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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust
Autoren: B Krahn
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Aufmerksamkeit gewöhnt.
    „Was führt Sie nach Little Longstone, Mr. Cooper?“
    „Ein kurzer Urlaub. Mein Arbeitgeber hat gerade geheiratet und eine Hochzeitsreise auf den Kontinent unternommen.“ In seinen Augen funkelte es übermütig, und er zog einen Mundwinkel hoch. „Ich weiß auch nicht, warum er nicht wollte, dass ich ihn begleite, aber Sie sehen es ja. Ich beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, und selbst wegzufahren.“
    Hm. Genevieve erkannte, dass er scherzte, dennoch, sie konnte sich vorstellen, dass sein Arbeitgeber diesen entsetzlich gut aussehenden Mann nirgendwo in der Nähe seiner neuen Gemahlin haben wollte.
    „Und warum haben Sie Little Longstone gewählt?“
    „Dr. Oliver ist ein Bekannter und hat mir freundlicherweise angeboten, sein Cottage zu nutzen. Ich freue mich darauf, mich in dieser klaren Landluft zu erholen.“
    „Das war sehr großzügig von ihm. Ich hoffe, Dr. Oliver geht es gut?“
    „In der Tat, sehr gut. Seine Frau erwartet in diesem Frühjahr ihr erstes Kind.“
    Genevieve lächelte. „Wie schön. Ich muss Ihnen schreiben, um zu gratulieren. Sagen Sie, was machen Sie in London?“
    „Ich bin Verwalter bei Mr. Jonas-Smythe. Vielleicht haben Sie von ihm gehört? Er ist einer der Jonas-Smythes aus Lancashire.“
    Genevieve schüttelte den Kopf. Um sich besser mit Richard unterhalten zu können, hatte sie einst gelernt, wer zu Londons Elite gehörte und was diese Leute taten, aber mehr auch nicht. „Ich fürchte nicht. Ich war noch nie in Lancashire und bin seit einigen Jahren nicht mehr in London gewesen.“
    „Sie sind in Little Longstone aufgewachsen?“
    „Nein.“ Wäre sie tatsächlich in diesem ruhigen, reizenden Dorf aufgewachsen, ihr Leben wäre anders verlaufen. „Ich habe mich vor einigen Jahren hier niedergelassen.“
    „Und warum wählten Sie Little Longstone?“
    Sie sah keinen Grund, ihm die Wahrheit zu verschweigen. „Vor allem die Nähe zu den Quellen. Ich finde sie sehr heilsam. Ich habe mich außerdem in die Umgebung verliebt – die Wälder und das ruhige Dorf.“
    „Und was ist mit Mr. Ralston? Genießt er die Quellen ebenfalls?“
    Sie zögerte. Sowohl die Frage als auch sein Verhalten waren vollkommen natürlich, doch etwas ließ sie innehalten. Vielleicht sein durchdringender Blick? Eine leichte Veränderung in seinem Tonfall? Ja, es schien ein wenig von beidem zu sein. Konnte seine Frage mehr bedeuten als nur freundliche Neugierde oder eine beiläufige Konversation? Es schien so. Tatsächlich überlegte sie – konnte sein Interesse an ihrer Antwort – persönlicher sein? Fand er sie – anziehend?
    Sofort schob sie diesen lächerlichen Gedanken beiseite. Gewiss irrte sie sich. Wirklich, es war so lange her, seit sie in der Gesellschaft eines jungen, gut aussehenden Gentleman gewesen war, dass sie vollkommen vergessen hatte, wie die Zeichen zu lesen waren, die Männer aussandten.
    „Ich fürchte, Mr. Ralston – ist von uns gegangen.“ Diese Worte flüsterte sie jedes Mal, wenn sie nach ihrem Ehemann gefragt wurde, denn sie stimmten. Sie wollte nicht gern lügen, wenn es nicht absolut unvermeidlich war. Mr. Ralston gab es nicht mehr – denn es hatte ihn nie gegeben. Sie hatte nur einen Mann in ihrem Leben geliebt, und Richard hatte ihr nie die Ehe angeboten. Natürlich hatte sie gewusst, dass Männer nicht ihre Mätressen heirateten, vor allem nicht Männer von Adel. Gentlemen von Rang mochten ihrer Bettgefährtin ihr Herz schenken, aber ihren Namen gaben sie nur einer Frau aus ihrer eigenen gesellschaftlichen Schicht. Die Rolle der Witwe einzunehmen hatte ihr indes geholfen, das nötige Ansehen zu gewinnen, um in diesem ruhigen kleinen Dorf zu leben, das sie zu ihrem Zuhause gewählt hatte. Und als Richard sie verstoßen hatte, hatte sie sich tatsächlich wie eine Witwe gefühlt, die ihren Lebensgefährten verloren hatte.
    „Von uns gegangen?“, wiederholte Mr. Cooper. „Sie meinen, er ist fort? Für den Nachmittag?“
    Offensichtlich war eine direkte Lüge notwendig. Genevieve schüttelte den Kopf. „Nein. Er ist verstorben.“
    Seine Miene wurde ernst. „Mein Beileid zu Ihrem Verlust.“
    „Danke. Es geschah vor einigen Jahren.“
    „Vor einigen Jahren?“, wiederholte er leise. Er ließ den Blick über sie gleiten, und als er ihr wieder in die Augen sah, stockte ihr der Atem, als sie das unverkennbare Interesse und die Bewunderung in den grünen Augen las. „Sie müssen als Kind geheiratet haben.“
    Ein Schauer, den sie lange
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