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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Massachusetts, Heimatort von Camryn Barnes - die sich als Alex' verschollene Zwillingsschwester entpuppt hatte. Wenn man das alles irgendjemandem erzählen würde, kriegte man sicherlich ein Taxi in die Irrenanstalt spendiert. Alex wandte sich vom Schaufenster ab und fuhr sich durch ihre stacheligen Haare. »Jetzt spitzt mal eure hübschen pinkigen Öhrchen«, sagte sie. »Pizza essen: okay. Freunde meiner bösen Zwillingsschwester treffen: nein.«
    Dylan fand das unheimlich lustig. »Bleib standhaft, Als«, ermunterte er sie.
    »Entschuldige bitte, Bruderherz. Hattest du nicht einen Termin beim Frisör?«, fragte Cam und blinzelte dem Jungen auffällig zu.
    Dylan sah auf seine Uhr. »Mist. Ich bin zu spät dran. Bis später, Schwestern.« Er machte sich aus dem Staub. Die lange, große Beth mit den drahtigen Haaren und dem von Sommersprossen übersäten Gesicht verdrehte die Augen. Die beiden kennen sich schon so lange, dass Beth gerade so tut als sei Dylan ihr Bruder, hörte Alex Cam denken. Sie gewöhnte sich langsam daran, die Gedanken anderer mitzubekommen, insbesondere Cams. Sie hatten auch noch weitere Begabungen. Alex konnte Gegenstände bewegen, wenn sie sich darauf konzentrierte. Cam konnte mit ihrem Blick Leute so verblüffen, dass sie stolperten oder fielen. Und manchmal, wenn sie gerade besonders gut drauf war, konnten Cams graue, durchdringende Augen Dinge in Flammen setzen. Sie waren nicht bloß Zwillinge, erinnerte sich Alex. Sie waren Zwillingshexen. »Zwillingshexen«, sagte Alex laut und Cam kicherte. Beth warf ihnen einen vorwurfsvollen Blick zu. Irgendetwas war gerade zwischen den beiden abgelaufen und sie war davon ausgeschlossen gewesen. Wieder einmal. »Lach so viel du willst«, sagte sie säuerlich zu Alex. »Egal, was Dylan sagt, hier treffen sich halt unsere Freunde aus Marble Bay. Ich meine, was hast du denn vor, wenn die Schule wieder anfängt, Alex, willst du die ganze Zeit nur mit Cam herumlaufen ?«
    Alex ließ den frostigen Tonfall des Mädchens an sich abprallen.
    Sie wusste, dass man Beth Fish nicht leicht dazu kriegte, einem die kalte Schulter zu zeigen. Beth war eigentlich fröhlich und unbeschwert, doch es verletzte sie noch immer, dass Cam und Alex so mühelos Freundschaft geschlossen hatten. Camryn Barnes, Prinzessin der Vorahnungen, spürte es auch. »Wir kommen schon ewig hierher, stimmt's?« Cam versuchte, Beth ein bisschen aufzuheitern, indem sie auf ihre gemeinsame Vergangenheit anspielte.
    Es funktionierte. Beth strahlte. »Unser heiß geliebtes PITS. Das steht für >Pie in the Sky<«, erklärte sie Alex. »Na, das passt ja hervorragend zum Rest dieser niedlichen Stadt, in der alles einen niedlichen Spitznamen hat.« Alex verdrehte die Augen - schwarz umrandet, silbergrau, genau wie Cams. »Komm schon, Alex«, drängte Cam sie erneut. »Ich hab dem Six Pack versprochen, dass ich dich ihnen vorstelle ...«
    »Das Six Pack - bah!« Alex zog die Nase kraus. »So viel zum Thema niedlich.« Cam und ihre Freunde nannten sich Six Pack, haha!, weil sie insgesamt zu sechst waren: Cam und Beth und vier weitere Mädchen ...
    »Es kommen bestimmt nur drei«, sagte Cam - nur um anzugeben, vermutete Alex, nur um zu beweisen, dass sie hören konnte, was ihre Zwillingsschwester gerade dachte. »Sukari, Amanda und Kristen. Brianna kann heute wahrscheinlich nicht«, fuhr Cam fort. »Sie wartet auf einen Anruf von ihrem Dad.«
    »Brees Dad lebt an der Westküste.« Beth wickelte eine der vielen Korkenzieher-Locken um den Finger, die ihr sommersprossiges Gesicht umrahmten. »Er ist ein erfolgreicher Hollywood-Produzent oder so was ...«
    Bree. Brianna. Der Name kam Alex bekannt vor. Dann fiel es ihr wieder ein. Bree war diese sprudelnde Klatschtante - an ihrem ersten Morgen in Marble Bay hatte Alex ein Telefongespräch zwischen ihr und Cam mitgehört. »Doch nicht etwa Bree, der Staubsauger in Menschengestalt, immer einsatzbereit, wenn irgendwo was nicht ganz sauber ist...« Beth kicherte erneut. »Du musst sie einfach kennen lernen«, sagte sie und änderte blitzschnell ihre Taktik. »Ich meine, Bree wirkt vielleicht manchmal ziemlich bissig und voller Vorurteile, aber in Wirklichkeit ist sie total sensibel, auch wenn sie so schroff tut...«
    »Wie gesagt, wahrscheinlich ist sie ja auch gar nicht da«, versuchte Cam, Alex zu überzeugen. »Aber Amanda wird dir total gefallen, glaube ich. Und Sukari, die ist so eine totale Überfliegerin. Und Kristen. Komm schon, Alex, früher oder später
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