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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn
Autoren: Brown Sandra
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eine üppige Figur, und ihr gefiel das so. Anders als die meisten ihrer Geschlechtsgenossinnen flippte sie nicht wegen jeder Kalorie aus. Sie betrachtete es bereits als Fitnesstraining, wenn sie ihre Koffer selbst trug, und sie verwehrte sich so gut
wie nie ein Dessert. An ihr sahen die Kurven gut aus. Nein, sie sahen atemberaubend aus.
    Â»Verführerisch«, seufzte er. Ȁußerst verführerisch. Aber ich werde mich mit einem Kuss begnügen müssen.«
    Sie küsste ihn leidenschaftlich und zog seine Zunge dabei so lustvoll in ihren Mund, dass jeder Wikinger vor Neid erblasst wäre. Es blieb ihm überlassen, den Kuss zu beenden. »Ich muss jetzt wirklich los, Liz«, flüsterte er gegen ihre Lippen, ehe er sich von ihr löste. »Eine angenehme Reise.«
    Sie zog die Decke wieder hoch, um ihre Nacktheit zu bedecken, und setzte ein Lächeln auf, um ihre Enttäuschung zu überspielen. »Ich rufe dich an, sobald ich angekommen bin.«
    Â»Unbedingt.«
    Er verschwand und gab sich dabei alle Mühe, nicht so auszusehen, als wäre er auf der Flucht. Draußen legte sich die Luft wie ein feuchtes Handtuch über ihn. Sogar beim Einatmen war sie schwer und heiß wie nasse Wolle. Noch bevor er den kurzen Weg zu seinem Auto zurückgelegt hatte, klebte ihm das Hemd am Rücken. Er ließ den Motor an und stellte die Klimaanlage auf volle Kraft. Das Radio sprang automatisch an. Elvis’ Are You Lonesome Tonight?
    Zu dieser Stunde war so gut wie kein Verkehr. Dean bremste vor einer gelben Ampel ab und hielt im selben Moment an, in dem der Song endete.
    Â»Die Nacht bleibt heiß hier im Hill Country. Vielen Dank, dass Sie mir auf 101.3 Gesellschaft geleistet haben.« Die rauchige Frauenstimme hallte durch den Wagen. Die Klangwellen schlugen gegen seine Brust und seinen Bauch. Ihre Stimme wurde von den acht Lautsprechern, die von deutschen Ingenieuren strategisch im Auto platziert worden waren, perfekt moduliert. Dank der ausgeklügelten Soundanlage wirkte Paris Gibson näher, als wenn sie neben ihm auf dem Beifahrersitz gesessen hätte.
    Â»Heute Abend möchte mich mit drei von meinen Lieblingssongs verabschieden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Songs
gemeinsam mit einem geliebten Menschen hören können. Bleiben Sie einander treu.«
    Dean packte das Lenkrad fester und ließ seine Stirn auf die Handrücken sinken, während die Fabulous Four ihr Hohelied auf die Vergangenheit sangen.
    Â 
    Sobald der Parkdienst des Four Season Hotels Richter Baird Kemps Limousine gebracht hatte und der Richter eingestiegen war, zerrte er sich die Krawatte vom Hals und wand sich aus seinem Jackett. »Mein Gott, bin ich froh, dass das vorbei ist.«
    Â»Du wolltest doch unbedingt, dass wir hingehen.« Marian Kemp streifte die Slingbacks von Bruno Magli von ihren Füßen, löste die Ohrklippse mit den Diamanten und verzog das Gesicht, als das Blut unter stechenden Schmerzen in ihre tauben Ohrläppchen zurückfloss. »Aber ich verstehe beim besten Willen nicht, weshalb wir auch zu der Feier bleiben mussten.«
    Â»Also, es macht jedenfalls einen guten Eindruck, dass wir unter den letzten Gästen waren. Es waren viele einflussreiche Leute dabei.«
    Wie so viele Galadinners mit anschließender Preisverleihung war es eine unerträglich langatmige Veranstaltung gewesen. Später hatte sich noch eine Cocktailparty in einer der Suiten angeschlossen. Der Richter ließ sich keine Gelegenheit entgehen, für seine Wiederwahl zu werben, selbst wenn die Veranstaltung noch so informell war. Während der Rückfahrt unterhielten sich die Kemps über die anderen Gäste oder, wie sie der Richter verächtlich bezeichnete, »die Guten, die Bösen und die Gemeinen«.
    Als sie zu Hause angekommen waren, verzog er sich in seine Höhle, deren Bar dank Marians Fürsorge stets mit seinen Lieblingsmarken bestückt war. »Ich gönne mir noch einen Absacker. Soll ich dir auch einen machen?«
    Â»Nein danke, Schatz. Ich gehe gleich nach oben.«
    Â»Dreh die Klimaanlage im Schlafzimmer auf. Die Hitze ist nicht zu ertragen.«
    Marian stieg die geschwungene Treppe hinauf, über die erst
neulich in einem Inneneinrichtungsmagazin berichtet worden war. Auf dem Foto hatte sie ein Designerballkleid und ihr Kollier mit den blassgelben Diamanten getragen. Es war ein ziemlich gutes Porträt geworden, das konnte sie ohne Eigenlob
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