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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang
Autoren: Enid Blyton
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fuhren bei Fräulein Pfeffer vorbei, und nun mußte Dina ihren Platz mit einem auf dem Rücksitz neben den Jungen vertauschen. Alle freuten sich, als die alte Erzieherin zu ihnen stieg, lang und dünn, mit grauem, straff zurückgekämmtem Haar und freundlich zwinkernden Augen hinter den dicken Brillengläsern.
    »Die Kinder sind nach der Grippe noch nicht ganz so lebhaft wie sonst«, erklärte Frau Lynton, »aber ich denke, das wird Sie nicht stören. Nur fürchte ich, Lümmel ist unverändert, höchstens noch ein bißchen verrückter.«
    Lümmel war übrigens auch ganz begeistert, Fräulein Pfeffer wiederzusehen. Er legte seine dicken Pfoten auf die Lehne ihres Sitzes und beschnupperte liebevoll ihren Hals. Als er dann aber sein Interesse ihrem reich mit Blumen garnierten Hut zuwandte, nahm sie ihn eilig ab.
    »Hat er immer noch die Angewohnheit, Bürsten fortzutragen und zu verstecken?«
    »Klar!« riefen die drei im Chor. »Und Handtücher auch, das ist seine neueste Spezialität.«
    »Oh«, Fräulein Pfeffer seufzte und nahm sich vor, ihre Handtücher in einer Kommodenschublade zu verschließen. Sie mochte den kleinen Spaniel sehr gern, aber er konnte manchmal eine Plage sein. Und was würde ihre Kusine zu ihm sagen?
    Du liebe Güte, daran hatte sie noch gar nicht gedacht!
    Es wurde eine lange Fahrt. Einmal hielten sie, um zu essen.
    Am Nachmittag schliefen die Kinder ein, nur Lümmel wurde nicht müde, und er steckte den Kopf nun noch weiter zum Fenster hinaus. Seinetwegen hätte diese Fahrt niemals ein Ende zu nehmen brauchen.
    »Wir sind gleich am Ziel«, sagte Fräulein Pfeffer und zeigte auf eine Landkarte, die ausgebreitet auf ihrem Schoß lag. »Sehen Sie diese Hügel dort drüben? Dahinter, auf der Südseite, liegt Glockenburg, deshalb ist es dort auch so warm.«
    Sie fuhren am Fuße der Hügel entlang, und dann sahen sie die weißen Häuser, die sich ein Stück die Hänge hinaufzogen, in der Abendsonne leuchten. Als es über das holprige Pflaster ging, wurden die Kinder wach.
    Fräulein Pfeffer wandte sich nach ihnen um. »Wir sind angelangt. Seht, da ist ›Haus Holle‹. Als ich als kleines Mädchen  hier war, glaubte ich, daß Frau Holle noch darin wohne. Und das da ist das Schloß. Es stammt aus dem sechzehnten Jahrhundert, ist schon lange unbewohnt, und man kann es besichtigen. Es gibt darin wunderbare alte Möbel und sogar einen Geheimgang.«
    »Wirklich?« fragte Dina interessiert. »Kann man den auch besichtigen?«
    »Ja, es kostet dann etwas mehr Eintritt. Im Sommer wird eine ganze Menge Geld eingenommen, denn die Leute kommen von überallher nach Glockenburg, seiner Sehenswürdigkeiten wegen. Übrigens steht ganz in der Nähe im Walde ein Häuschen, von dem man denken könnte, Rotkäppchen habe in ihm gelebt.«
    »Glockenburg«, sagte Dina träumerisch, »Frau Holle, Rotkäppchen und ein geheimer Gang. Das klingt märchenhaft.«
    »Wenn ihr immer hier wohntet, würde euch das gar nicht so märchenhaft erscheinen«, lächelte die Mutter. »Seht mal, dort sind die Reitställe. Wahrscheinlich werdet ihr mehr in den Ställen stecken als irgendwo anders und euch schmutziger machen, als ihr es sonst schon tut.«
    Auch die Stallgebäude schienen, wie alles in Glockenburg, sehr alt zu sein. Aber sie waren gut erhalten und die Pferde auf der Koppel gepflegt.
    Nun lenkte Frau Lynton den Wagen in eine schmale Gasse und hielt an deren Ende vor einem Haus mit zwei Seitenflü geln. Ein Hund kam auf sie zugestürzt und begrüßte sie mit heftigem Schwanzwedeln.
    »Ein goldener Spaniel!« schrie Stubs begeistert. »Los, Lümmel, begrüße deinen Kollegen. Fräulein Pfeffer, wissen Sie, wie er heißt?«
    »Sicher«, nickte sie lachend, »er heißt Lump.« Die Kinder jubelten. »Lümmel und Lump, Lümmel und Lump! Wenn der seinem Namen genauso viel Ehre macht wie Lümmel seinem,  dann kann es gut werden!«
    Tatsächlich, der goldene Spaniel benahm sich genauso verrückt wie der schwarze. Er sprang an allen hoch, bellte, jaulte, tanzte um sie herum und tat gerade so, als wären sie lang vermißte Freunde.
    Fräulein Pfeffers Kusine kam eilig aus dem Haus gelaufen.
    Sie sah Fräulein Pfeffer sehr ähnlich, nur kleiner war sie und dicker. Die Kinder fanden sie gleich sehr nett. Sie besaß einen Hund, und das sagte alles.
    Bald saßen sie um den gedeckten Tisch, aßen selbstgebackenes Brot und frischen Kuchen, selbsteingekochte Marmelade und goldgelben Honig. Und Frau Lynton sah voll Freude, daß die drei ihren
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