Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
Autoschlüssel einkassiert. Er hat Hausarrest.«
    Â»Und wie lange?«
    Â»Bis er wieder Vernunft annimmt.«
    Â»Und wenn er das nicht will?«
    Â»Im Haus bleiben?«
    Â»Vernunft annehmen.«
    Das war eine viel schwerwiegendere Frage. Sie erforderte eine wohl erwogene Antwort, und dafür fehlte ihm heute Abend die Zeit. Er schob die Füße in die Schuhe, setzte sich dann auf die Bettkante und fasste nach ihrer Hand. »Es ist nicht richtig, dass Gavin mit seinem Verhalten deine Zukunft diktiert.«
    Â»Unsere Zukunft.«
    Â»Unsere Zukunft«, wiederholte er leise. »Das ist so ungerecht. Nur seinetwegen müssen wir unsere Pläne auf Eis legen. Das ist einfach unfair.«
    Sie küsste ihn auf den Handrücken und sah durch gesenkte
Wimpern zu ihm auf. »Ich kann dich nicht mal überreden, eine ganze Nacht bei mir zu bleiben, und dabei hatte ich gehofft, dass wir bis Weihnachten verheiratet wären.«
    Â»Das könnte durchaus passieren. Die Situation könnte sich früher bessern, als wir glauben.«
    Ihr Stirnrunzeln ließ erkennen, dass sie da weniger optimistisch war. »Ich war sehr geduldig, Dean. Oder nicht?«
    Â»Allerdings.«
    Â»In den zwei Jahren, die wir jetzt zusammen sind, war ich äußerst kompromissbereit. Ich bin, ohne zu meckern, hierher gezogen. Und ich war einverstanden, diese Wohnung zu mieten, obwohl ich überzeugt bin, dass es vernünftiger wäre, wenn wir zusammen wohnen.«
    Ihre Erinnerung war selektiv und unkorrekt. Dass sie zusammen wohnten, hatte nie zur Debatte gestanden. Er hätte das nie auch nur in Betracht gezogen, solange Gavin bei ihm lebte. Und genauso wenig hatte sie einen Grund zum Meckern gehabt, als sie nach Austin gezogen war. Er hatte sie nie darum gebeten. Im Gegenteil, ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie in Houston geblieben wäre.
    Die Entscheidung zum Umzug hatte Liz damals ganz unabhängig von ihm gefällt. Als sie ihn damit überrascht hatte, musste er einen Anflug von Verärgerung verhehlen und Freude heucheln. Sie hatte sich ihm aufgedrängt, als er keinesfalls eine weitere Belastung brauchen konnte.
    Aber statt jetzt diese brisante Tatsache anzusprechen, gestand er ihr lieber zu, dass sie ihm und seinen Anforderungen gegenüber außergewöhnlich geduldig gewesen war.
    Â»Mir ist durchaus bewusst, dass meine Situation ganz anders ist als zu der Zeit, als wir uns kennen lernten. Du hattest nicht vor, dich mit einem allein erziehenden Vater eines Teenagers einzulassen. Du hast mehr Geduld aufgebracht, als ich erwarten durfte.«
    Â»Danke«, sagte sie besänftigt. »Aber mein Körper kennt keine Geduld, Dean. Für mich bedeutet jeder verstrichene Monat, dass ein Ei weniger im Körbchen liegt.«

    Ihr dezenter Hinweis auf ihre biologische Uhr ließ ihn lächeln. »Ich weiß genau, welche Opfer du für mich erbracht hast. Und weiterhin bringst.«
    Â»Ich bin bereit, noch mehr zu opfern.« Sie strich ihm über die Wange. »Denn das Schlimme an der Sache ist, dass du jedes Opfer wert bist, Dean Malloy.«
    Er wusste, dass sie das genauso empfand, aber ihre Aufrichtigkeit trug nicht dazu bei, seine Laune zu bessern, sondern verstärkte nur seine bedrückte Stimmung. »Hab noch etwas Geduld, Liz. Bitte. Gavin führt sich unmöglich auf, aber es gibt Gründe für sein Fehlverhalten. Gib uns noch etwas Zeit. So Gott will, werden wir zu gegebener Zeit einen Ort finden, wo wir zu dritt leben können.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Wenn du weiterhin so geschwollen daherredest, könntest du, ehe du dichs versiehst, eine eigene Nachmittagstalkshow haben.«
    Er grinste erleichtert, weil sie die ernste Unterhaltung versöhnlich beenden konnten. »Du hast immer noch vor, morgen nach Chicago zu fliegen?«
    Â»Für drei Tage. Ein vertrauliches Treffen mit einer Abordnung aus Kopenhagen. Lauter strammen, blonden Wikingern. Eifersüchtig?«
    Â»Ich bin erbsgrün vor Eifersucht.«
    Â»Wirst du mich vermissen?«
    Â»Was glaubst du?«
    Â»Soll ich dir etwas geben, das dich an mich erinnert?«
    Sie schlug die Decke zurück. Nackt und beinahe schnurrend lag sie auf dem zerwühlten Laken, auf dem sie sich vorhin schon einmal geliebt hatten. Im Moment sah Elizabeth Douglas eher nach einer verhätschelten Kurtisane aus, als nach der Marketing-Vizepräsidentin einer internationalen Luxushotelkette.
    Sie hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher