Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Puppenrache

Puppenrache

Titel: Puppenrache
Autoren: Manuela Martini
Vom Netzwerk:
ist?«
    »Hm, ich weiß nicht, vielleicht.« Alex blies sich eine Strähne aus der Stirn.
    »Hast du irgendwo einen Reservekanister?«, fragte Sara. Sie fühlte sich wie auf glühenden Kohlen. Aber vielleicht hatte Andy ja die Information gar nicht weitergegeben oder Troy hatte den Köder nicht geschluckt…
    Alex ließ die Motorhaube runterfallen. »Mist, ich hab ihn letztes Mal nicht aufgefüllt.«
    Es war heiß. Die Kleider klebten auf der Haut.
    Sie saßen fest.
    Alex wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. »Ich rufe Danny an, er kann dich vielleicht holen.«
    »Danny?«
    »Elektriker in Willington. Ich hab noch was gut bei ihm. Er hat mir einen Kurzschluss eingebrockt.«
    »Hm und ihm kann man trauen?« Sie sollte also wieder zu einem Fremden ins Auto steigen.
    »Er ist vielleicht nicht der beste Elektriker, aber sonst absolut cool. Ich ruf ihn an, ich hoffe nur, dass er gerade nicht viel zu tun hat.«
    Wenn sie nach Willington fuhr, dann müsste sie unbedingt Eva Bescheid geben. Nicht dass Troy Hogan hier nach ihr suchte…
    Warum funktionierte dieses verfluchte Auto nicht? »Danny ist in Adelaide!«, rief Alex und warf ihr Handy in ihre Umhängetasche. »Das gibt’s doch nicht! Was machen wir denn jetzt?« Sie klang verzweifelt. Ihr Blick wanderte zu Ronnie, der auf dem Boden herumkrabbelte. Als sie den Kopf wieder hob, sah sie Sara entschlossen an. »Du musst die Polizei verständigen. Wenn du es nicht tust, tu ich es.«
    Und was ist mit meiner Rache?, dachte Sara. Und was ist, wenn deswegen Alex und Ronnie etwas geschieht?
    »Ich ruf sie an«, sagte sie. Sie streckte gerade die Hand nach dem Handy aus, als Alex erschrocken in Richtung der Hauptstraße deutete.
    Sara drehte sich um und sah eine rötliche Staubwolke, die schnell näher kam.
    »Und wenn er das ist?« Alex schnappte Ronnie. »Du hättest nie hierher kommen dürfen!«, rief sie Sara zu. »Nie!«
    Jetzt war keine Zeit für solche Diskussionen. »Schnell«, rief Sara, »unter dem Teppich im Wohnzimmer ist ein Versteck! Los, beeil dich!«
    Alex machte einen Schritt auf Sara zu und blieb vor ihr stehen. »Eins schwör ich dir: Wenn Ronnie was passiert, dann… dann bring ich dich um!«
    Sara packte ihren Arm. »Ronnie wird nichts passieren. Und uns auch nicht. Das schwör ich. Und jetzt schnell!«
    Sie liefen rüber zu Saras Haus, stürzten ins Wohnzimmer, Sara riss den Teppich weg, Alex zog an dem Metallring und gemeinsam schoben sie den Deckel beiseite.
    »Uh, da stinkt’s!«, rief Alex.
    »Schnell rein!«, drängte Sara, »ich hol euch gleich wieder raus.«
    »Bleibst du draußen?«
    »Jemand muss den Teppich wieder drüberlegen.«
    Alex wollte noch etwas sagen, doch Sara schob schon den Deckel über die Öffnung, rollte den Teppich darüber und holte aus ihrer Reisetasche, die noch in der Küche stand, Revolver und Klebeband. Die Rolle legte sie in der Küche auf den Kühlschrank. Das Motorengeräusch kam rasch näher. Sie steckte den Revolver am Rücken in den Hosenbund und zog trotz Hitze die Jacke darüber. Dann atmete sie tief durch. Eine seltsame Ruhe hatte sie erfasst. Ihre Gedanken waren glasklar, sie hatte volle Kontrolle über ihre Körperbewegungen. Und zugleich sammelten sich all ihre Kräfte, warteten nur darauf, endlich zu explodieren. Wie eine Raubkatze auf der Lauer, dachte sie. Dann trat sie hinaus in die heiße, pralle Sonne.
    Sie glaubte kaum, was sie da sah, und im ersten Moment wusste sie nicht, ob sie sauer auf ihre Mutter sein sollte, weil sie ihm offenbar verraten hatte, wo sie sich versteckte. Aus der Staubwolke tauchte ein grüner VW-Bus auf. Stephen!
    Sie wollte ihm schon entgegenlaufen, da fielen ihr Alex und Ronnie ein. Keinen Moment länger sollten sie in dem muffigen Verlies bleiben müssen. Sie lief wieder ins Haus, rollte den Teppich weg und schon den Deckel zur Seite. Aus der dunklen Tiefe starrte Alex sie entsetzt an.
    »Keine Sorge, es ist nur Stephen!«, beruhigte sie Sara und half ihr heraus.
    »Stephen? Dein Freund? Woher weiß er, dass du hier bist?« Alex setzte Ronnie auf den Fußboden und klopfte sich die staubige Erde von den Hosen. »Mann, ist das stickig da unten!«
    »Ich glaube, meine Mutter hat’s ihm verraten!« Sara zuckte die Schultern. »Na ja, diesmal vergeb ich ihr!« Sie musste sogar ein bisschen lächeln. »Ich geh schnell raus…«
    »Noch mal Glück gehabt!«, rief ihr Alex noch nach, doch da war sie schon an der Tür. Der grüne VW-Bus parkte vor dem Haus.
    War
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher