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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang
Autoren: Enid Blyton
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Handtuch beim Wickel!«
    Stubs konnte sich des unheimlichen Gefühls nicht erwehren, daß Lümmel für diese neue Leidenschaft Lumps verantwortlich war. Bestimmt hatte er es ihm eingeblasen. Stubs sauste hinaus, um Lump die Beute wieder abzujagen, und begegnete in der Diele seinem lieben Hund, der fröhlich dahingaloppierte und ein Handtuch hinter sich herschleifte.
    »Du bist hier nicht zu Hause«, zischte er, »was fällt dir eigentlich ein? Wenn du nichts als Blödsinn machst, kannst du auf keinen Fall hierbleiben, verstanden?«
    Lümmel ließ die Ohren hängen und warf seinem Herrchen einen unschuldsvollen und mitleidheischenden Blick zu. Doch diesmal verfing das nicht. Stubs riß die beiden Handtücher an sich und raste mit ihnen die Treppe hinauf. Als er wieder herunterkam, stieß er auf Lump, der unter den schwierigsten Umständen versuchte, eine große Fußmatte in den Garten zu befördern. Na, sollte er nur. Das hatte er schließlich nicht von  Lümmel gelernt.
    Wenig später schlenderten die drei Kinder den sonnigen Weg entlang. Die Luft war erfüllt vom Duft der ersten Maiglöckchen. Schlüsselblumen und Primeln blühten auf den Wiesen, und das strahlende Blau des Ehrenpreis leuchtete durch die Hecken.
    Sie gelangten an das kleine weiße Haus, das Fräulein Pfeffer ihnen gezeigt hatte. ›Haus Holle‹ stand auf dem Schild über der Tür. Die Kinder starrten darauf und überlegten, daß, wenn Frau Holle wirklich lebte, sie bestimmt in diesem Haus wohnen müßte.
    Plötzlich öffnete sich die Tür, und eine alte Frau erschien auf der Schwelle. Sie trug eine große, buntbedruckte Schürze, um die Schultern einen roten Schal und schüttelte ein Staubtuch aus. Wahrhaftig, so stellten sich die Kinder Frau Holle vor. Nur hätte sich das Staubtuch in ein Federbett verwandeln müssen.
    »Seid ihr Feriengäste?« fragte sie in ihrer hübschen Mundart.
    »Ihr habt gutes Wetter mitgebracht.«
    Lump kratzte an der Pforte und versuchte, in den Garten zu gelangen. Diese alte Frau sah ganz so aus, als habe sie etwas für Hunde übrig. Und Lümmel, der der gleichen Meinung zu sein schien, steckte seine Nase zwischen zwei Latten des Zaunes.
    »Was für ein hübscher kleiner Spaniel«, lobte die freundliche Alte. »Ich werde ihm einen Knochen holen, das heißt, zwei werde ich holen, einen für ihn und einen für seinen schwarzen Freund.«
    Die Kinder öffneten die Pforte und gingen den mit Steinplatten belegten Weg hinauf, der von Goldlack und
    Frühlingsblumen eingefaßt war. Dann standen sie vor der kleinen Tür und warteten. Drinnen war es so dämmrig, daß sie kaum etwas erkennen konnten.
    »Kommt doch herein«, rief Frau Holle. Und vorsichtig tappten sie, noch geblendet von der hellen Morgensonne, ins Haus.
    Von der Stube aus sahen sie die alte Frau in einem angrenzenden Raum auf einem Wandbrett nach den versprochenen Knochen suchen. Und gleich darauf kam sie, in jeder Hand einen, zurück.
    »Haben Sie auch einen Hund?« fragte Dina.
    »Ach nein«, sagte Frau Holle und schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich besitze keinen, wenn du das meinst. Solange ich zurückdenken kann, wohne ich mit meinem alten Großvater zusammen, und der mag keine Hunde. Aber ich mag sie, das könnt ihr mir glauben. Ich habe für sie immer einen Knochen bereit.«
    Die Kinder staunten. Einen Großvater hatte sie noch? »Dürfen wir ihm guten Tag sagen?« fragte Robert. »Ich möchte so gern einmal jemanden kennenlernen, der so viel erlebt haben muß. Er ist doch sicher schon uralt.«
    Frau Holle nickte. »Schon über hundert Jahre, sagt er. Im Augenblick schläft er, doch ihr könnt gern mit ihm sprechen, wenn ihr einmal wiederkommt. Er kann euch alles über Glockenburg erzählen, mehr als die Frau im Schloß.«
    Das hörte sich vielversprechend an. »Wir kommen bestimmt bald wieder«, sagte Robert, »und vielen Dank für die schönen Knochen.«

IV. Ein Versteck im Kamin
    Als die Kinder Frau Holles Häuschen verließen, warfen sie noch einen verstohlenen Blick über die Gartenmauer, um den Großvater wenigstens einmal zu sehen.
    Der alte Mann saß in einem bequemen Stuhl und schlief, klein und dünn, die lange Tonpfeife in der schlaff herunterhängenden Hand. Bis auf einen Kranz weißer Haare war sein Kopf ganz kahl, doch die dichten, buschigen Brauen verdeckten fast die geschlossenen Augen.
    »Wenn er diese komische Knopfnase nicht hätte, würde er richtig ehrfurchtgebietend wirken«, flüsterte Dina. »Glaubt ihr, daß er tatsächlich
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