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Racheengel

Racheengel

Titel: Racheengel
Autoren: Stuart Neville
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den Fingern. Er war adressiert an »Polizeimann Jack Lennon, Revier Ladas Drive, Belfast, Nordirland«. Abgestempelt war er in »Kyyiv«.
    »Ich habe es nachgeschlagen«, sagte Uprichard. »Das heißt Kiew. Er ist heute Morgen gekommen. Ich dachte mir, Sie wollten ihn vielleicht sehen.«
    »Ja«, sagte Lennon. »Danke.«
    Uprichard scharrte mit den Füßen. »Na ja, ich muss dann jetzt gehen. Gute Besserung, Jack. Wenn Sie aus dieser Grube herauskommenwollen, die Sie sich selbst gegraben haben, müssen Sie so fit wie möglich sein.«
    Als er wieder allein war, betrachtete Lennon den Umschlag und studierte die säuberliche mädchenhafte Schrift. Erst wollte er ihn aufmachen, merkte dann aber, dass seine Lider zu schwer waren und die Augen zu trocken. Er schaute auf die Uhr auf der anderen Seite.
    Wie auf ein Stichwort kam eine Schwester herein, um eine Dosis Schmerzmittel in den Tropf zu füllen, dessen Kanüle in seiner Hand steckte.
    »Was haben Sie denn da?«, fragte sie.
    »Einen Brief von einer Freundin«, sagte er.
    »Wollen Sie den noch lesen, bevor ich Sie vollpumpe und Sie winke-winke machen?«
    Er legte den Brief auf den Nachttisch.
    »Später«, sagte er.

EPILOG
    Lieber Jack Lennon,
    ich schreibe diesen Brief aus einer kleinen Stadt südlich meines alten Heimatdorfes Andriivka, nicht weit von Sumy. Den Namen schreibe ich lieber nicht. Diese Stadt ist jetzt mein Zuhause und das von meinem Bruder Maksim.
    Ich hoffe, dass Sie noch leben. Ich bete zu Gott, dass Sie noch leben. Ich glaube es nicht, aber ich schreibe den Brief trotzdem.
    Es hat fünf Tage gedauert, nach Hause zu kommen. Der Zug fährt von Krakau nach Warschau. Er fährt von Warschau nach Kyyiv, und dann fährt ein anderer Zug nach Sumy. Ich habe Träume von dem Mann, der mich in dieses Haus gebracht hat. Ich glaube, ich werde immer Träume von ihm haben, aber irgendwann nicht mehr so schlimm.
    Als ich nach Hause komme, ist Maksim froh. Er hat gehabt Angst um mich, aber jetzt nicht mehr. Ich erzähle ihm nicht, was passiert ist in Belfast. Ich erzähle ihm, ich konnte keine Arbeit finden. Ich erzähle ihm, ich habe Autounfall gehabt.
    Ich sage dem Mann, der Geld geliehen hat, er kann Mamas Hof haben. Wir fahren mit Bus weg und kommen in diese Stadt. Jetzt ich habe Arbeit in einem Café. Ich verdiene nur wenig Geld, aber ich kann das Zimmer bezahlen für uns zwei. Bald Maksim hat auch Arbeit, und er wird in eine Schule gehen und Englisch lernen so wie ich.
    Wir sind in Sicherheit. In Sicherheit.
    Manches Mal, wenn ich schlafe, träume ich von Ihnen und Susan. Ich hoffe, dass Sie leben, damit Sie können Susan glücklich machen und Susan kann Sie glücklich machen. Seien Sie nett zu Susan und Ihre kleine Mädchen. Sie werden glücklich sein.
    Danke.
    Galya Petrowa

DANKSAGUNG
    Vielen Dank an alle, die bei der Entstehung dieses Buches mitgeholfen haben.
    Wie immer gilt meine tiefe Dankbarkeit Nat Sobel, Judith Weber und allen bei Nat Sobel Associates für ihre Unterstützung, Beratung und Freundschaft. Ohne Euch könnte ich mich in diesen Gewässern nicht zurechtfinden.
    Dank an Caspian Dennis und alle in der Agentur Abner Stein für alles, was sie für mich getan haben.
    An Geoff Mulligan, Briony Everoad, Alison Hennessy, Kate Bland, Ruth Warburton, Vicky Watson und alle anderen von Harvill Secker und Vintage Books für ihre freundliche Unterstützung.
    An Bronwen Hruska, Julien Grames, Justin Harbett, Ailen Lujo und alle anderen von Soho Press dafür, dass sie mich so gut behandeln und mir zeigen, was ein leidenschaftlicher Verleger alles erreichen kann.
    An Betsy Dornbusch dafür, dass sie immer noch meine Freundin ist, auch wenn ich manchmal nicht zum Ausdruck bringe, wie wichtig mir das ist, und an Carlin, Alex und Gracie, die mir halfen, San Francisco zu entdecken.
    An James Benn, Henry Chang und Jassy Mackenzie, meine Kumpels auf der Lesereise, die dafür sorgten, dass es unterwegs nicht ganz so einsam war.
    An David Torrans und alle anderen bei No Alibis dafür, dass sie immer und immer weitermachen.
    An all die unabhängigen Buchhandlungen überall in Amerika, die mich in gedruckter Form und auch persönlich willkommen hießen.
    An die lesende und schreibende Online-Gemeinde, die immer noch die Fahne hochhält.
    An Hilary Knight für ihre Freundschaft und harte Arbeit.
    An Sidney McKnight, der mir das Geheimnis des Buttermilch-Shandys anvertraut hat. Trotzdem nein, den probiere ich nicht.
    An meine Mutter und den restlichen Klan für so
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