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Rache ist lavendelblau

Rache ist lavendelblau

Titel: Rache ist lavendelblau
Autoren: Fannie Ennser
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hoffend, dass sie mit ihrem Ansinnen – unter die Dusche flüchten zu können - etwas Zeit gewinnen würde. Heidrun war verunsichert, irritiert, sie fühlte sich überrumpelt, obwohl sie sich insgeheim doch eingestand, Conradins Zuwendung und Liebkosungen zu genießen. Will ich das? Wir haben so lange nicht …, ich hab´ ein wenig Angst davor.
Conradin richtete sich auf, hob Heidrun mit einem kräftigen Ruck empor und trug die Wehrlose - auf beiden Armen balancierend - in Richtung des Badezimmers. Er stieß die Tür mit dem Ellbogen auf, biss Heidrun dabei sanft in die Nasenspitze, lächelte verschmitzt und flüsterte ihr ins Ohr: „Du kannst gleich duschen.“ Etwas unbeholfen zwängte Conradin die Glastür zur Duschkabine auf, stieg - mit Heidrun auf seinen Armen - in die Tasse und schob mit seinem Unterarm den Hebel der Brausearmatur nach oben. Ein lauwarmer Schwall ergoss sich über die beiden. Conradin setzte Heidrun behutsam ab, griff unter ihren Rock und befreite sie ungeduldig von Strümpfen und Slip. Heftig strömte das Wasser an Heidruns Haar herab, zog nasse Spuren über ihr Gesicht und ihren entblößten Oberkörper, während Conradin Heidruns Rock hochschob und mit einem Ruck seine Hose öffnete. Ungestüm drängte er Heidrun zur Wand, hob ihren Körper ein wenig hoch und zwängte sich zwischen ihre Beine. Conradin stöhnte heftig, als er in Heidrun einstach. Seine Lippen suchten die der Begehrten, die das - zögerlich Erwartete - nunmehr genoss. Seine Zunge erforschte sanft die ihre, bald tobte sie in ihrer Mundhöhle, um im nächsten Augenblick wieder ganz zärtlich Heidruns Lippen zu lecken. Das Wasser drängte sich zwischen ihre Körper, rann in Schnüren über Conradins dichtgewebtes Leinenhemd, soff seine Schnürlsamthose schwarz, und unter den heftigen Stößen quoll das Nass aus Heidruns hochgeschobenem Wollrock, der - zwischen ihren Körpern eingezwängt - das unablässig herabströmende Wasser immer wieder aufnahm und immer wieder abgab.
Langsam glitt Heidruns Rücken an der nassen Wand entlang, bis die Kabinenecke ihrem Davongleiten Einhalt gebot und Conradins Ansturm beschleunigte. Heidrun griff gierig unter Conradins Hemd und krallte sich an seinem Brusthaar fest. So fest, so dicht und so zottelig hatte sie den Brustpelz ihres Ehemannes nicht in Erinnerung gehabt. Heidruns Körper, von Conradins Händen an den Pobacken fest umklammert, bäumte sich auf, als sie dessen knapp bevorstehende Erleichterung spürte, und schon jagte eine brennende Welle durch ihren Körper und füllte ihr tobendes Becken mit heißem Prickeln.
Unablässig plätscherte das Wasser auf die beiden herab; die warme Feuchte hatte die Glaswände erblindet und Heidruns blasse Wangen gerötet, auf denen die nassen Haarsträhnen nun in Schlangenlinien klebten. Conradin hatte Heidrun zu sich auf den Kabinenboden gezogen, strich mit seinen Fingern über ihre rosigen Lippen und lächelte dabei seine Frau zärtlich an.
„Genug geduscht?“
„Genug geduscht“, antwortete Heidrun erschöpft und schloss für einen Augenblick die Augen.
Das nachdrängende Wasser suchte einen neuen Weg, nachdem sie sich aufgerichtet und sich ihrer triefenden Kleider entledigt hatten.
*
Gelegentlich musste Conradin verreisen. Er hatte ein größeres Projekt in Brandenburg-Vorpommern in Aussicht, dieses Geschäft wollte er sich nicht entgehen lassen. „Ein schlossähnliches Anwesen mit großem Grundstück, da steckt viel Geld drin´, ich hab´ das schon lange im Auge“, hatte er bei seiner Abreise zu Heidrun gesagt. Vor einigen Tagen war er wieder einmal aus Italien zurückgekehrt, angeblich hatte er eine Immobilie im Veneto an den Mann gebracht. Conradin blühte auf, wenn er von seinen Geschäften sprach. Bei seiner letzten Abreise nach Italien war Heidrun etwas skeptisch und misstrauisch gewesen. „Waren es wirklich nur Geschäfte, die ihren Mann so aufblühen ließen, oder steckte etwa gar Chiara dahinter?“
Claus hatte sie vertröstet: „Mama, sei nicht misstrauisch, der ist so froh, dass er wieder hier sein darf, ich glaub´ nicht, dass er seine Ex vermisst, eher noch seine Kinder.“ Ja, da war es wieder, das „Kinderproblem“. Heidrun musste oft an die beiden Kinder von Chiara und Conradin denken, und obwohl sie die beiden nie kennengelernt hatte, fühlte sie mit ihnen. „Wo die wohl lebten? Wie geht es ihnen? Mein Mann hat Kinder, die ich nicht kenne, schon komisch, ob er sie vermisst? Sie müssen jetzt um die zehn, elf Jahre alt
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