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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)
Autoren: Reginald Hill
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Holzfäller aufhören. Nett, aber nicht gerade eine erfolgreiche Karriere.«
    »Meine Güte! Wieso mach ich überhaupt den Mund auf, wenn du sowieso meinen ganzen Text für mich aufsagen kannst?«, sagte Hadda. »Ja, Leon möchte mich gern in seiner Nähe haben. Ich hätte gedacht, nach allem, was passiert ist, würde er meinen Anblick nicht ertragen können. Stattdessen scheint es uns einander näher gebracht zu haben.«
    »Ohne dich hat er alles verloren«, sagte Childs. »Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass ihm die Trennung von Lady Kira das Herz gebrochen hat.«
    »Mag sein. Ich hab sie falsch eingeschätzt, glaube ich. Oder zumindest nicht ganz richtig. Sie hatte einen kleinen Schlaganfall, als sie das mit Imo erfuhr. Aber das weißt du natürlich. Sie hat also nicht nur sich selbst geliebt. Ich hab sie nur ein einziges Mal gesehen, ehe sie in die Schweiz abgereist ist. Es war ein Schock. Sie ist um dreißig Jahre gealtert. Sie sieht jetzt älter aus als Leon.«
    »Denkst du, sie wird zurückkommen? Nachdem die Klinik sie wieder aufgepäppelt hat?«
    »Leon meint, nein. Sie hat ihm gesagt, dass sie das Schloss hasst und Cumbria und England obendrein. ›Am Ende gewinnen doch immer die grässlichen langweiligen Engländer‹, hat sie gesagt, ›das weiß man doch schon aus der europäischen Geschichte.‹«
    »Freut mich zu hören, dass ihr der Aufenthalt hier bei uns doch etwas gegeben hat«, sagte JC.
    »Er hat ihr Imo gegeben. Und Ginny. Und sie hat beide verloren.«
    »Es ist in Ordnung, Mitleid mit ihr zu haben«, sagte Childs sanft. »Lass es nur nicht in Schuldgefühle umschlagen. Weder ihr noch sonst wem gegenüber. Niemand hat mehr bekommen, als er verdient hat.«
    »Auch nicht Arnie Medler?«
    »Das war ein Unfall, Wolf. Ehrlich. Solche Dinge passieren. Denk positiv. Denk an das Gute, das daraus entstanden ist. Denk an die Trapps, die ihre Freundschaft unter Beweis gestellt haben. Den ehrenwerten Mr McLucky, der ohne dein Zutun niemals der reizenden Morag begegnet wäre. Denk an deinen lieben Freund Luke Hollins, dem es vielleicht sogar noch gelingt, das Christentum ins finsterste Cumbria zu bringen. Und natürlich an die wunderbare Dr. Ozigbo. Die meisten Beziehungen enden mit Betrug. Eure hat damit begonnen, das verheißt also nur Gutes.«
    »Wie kommst du darauf, dass wir zusammen sind?«
    »Nun ja, sie hat doch beschlossen, fortan in einem akademischen Umfeld zu arbeiten, und ich weiß aus sicherer Quelle, dass sie Angebote aus Warwick und aus Bath bekommen hat, es war sogar die Rede von Cambridge. Aber sie hat sich für Lancaster entschieden.«
    »Weil es nicht weit von ihren Eltern entfernt ist«, behauptete Wolf mit Nachdruck.
    »Vielleicht. Aber die M6 führt ebenso nach Norden wie nach Süden. Apropos, willst du wirklich heute schon zurück nach Hause fahren? Du hattest einen aufregenden Vormittag.«
    »Nicht besonders«, sagte Wolf. »Wo doch so viele Gefälligkeiten dafür gesorgt haben, dass das Ergebnis von vornherein feststand. Nein, je eher ich hier wegkomme, desto besser. Dann bin ich vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause.«
    »Wenn du meinst.«
    Sie versanken wieder in Schweigen, bis sie auf den Rastplatz London Gateway an der Auffahrt zur M1 bogen.
    Dort parkte der Defender in einem für die Mitarbeiter reservierten Bereich.
    »Ihr habt ihn gewaschen«, sagte Hadda vorwurfsvoll.
    »Ich bin sicher, wenn du in Birkstane ankommst, hat er schon wieder seinen Glanz verloren«, sagte Childs. » Au revoir , Wolf.«
    Er hielt ihm die Hand hin. Hadda betrachtete sie einen Moment, dann grinste er, beugte sich vor und küsste Childs auf die Stirn.
    »Sagen wir lieber Adieu, JC«, sagte er.
    Childs blieb im Auto sitzen und sah zu, wie der Land Rover vom Rastplatz fuhr, und saß noch immer still und stumm da, als der Wagen schon längst seinen Blicken entschwunden war.
    »Wohin jetzt, Sir?«, fragte der Fahrer schließlich.
    Childs überlegte einen Moment, ehe er antwortete.
    »Ich muss noch rasch jemanden anrufen«, sagte er. »Danach, denke ich, auf nach Phönizien.«

2
    Es dämmerte, als der Defender in Mireton ankam.
    Wolf wusste, er hätte auf der langen Fahrt nach Hause eine Pause einlegen sollen, aber ein Verlangen, das stärker war als jede Vernunft, hatte ihn dazu getrieben, sich von der Straße immer weiter nach Norden tragen zu lassen, bis die vertraute Silhouette seiner geliebten cumbrischen Berge in Sicht kam, und dann wäre es irgendwie sinnlos gewesen, noch anzuhalten.
    Er
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