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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang
Autoren: Enid Blyton
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die Brust, so daß eine Staubwolke aufstieg.
    Die Frau warf ihm einen wütenden Blick zu und schwieg. Sie ging in die Halle, holte ein Schlüsselbund und öffnete die Tür zu einem Raum, dessen Wände von oben bis unten getäfelt waren.
    »Der Geheimgang wurde im Jahre siebzehnhundertachtundvierzig angelegt, so steht es in der Chronik«, begann sie wieder mit monotoner Stimme. »Das Zimmer wurde damals getäfelt und gleichzeitig die Öffnung zu dem Gang dahinter verborgen.
    Zuerst läuft er ein Stück an der Mauer entlang und senkt sich dann steil in die Tiefe.«
    »Er führt in die Keller?« fragte Robert.
    »Nein, er umgeht sie und endet plötzlich.«
    »Was für einen Zweck hat er dann, wenn er nirgendwo wieder ans Tageslicht kommt«, brummte Stubs. »Das ist ja höherer Blödsinn.«
    »Wahrscheinlich sollte er auch nur ein Versteck sein, ein größeres als das im Kamin, eins, in dem sich mehr Menschen verbergen konnten. So, und nun werde ich euch den Eingang zeigen. Oder kann einer von euch herausfinden, wo er ist?«
    Die Kinder sahen sich suchend um. Es war ein ziemlich dunkler Raum, und das Fenster, klein und beinahe ganz mit Efeu bewachsen, ließ wenig Licht herein.
    Stubs begann die Täfelung sorgfältig abzuklopfen. Plötzlich rief er triumphierend: »Hier klingt es ganz hohl. Versucht es selber mal. Klopft erst hier und dann daneben. Hört ihr den Unterschied?«
    Tatsächlich, die eine Stelle klang hohl. Die Frau stand an die Wand gelehnt und beobachtete sie gelangweilt.
    Stubs versuchte, irgend etwas zu finden, womit er das Paneel (= Holztäfelung) bewegen konnte, vielleicht einen verborgenen Hebel – vergeblich. Er fand nichts. Endlich wandte er sich an die Frau.
    »Sie müssen uns zeigen, wie es gemacht wird. Wir können es nicht herausbekommen.«
    »Paßt auf«, sagte sie und ging zum Kamin, über dessen Sims ein riesiges Wandgemälde hing, das einen Mann mit einem Helm zeigte.
    »Aber hier ist doch gar nichts hohl«, wunderte Stubs sich.
    »Wir haben doch alles abgeklopft.«
    Die Frau antwortete nicht. Sie streckte die Hand aus, berührte einen Buckel des Helmes und trat zurück.
    Das große Bild glitt langsam zur Seite, wenige Zentimeter nur, und gab ein schmales Holzpaneel frei.
    Die Frau schob es zur Seite, und ein kleines Geheimfach wurde sichtbar.
    »Faßt einmal hinein«, sagte sie. Einer nach dem anderen tat es, und einer nach dem anderen fühlte den Knopf an der Rückwand. Es war außerordentlich aufregend und spannend. Sie lernten ein Geheimnis kennen, einen kunstvollen Mechanismus, der vor zweihundert Jahren vielleicht manches Mal die letzte Rettung für die Bewohner des Schlosses bedeutete.
    Die Frau faßte Roberts Arm und sagte: »Nun drück einmal auf den Knopf.« Und in dem Augenblick, als er es tat, hörten sie alle gedämpftes Rasseln hinter einem der Paneele, nicht weit von ihnen.
    »Dieser Knopf«, erklärte die Frau, »betätigt einen Hebel, der es möglich macht, die schwere Holztäfelung beiseite zu schieben.« Sie ging auf die Wand zu und drückte gegen das Paneel, das sich ganz allmählich hinter das angrenzende schob.
    Und nun sahen sie den Eingang, eine schwarze Öffnung in  der Wand. Die Frau ließ den Strahl ihrer Taschenlampe hineinfallen.
    »Das ist alles, viel gibt es da nicht zu sehen, nur ein finsterer Gang hinter der Mauer.«
    »Ich werde ihn jetzt unter die Lupe nehmen«, verkündete Stubs. »Das ist klar.«
    »Das wirst du nicht!« Die Frau zog ihn heftig zurück. »Es ist nicht erlaubt hineinzugehen. Außerdem willst du doch wohl nicht noch schmutziger werden, als du schon bist. Du kommst sofort zurück.«
    Stubs riß sich los und versuchte, in den Gang zu gelangen. Er mußte unbedingt feststellen, wohin er führte. Daß er plötzlich aufhören sollte, glaubte er nie und nimmer.
    Die Frau wurde wütend. »Ich werde mich über dich beschweren«, zischte sie und hielt ihn an der Jacke fest. »Soll ich deinetwegen meine Stellung verlieren? Außerdem wäre es besser, ihr kümmert euch um eure Hunde. Hört ihr nicht, wie sie bellen?«
    Ja, die beiden draußen gebärdeten sich wie die Wilden. Zö gernd gehorchte Stubs. Aber eins nahm er sich fest vor: Ehe sie Glockenburg verließen, würde er sich den geheimen Gang genau ansehen!
    Die drei sausten hinunter und zur Tür hinaus. Was brachte Lümmel und Lump um Himmels willen so auf? Nichts weiter als ein fremder Hund, der vorbeigelaufen kam und Lümmels Knochen stahl. Lümmel, von einem guten Frühstück noch sehr satt,
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