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Rachel ist süß (German Edition)

Rachel ist süß (German Edition)

Titel: Rachel ist süß (German Edition)
Autoren: Anne Bax
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Zigarette an und die Flamme seines Feuerzeuges flackerte unruhig im kalten Wind. Nach dem ersten Zug riss er die Zigarette in einer schlechten Kopie seiner Helden mit Daumen und Zeigefinger aus dem Mund. Er drängte sich dichter an die Hauswand und starrte zu den erleuchteten Fenstern empor.
     
    Was dieser Reporter wohl von dem Mädchen wollte? Dieses Mal ging es offensichtlich nicht darum, dass seine Alte ihm Hörner aufsetzte. Er nahm einen tiefen Zug und grinste bei dem Gedanken an das arme Schwein, das sie damals windelweich geprügelt hatten. War kaum Arbeit gewesen und die Kohle hatte gestimmt. Ob er die Kleine auch bearbeiten sollte? Wäre kein Problem für ihn, bei der Zeit, die sie nachts alleine auf der Straße verbrachte. Diese dämliche Verfolgung ging ihm auf die Nerven. Jede Nacht fuhr sie herum, stundenlang, und er musste ihr folgen. Seit dieser Geschichte an der Haltestelle hatte sie nie mehr angehalten. War immer nur gefahren.
     
    Er hatte es dem Reporter gesagt, als sie sich wegen der Kopien getroffen hatten.
     
    Die ist nicht ganz richtig im Kopf.
     
    Der Wind fing sich pfeifend in der Unterführung und er warf die glühende Zigarette fort.
     
    Diese Mistkälte! Da mussten für die nächste Woche ein paar Scheine mehr herausspringen, er war doch nicht bescheuert. Das Licht im Wohnzimmer der Journalistin erlosch. Komm schon runter, Puppe! Im Auto ist es immer noch wärmer als hier draußen. Die restlichen Fenster wurden dunkel und der Mann umfasste seinen Autoschlüssel fester. Also wieder Stadtrundfahrt! Hoffentlich würde sie sich heute mit diesen Leuten treffen, auf die der Reporter so scharf war. Hey, vielleicht war das so eine Spionagesache und dieser Mistkerl würde eine Story schreiben, die ihm das ganz große Geld brachte.
     
    Die Frau trat aus der Haustür und ging zu ihrem Wagen. Konnte nicht schaden, wachsam zu sein und die Informationen zu dosieren. Wenn er diese Freaks gefunden hatte, würde er sehen, was sich da herausschlagen ließ, dieser Reporter war doch ein elender Feigling. Er wartete, bis ihr Wagen um die Ecke gebogen war, und folgte ihr dann in sicherem Abstand.
     
    Das Fenster des alten Schuppens war von innen notdürftig mit Pappe zugeklebt worden. An einer der beiden oberen Ecken hing der schmutzige Karton ein Stück nach unten. Sea zog sich mühelos an den rostigen Gitterstäben hoch und spähte vorsichtig hinein. Im Inneren saßen zwei Männer zwischen dutzenden von übereinander gestapelten Computern, deren Frontseiten unregelmäßig blinkten.
     
    Das digitale Böse ist anwesend. Sea schickte das Bild der beiden Männer, die vor einem großen Monitor saßen, zu den anderen.
     
    Warum ausgerechnet sie?
     
    Der Gedanke flatterte schwach durch Seas Bewusstsein. Sie horchte erfreut auf. Wind? Es blieb still in ihrem Kopf. Sie ließ eine Welle von Wärme auf kaltem Stein brechen. Wind, ich höre dich.
     
    Ein kaum spürbarer Luftzug ließ die Schaumflocken der Gischt über dem Wasser tanzen.
     
    Warum sie?
     
    Sea ließ sich lautlos auf den staubigen Lehmboden fallen und huschte in das schützende Dunkel der anderen Gebäude.
     
    Wind ist bei uns. Rain beugte sich lächelnd über den alten Gasofen und schraubte an einem staubigen Schlauch.
     
    Warum gerade sie? Wind schoss die Frage ungeduldig durch die kalte Nacht.
     
    Sea ließ die Bilder die sie sah in ihrem Kopf hell werden. Schau hin, schau einfach hin!
     
    „Die sind besser als die letzten, das wird ein Schlager!“ Der ältere Mann schlug dem Jüngeren begeistert auf die Schultern, während seine Zunge hektisch über seine Lippen leckte. „Ein echter Glücksfall! Wo hast du die zwei denn her?“
     
    „Du fragst zuviel.“ Der Jüngere tippte einen neuen Befehl in die Tastatur.
     
    Eine Badeszene erschien. Ein kleines zitterndes Mädchen wurde von einem Mann gewaschen, wobei er sie immer intensiver an intimen Stellen berührte.
     
    Das Kind hatte die Augen geschlossen und bewegte sich nicht. Man hörte den Mann stöhnen.
     
    „Sieh zu, dass die Kopien bis Samstag verteilt sind. Und nichts geht unter 500€ pro DVD. Das ist Spitzenware, wir verstehen uns?“
     
    „Sie ist elf Jahre und muss das schon seit Monaten machen.“ Sand ließ die Qualen des Mädchens wie einen heulenden Sandsturm durch Winds Kopf fegen.
     
    „Hat sie keine Eltern?“
     
    „Das ist ihr Vater, der Kerl auf dem Video!“
     
    „Um so etwas kümmert sich die Polizei.“
     
    „Wenn sie es herausfindet. Wir müssen
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