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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab
Autoren: Kate Brady
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gehe?«
    »Nein, danke. Ich denke, ich werde noch ein Weilchen zuhören. Wir sehen uns morgen früh.«
    Maria zog die Tür hinter sich ins Schloss. Jennifer griff nach der Fernbedienung und drehte ihren Rollstuhl in Richtung des Radios. Dann drehte sie die Lautstärke auf. Eine amerikanische Fernsehmoderatorin wälzte sich mit erregter Stimme durch einen dennoch langatmig erzählten Bericht über das Ende einer Jagd nach dem Sexualstraftäter Chevy Bankes und seiner kleinen Schwester, deren Gebeine bislang noch nicht gefunden worden waren. Einen Augenblick später waren die Leitungen des Hörertelefons freigeschaltet.
    Jennifer ließ die Stimmen verstummen und schloss die Augen. Chevy war tot. Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder traurig sein sollte. Erleichtert, weil ein gefährlicher Serienmörder nicht mehr länger eine Gefahr für das ganze Land darstellte. Traurig, weil jede seiner Taten von seiner Liebe zu seiner kleinen Schwester bestimmt war – so behaupteten es zumindest die Special Agents, eine Psychiaterin und alte Nachbarn.
    Sie ließ eine Hand in ihre Rocktasche gleiten und zog ein gefaltetes Stück Papier heraus. Es war fleckig und dünn wie Reispapier. An drei Seiten vergoldet, an der vierten eine vergilbte, gezackte Kante, wo es aus einer Bindung herausgerissen worden war. Vor vielen Jahren hatte sie es in einem Stapel alter Fotografien gefunden, die sie und Iris sich angesehen hatten. Iris hatte abgewunken, als habe es keinerlei Bedeutung, und ihr geraten, es einfach wegzuwerfen. Aber sie hatte es heimlich aufgehoben. Irgendwie war Jennifer immer bewusst gewesen, dass es wichtig war. Wie sie auch immer gewusst hatte, dass mehr an ihrer Adoption dran war als die Geschichte, die Iris stets erzählte:
Du warst sehr krank, und deine Mutter wusste nicht mehr, wie sie sich um dich kümmern sollte. Und da es sonst niemanden gab …
    Niemanden. Ihr Leben lang, das sie mit Iris und den anderen Pflegekindern verbracht hatte, hatte sie es niemals ganz glauben können.
    Jetzt entfaltete sie das dünne Papier und fuhr mit dem Finger über die Namen, insbesondere die letzten drei:
    James Robin Bankes: geboren am 14 . März 1976  – gestorben am 28 . März 1976 .
    Chevy David Bankes: geboren am 5 . Februar 1978  –
    Jennifer Robin Bankes: geboren am 19 . Juni 1990  – vermisst seit dem 14 . Oktober 1991 .
    Sie rollte zum Tischende, holte einen Stift hervor und prüfte zunächst an der Ecke einer Zeitschrift, ob er funktionierte. Hinter ihren Augäpfeln prickelte es, als sie die fehlenden Informationen ihres Bruders nachtrug.
    Chevy David Bankes – gestorben am 25 . April 2009 .

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    Danksagung
    O bwohl das Schreiben ein Unterfangen ist, das man allein verrichtet, gibt es viele Menschen, denen ich zu Dank verpflichtet bin, denn ohne sie wäre dieses Buch nie entstanden:
     
    Dank an …
     
    … meine fabelhafte Agentin Jenny Brent für ihren Glauben an das Manuskript und ihre unerschütterliche Unterstützung bei jedem Schritt.
     
    … meine wunderbare Lektorin Celia Johnson für ihre Engelsgeduld, ihr Talent, ihre Hingabe und Freundlichkeit während des gesamten Entstehungsprozesses.
     
    … Carol, Elaine und Shirley für alles, was nur ihr verstehen könnt. Dank an Emily, wo auch immer du gerade sein magst.
     
    … Tom und Carolyn, die mir während meiner Zeit bei Garth’s Auctions genug über Antiquitäten beigebracht haben, dass ich den Rest bloß zu erfinden brauchte.
     
    … Ken, der nach all den Jahren immer noch für mich da ist und mir zeigt, was es mit den polizeilichen Regularien auf sich hat (nicht, dass meine Figuren je zuhören würden).
     
    … Linda, mein persönlicher Guru in Sachen Statistiken, Recherche und vieles mehr.
     
    … Rocki, die weltbeste Cheerleaderin.
     
    … meine lieben Freunde – insbesondere Fran – für ihr Verständnis, dass ich nicht am Telefon sprechen, mit ihnen essen oder shoppen gehen kann, wenn gerade jemand auf meinem Computer verblutet.
     
    … die Familie meines Mannes für ihre aufrichtige Freude und Unterstützung, meinen verstorbenen Vater, von dem ich die Liebe zum Wort habe, meine Mutter für ihre Liebe und Stärke in allen Lebenslagen.
     
    … an meine Schwester, die wirklich sehr stolz auf mich ist, obwohl
ihre
Bücher der Welt viel mehr Gutes tun.
     
    … meine Kinder Kaitlin und Kyle für ihr Verständnis, dass der Verstand ihrer Mutter deutlich Beängstigenderes hervorbringt als der anderer Mütter.
     
    Und Dank an
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