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Rachel ist süß (German Edition)

Rachel ist süß (German Edition)

Titel: Rachel ist süß (German Edition)
Autoren: Anne Bax
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los.“ Rain sammelte die Gedanken der anderen um sich und zeichnete das Dreieck über ihr Herz.
     
    „Jetzt!“
     
    Wie Schatten glitten sie an der Außenwand entlang, schweigend und dunkel. Das Fenster zersplitterte unter der Wucht des ersten, heftigen Schlages.
     
    „Scheiße!“ Glassplitter flogen den hektisch aufspringenden Männern ins Gesicht. Der Jüngere zog ein Messer und fuchtelte unsicher in die Richtung der zerborstenen Scheibe.
     
    Du hast doch keine Angst vor Fenstern, starker Mann?
     
    „Was? Verdammte Scheiße, wer ist da?“
     
    Der Ältere schlug sich die Hände vor die Ohren und rannte brüllend auf das Fenster zu. Der Jüngere riss ihn brutal herum und drückte ihm die Arme herunter. „Fängst du jetzt an durchzudrehen? Such lieber nach irgendeinem Knüppel, damit wir dem Arschloch da draußen zeigen können, dass wir für solche Scherze keine Zeit haben.“
     
    Der alte Mann wimmerte lauter und fiel auf die Knie. „Aufhören, hört auf damit, ich …“ Er röchelte undeutliche Worte und hieb mit den Händen gegen seinen Kopf.
     
    Der Jüngere versetzte ihm einen Tritt und fluchte. „Du perverses altes Schwein, steh gefälligst auf und schau nach, wer draußen ist! Los geh! Steh auf, verdammt!“
     
    Der Ältere rollte sich jammernd zusammen.
     
    Er kann dich nicht mehr hören. Er hört die Schreie.
     
    „Wo bist du?“ Der junge Mann streckte das Messer in den Raum. „Komm raus, du feige Sau!“
     
    Eine Bewegung an der Tür ließ ihn herumfahren. Er ging einen Schritt nach vorne und warf das Messer selbstsicher zwischen beiden Händen hin und her.
     
    Das Licht erlosch.
     
    „Du bringst Dunkelheit über helle Seelen … Dunkelheit sei dein Platz!“
     
    Ein heftiges Scharren der Füße verriet die immer enger werdenden Kreise, in denen sich der Mann um sich selbst drehte, um seinen Rücken zu schützen.
     
    Hohe, schrille Schreie zerfetzten seine Trommelfelle, jagten wie glühende Pfeile in sein Gehirn und verbrannten auf ihrem Weg jeden klaren Gedanken.
     
    Er stolperte über seinen bewusstlosen Komplizen und fiel, ohne sich abzustützen, zu Boden.
     
    Die Schatten glitten erneut über die Wand und zogen einen schweren Gegenstand ins Innere des Raumes. Rain legte einen Hebel an dem Gasofen um und hob die Hand.
     
    „Wind?“
     
    Ein warmer Hauch umwehte die Schatten und hüllte den Raum in Gas. Rain, Sea und Sand huschten über den dunklen Hof und duckten sich hinter einem Vorsprung. Wie ein loderndes Feuer flogen die Gedanken der Frauen durch die Dunkelheit.
     
    Ein gewaltiger Windstoß fegte den Funkenregen in die Hütte.
     
    „Ich breite meine Flügel aus.“
     
    Die Detonation zerriss das Schweigen der Nacht und hallte von den Mauern der Häuser wider. Sea ließ die vielen ungehörten Hilfeschreie anschwellen, bis sie Wind fast das Bewusstsein nahmen.
     
    Wir sind die Stimme der Verzweiflung,
     
    unser Puls sind die Schläge der ängstlichen Herzen,
     
    wir sind die Faust, die sich ballt,
     
    und der Kopf, der sich hebt
     
    Wir haben die Zeit
     
    Und wir verändern die Welt.
     
    „Das ist keine Glosse, das ist keine Reportage, das ist gar nichts! Nennen Sie mir netterweise eine Zeitung auf dieser Welt, die dieses Geschreibsel veröffentlichen würde.“ Die wenigen bedruckten Seiten segelten aus der geöffneten Hand des Chefredakteurs auf den Boden vor ihren Schreibtisch. Die Kollegen verstummten und schauten vorsichtig zu ihr hinüber.
     
    Wie ein umnebeltes Bergmassiv sah sie die Gestalt des Redakteurs vor sich aufragen. Das ist nicht mein Platz.
     
    „Keine Antwort ist auch eine Antwort! Mädchen, ich kann Ihnen nicht mehr helfen, Sie haben sich das selbst zuzuschreiben.“
     
    Sie hob den Kopf und ihre Augen trafen seinen ruhelosen Blick.
     
    Er schnaubte abwehrend, zog einen Briefumschlag aus seinem Jackett und warf ihn auf ihre Schreibtischunterlage.
     
    „Falls irgendjemand in diesem Raum …“ Er ließ seine Arme mit theatralischer Geste einen Kreis beschreiben. „… noch zu dieser Dame durchdringt, kann er sich von ihr vielleicht einmal erklären lassen, was eigentlich los ist.“
     
    Kendra ließ den Blick unbewegt auf ihm ruhen und spürte den Zorn, der in ihm aufwallte. Er sah aus wie eine Kröte, die jemand langsam aufpumpte.
     
    „Fürs Träumen können wir sie jedenfalls nicht länger bezahlen …“
     
    Er holte tief Luft, „mag sein, dass ihr das egal ist …“, wandte sich hämisch kichernd an den Rest der
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