirkung des Hormons sogar ganz – Zucker- und Fettstoffwechsel laufen aus dem Ruder, im Körper machen sich Entzündungsherde breit. Und der Appetit gerät außer Kontrolle.
    GU-Erfolgstipp
    Bei übermäßigem Bauchfett und ständigem Heißhunger empfiehlt es sich, den Adiponectinspiegel im Blut überprüfen zu lassen. Er sollte möglichst über 12 µg/ml liegen, um das Risiko für entzündlichen Gefäßverschleiß, Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes mellitus gering zu halten. Ein niedriger Adiponectin-Spiegel im Blut signalisiert auch bei Kindern und Jugendlichen, dass der Stoffwechsel gestört ist.
    Die Messung von Adiponectin ist allerdings keine Kassenleistung; Sie müssen die Kosten aus eigener Tasche begleichen. Erkundigen Sie sich bei einem Facharzt (Endokrinologe) danach. Ist der Adiponectinspiegel zu niedrig, hilft nur eine umgehende Gewichtsreduktion, um ihn wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
    Anstieg von Angiotensinogen und Fibrinogen
    Das Bauchfett produziert auch den Botenstoff Angiotensinogen. Ist zu viel von diesem Hormon vorhanden, schnellt der Blutdruck nach oben. Zugleich wird die Blutgerinnung durch andere im Bauchfett und in der Leber hergestellte Signalstoffe wie Fibrinogen gestört. Die Folgen: Bluteindickung und vermehrte Klebrigkeit der Blutzellen. Der Körper kann Blutgerinnsel schlechter wieder auflösen. Ein Prozess, der übrigens auch durch die Überproduktion eines weiteren Risikofaktors mitverursacht wird: dem sogenannten Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1 (PAI-1).
    Bei Menschen, die zu viel Bauchfett mit sich herumtragen, kommt es deshalb weitaus häufiger zu gefährlichen Verstopfungen der Blutgefäße, die sich noch dazu schlechter auflösen. Platzen die instabilen entzündlichen Gefäßablagerungen (Plaques) auf, kann dies ganz plötzlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich ziehen. Aber auch das Risiko an Thrombosen oder Embolien zu erkranken steigt, was nicht zuletzt ein erhöhtes Risiko bei Operationen und Narkosen darstellt.
    Ansteigende Leptin-Konzentration
    Das Hormon Leptin wird ebenfalls in den Fettzellen gebildet. Es informiert das Zentralnervensystem darüber, wann wir satt sind. Obwohl bei Übergewichtigen die Leptinkonzentration im Blut besonders hoch ist, nehmen Hypothalamus und limbisches System (also unser Unterbewusstsein) dieses Sättigungssinal mit der Zeit nicht mehr wahr. Die fatale Folge: Die Betroffenen essen immer mehr und werden dennoch nie richtig satt. Sie nehmen weiter zu und der Leptinspiegel steigt noch mehr an – ein Teufelskreis beginnt.
    Mangel an Serotonin
    Doch ein Zuviel an Bauchfettgewebe sorgt nicht nur für eine teilweise überschießende Hormonproduktion. Es bremst an anderer Stelle auch wertvolle Stoffwechselhelfer aus. Massiv beeinträchtigt wird dabei beispielsweise die Aktivierung des »Gute-Laune-Hormons« Serotonin im Gehirn. Und das macht sich in Stimmungsschwankungen, Depressionen, Erschöpfung, Müdigkeit und Schlafstörungen bemerkbar.
    Auch Stresshormone werden nicht mehr abgebaut; sie bilden zellschädigende freie Radikale, die das Immunsystem negativ beeinträchtigen (siehe auch Kasten > ). Als wäre das noch nicht genug, steigert der Serotoninmangel auch noch den Appetit und provoziert regelrechte Heißhungerattacken, wodurch wir noch mehr essen als nötig.
    Doch Sie haben es selbst in der Hand, etwas dagegen zu tun: In vielen Fällen hilft schon ein moderates Ausdauertraining in Form regelmäßiger Spaziergänge im Freien, um den Serotoninspiegel anzuheben – zum Beispiel in der Mittagspause. Denn der wichtige Stoffwechselhelfer wird unter Lichteinfluss gebildet.

    Mehr Serotonin
    Um Serotonin zu bilden, braucht der Körper die Aminosäure Tryptophan.
    Der Eiweißstoff ist vor allem in fettarmer Milch und Milchprodukten, in magerem Fleisch, Geflügel und Fisch enthalten.

    Mangel an Sexual- und Wachstumshormonen
    Parallel zur Vermehrung des Bauchfetts sinkt der
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