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Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Titel: Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen
Autoren: Enid Blyton
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ist. Ich habe es für dich getan, und du mußt schweigen, auch deinen Freunden gegenüber. Ich würde in Schwierigkeiten geraten, würde etwas bekannt.«
    »Sie können sich auf mich verlassen«, sagte Barny strahlend vor Glück und Erregung.
    »Ja, ich denke, ich kann es. Sei also um Mitternacht am Strand. Dann wird der Mond aufgegangen sein, und ich werde mit dem Boot auf dich warten. Ich will jetzt gehen. Auf Wiedersehen, mein Junge, und vergiß nicht, zu niemandem ein  Wort!«
    »Herr Marvel, noch etwas, bevor Sie gehen. Weiß mein Vater schon von mir? Weiß er, daß er mich heute nacht trifft?«
    »Ja, sobald er dir die Papiere übergeben hat, kannst du mit ihm sprechen. Ich glaube schon, daß er dich erkennen wird, wenn es für ihn vielleicht auch schwer ist, an sein Glück zu glauben. Schließlich hat er bis jetzt nicht gewußt, daß er einen Sohn hat.«
    Er ging, um mit dem Bootsvermieter zu sprechen, und Barny lief zurück zum Gasthaus. Er machte sich daran, das Silber zu putzen, und weil niemand in der Nähe war, begann er, ganz gegen seine Gewohnheit, laut zu pfeifen.
    Frau Plump erschien plötzlich in der Tür, beinahe noch brummiger als sonst. »Barny, was denkst du dir eigentlich, solchen Lärm zu veranstalten?«
    Ach, was er dachte, konnte er ihr nicht sagen, obgleich er am liebsten jedem von seinem Glück erzählt hätte. Er dachte an heute abend, an die geheimnisvolle Bootsfahrt und an das Zusammentreffen mit seinem Vater.
    Was würde er sagen? Würde er ihm gefallen?
    Er betrachtete sich in dem kleinen Spiegel an der Wand. Ob sein Vater auch blaue Augen und blonde Haare hatte? Er hoffte, daß sie sich ein wenig ähnlich sähen.
    Für Barny wollte dieser Tag gar kein Ende nehmen, aber für die drei draußen am Strand verging er schnell genug. Sie badeten, nahmen ein Boot und ruderten rund um die Mole und wieder zurück. Nach dem Tee fingen sie Garnelen, und am Ende hatten sie eine ganze Reihe von Musterexemplaren, und Stubs wollte Frau Plump bitten, sie ihnen zu kochen.
    Barny trafen sie erst kurz vor dem Abendessen. Er lachte sie glücklich an.
    »Neuigkeiten?« fragte Robert.
    »Ja, viele und gute! Aber ich darf euch leider nichts weiter sagen, ihr wißt ja, warum. Heute nacht wird viel geschehen, und morgen werde ich euch alles erzählen.«

XXVI. Er war es nicht
    Um halb elf Uhr ging Barny hinauf in sein Zimmer. Er versuchte gar nicht erst, noch etwas zu schlafen, so aufgeregt war er. Heute nacht würde er seinen Vater sehen!
    Ruhelos ging er hin und her. Miranda war erstaunt und verwirrt, so kannte sie ihn ja gar nicht. Sie saß auf seiner Schulter und schnatterte manchmal leise, wie um sich in Erinnerung zu bringen.
    Barny dachte und dachte. ›Ob er nett zu mir ist? Wie soll ich ihn überhaupt nennen? Ob er wohl sagt, daß ich bei ihm bleiben soll? Vielleicht habe ich auch Onkel und Tanten und  Vettern und Kusinen? Ach, die Hauptsache ist, ich habe einen Vater!‹
    Elf Uhr, halb zwölf, zwanzig Minuten vor zwölf, Zeit zu gehen.
    Er schlich vorsichtig die Treppe hinunter, Miranda auf der Schulter. Er konnte sie nachts nicht alleine lassen, sie hätte sich zu sehr gefürchtet und es ihm nie vergessen.
    Er ging über die Hintertreppe, die in die Küche führte, öffnete die kleine Tür und glitt wie ein Schatten hinaus.
    Im Hause schlug die alte Standuhr dreimal – ein Viertel vor zwölf. Es war noch zu früh, trotzdem lief er weiter und war bald unten am Strand.
    Er wartete. Der Mond kam hinter den Wolken hervor und überflutete alles mit seinem Licht. Es war eine herrliche Nacht.
    Die Ebbe hatte eingesetzt, und das Wasser ging schnell zurück.
    Es würde ganz einfach sein, hinauszurudern.
    Dann hörte er ein schwaches Geräusch hinter sich. Es war Herr Marvel. »Da bist du ja, mein Junge«, sagte er leise.
    Das Boot war ziemlich groß. Barny saß Herrn Marvel gegen über, in jeder Hand ein Ruder. Im Heck lag ein Bündel Persenning und im Bug ein zusammengerolltes Tau. Das abfließende Wasser zog sie hinaus, doch Barny ruderte trotzdem mit aller Kraft, damit sie noch schneller vorankamen.
    Es schien, als tropfe das Mondlicht von den Rudern, wenn sie einen Augenblick über dem Wasser waren, ehe sie wieder hineintauchten. »Dort drüben, zu den großen Felsen«, sagte Herr Marvel. »Siehst du, die dort, die vom Lande weit ins Meer führen.«
    »Ach, das sind ja dieselben, auf denen wir standen, als wir uns den Rubadubstrudel ansahen. Es war ein toller Anblick!«
    sagte Barny.
    »Das ist gut,
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