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Rache ist lavendelblau

Rache ist lavendelblau

Titel: Rache ist lavendelblau
Autoren: Fannie Ennser
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getrennte Schlafzimmer, und der häusliche Alltag konnte wieder seinen gewohnten Lauf nehmen.
„Ich denke gar nicht daran, ihn gleich in mein Bett zu holen“, sagte sie zu Annette, die sich über Heidruns Großzügigkeit gewundert hatte. „Eigentlich mache ich es wegen der Kinder. Vielleicht wachsen wir doch wieder zusammen? Conradin soll von hier aus seinen Geschäften nachgehen, und ich gehe ohnedies in die Schule, somit kleben wir nicht dauernd aufeinander. Nur wenn er glaubt, hier seinen alten Trinkgewohnheiten nachgehen zu können, dann mach´ ich´s wie Chiara“, meinte sie ganz pragmatisch.
Annette lächelte milde: „Du und streng zu deinem Mann, das glaubst ja selber nicht.“
*

Familienalltag
 
     

    Romana war - trotz intensiver Bemühungen ihrer Eltern und des großen Bruders - nicht mehr in die Familie zurückgekehrt. Aus der Wohngemeinschaft war sie ausgezogen, nachdem ihr das die Mitbewohner nahegelegt hatten. „Kiffen kannst wo anders“, war deren Begründung und „ständig die Polizei im Haus, das nervt“. Romana lebte seit einiger Zeit mit Bernd zusammen, der die kleine Wohnung seiner verstorbenen Großmutter geerbt hatte. Beide hatten sich auf der Straße kennengelernt, er hatte gedealt, sie gekifft.
Heidrun hatte der Tochter eine Lehrstelle als Apothekengehilfin vermittelt, die sie, entgegen der Erwartung der Eltern, nicht gerade mit großer Freude annahm.
„Ein nicht gerade aufregender Job“, motzte sie, als die Eltern sie beschworen, durchzuhalten und die Chance nicht zu vergeben. „Ich hätte mir halt etwas Tolleres vorgestellt.“
Jetzt reichte es der Mutter, die völlig außer sich aufsprang und die Tochter anbrüllte:
„Jetzt höre mir mal schön zu! Ich habe mir für dich den Arsch aufgerissen, bin treppauf, treppab gelaufen, nur damit du eine ordentliche Arbeit findest und nun das! Glaubst du nicht, dass du bald unter der Brücke landest, wenn du so weitermachst? Rauschgift, Drogenhandel“, brüllte sie, „ist das deine Vorstellung von Leben? Du bist bald erwachsen und benimmst dich wie ein pubertierender Teenager!“ Conradin zupfte seine Frau am Ärmel und versuchte sie zu besänftigen.
„Ein bisserl gekifft, aber gehandelt hab´ ich nie!“, fauchte Romana, die jetzt ebenfalls aufgestanden war. Mutter und Tochter standen sich zornentbrannt gegenüber, solange, bis Conradin entschied:
„Ich denke, jetzt reicht´s! Romana, wir erwarten von dir, dass du deiner Arbeit nachgehst, sonst wirst du enterbt!“ Heidrun war sprachlos; so scharf hatte sie ihren Mann noch nie gehört. Die junge Frau bückte sich nach ihrer Tasche, die sie achtlos auf den Boden geworfen hatte, und verließ grußlos das Haus.
„Das musste einmal gesagt werden, die versteht es sonst nie“, meinte Conradin fast entschuldigend zu seiner Frau, seufzte und nahm sie zum ersten Mal seit vielen Jahren in seine Arme.
*
Schon seit Tagen hatte Heidrun Conradins Annäherung erwartet; sein Verhalten war anders geworden, das spürte sie. Seine Blicke ruhten länger als sonst auf ihr, und immer wieder streiften seine Hände – wie zufällig – die ihren. Nachts hatte sie sich ausgemalt, wie es wieder werden könnte, und wie es früher einmal gewesen war; früher, als sie gemeinsam zu Bett gegangen und gemeinsam aufgestanden waren. Nur waren in der Zwischenzeit Jahre vergangen, Jahre, in denen Wunden geschlagen wurden, die noch nicht verheilt waren. Soll ich jetzt schon? Zu früh? Was wird Annette dazu sagen? Ich hatte doch vor … Die Kinder? Mein Gott, Conradin, gib´ die Hände weg! Ich bin nicht geduscht.
Conradins Hände waren kräftig; blitzschnell griff er an Heidruns Ausschnitt, krallte sich daran fest und riss ihr mit einem Zug die Seidenbluse auf. Einige Perlmuttknöpfe schlugen unüberhörbar am Parkettboden auf. Heidrun versuchte, sich seiner Umklammerung zu entwinden, doch vergebens, Conradins Begehren war stärker, als sie geahnt hatte. Er zerrte an ihrem Unterhemd bis die dünnen Träger nachgaben und löste mit einem Griff den Verschluss an ihrem BH. Heidruns Widerstand erlahmte, als Conradin - nunmehr ganz sanft - mit beiden Händen nach ihren Brüsten tastete, die sich bald wohlig weich in seine Handflächen schmiegten.
„Graue Haare hat er auch schon“, dachte sie und strich jetzt zärtlich über seinen dichten Haarschopf, während Conradin nunmehr vor ihr kniete, und sich an den Schenkeln unter ihrem Rock nach oben vortastete.
„Ich hab´ noch nicht geduscht, heute“, flüsterte sie,
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