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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab
Autoren: Kate Brady
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für Abby. Weihnachtsfeste mit jeder Menge Geschenke zum Selbstzusammenbauen. Friedliche Nächte, in denen sie tief und fest schliefen oder ungehemmten Sex hatten.
    Ganz viel davon. Und ein Ring, der nicht Teil eines Schauspiels für die Welt war. Ein Ring, den seine Schwester Aubrey einen BAD -Ring nennen würde –
besonders auffälliger Diamant.
    Neil drehte sich um, als er ein Geräusch hörte – ein weißer Motorroller mit dem Wappen des Sheriffs bahnte sich einen Weg durch die Bäume. Er warf Beth einen Blick zu, um sicherzugehen, dass sie gut genug verarztet war, um keinen angsteinflößenden Anblick abzugeben, dann winkte er den Motorroller heran. Hinter dem Fahrer zog sich Abby den Kinderhelm vom Kopf.
    Sie rannte auf Beth zu, und fünfundzwanzig FBI -Agenten, Scharfschützen des SWAT -Teams und Deputys standen reglos da und beobachteten das Wiedersehen von Mutter und Tochter. Als Abby sich schließlich ein wenig aus der Umarmung löste, trat Neil hinzu.
    »Mommy weint«, sagte Abby, und Neil lächelte.
    »Sieh dich um«, sagte er und wies auf die Gruppe ausgewiesener Einsatzhelden. »Das tun alle anderen auch.« Er hockte sich vor sie. »Darf ich mich zu euch gesellen?«, fragte er, und dann umarmten sie sich alle drei.
    Eine Familie.
    »Hey, Sheridan«, rief ein Techniker und hielt eine Plastiktüte hoch. »Wollen Sie das hier sehen?«
    Neil erhob sich und überließ es Abby, Beths Verbände zu inspizieren. Er nahm die Tüte an sich und betrachtete den winzigen, ramponierten Schädel darin. Er drehte und wendete die Tüte.
    Was du da mit dir herumträgst, gehört zu einem Säugling. Siehst du nicht den Unterschied?
    Copeland kam zu ihm. »Stimmt was nicht?«, fragte er. Neil reichte ihm den Schädel. »Ich frage mich bloß«, meinte er, »wenn das hier
nicht
Jenny ist …«
    »Was mit ihr geschehen ist?«, beendete Copeland den Satz. »Wir werden sie finden. Sie wird wahrscheinlich irgendwo da draußen vergraben sein, möglicherweise nicht weit vom Fundort dieses Schädels entfernt.«
    »Ja.« Neil blickte zu Abby hinüber. Die wenigen Stunden, die sie vermisst worden war, hatten ein Loch in seine Brust gerissen.
    Copeland folgte seinem Blick. »Sieht aus, als stünden einige Veränderungen in Ihrem Leben an, Sheridan«, sagte er dann.
    »Absolut richtig, Sir.«
    »Wären Sie für eine weitere bereit?« Neils Brauen schossen in die Höhe, und ein seltsamer Anflug von Aufregung pulsierte in seinen Adern. »Ich hätte Sie gern an Bord – offiziell. Vorausgesetzt, Sie würden wieder lernen, künftig dem einen oder anderen Befehl zu folgen.«
    Neil lächelte. »Vielleicht dem einen oder anderen.«
    »Gut«, meinte Copeland und schüttelte Neil die Hand. »Dann wird mich Standlin vielleicht endlich in Ruhe lassen.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen.« Neil hielt kurz inne. »Ich brauche aber erst eine Auszeit. Ich möchte gern meinen Bruder in Europa besuchen. Und dann werde ich vermutlich eine schöne lange Hochzeitsreise antreten.«
    Copeland klopfte ihm auf die Schulter. »Wir müssen alle mal dran glauben.«
    Neil ging wieder zu Beth und Abby hinüber und hockte sich neben sie.
    »Worum ging’s?«, wollte Beth wissen. »Ihr saht ernst aus.«
    »Copeland will mich wieder beim FBI dabeihaben.«
    »Oh, Neil, das ist ja wunderbar.«
    »Aber ich habe ihm gesagt, dass ich erst ein paar Wochen brauche, weil ich noch einiges zu erledigen habe.«
    »Und das wäre?«, fragte Beth, während sie Abbys Hand hielt.
    Neil streckte die Hand aus und befestigte eine Haarklemme in Abbys Haar, die sich gelöst hatte. Er strich Beth über die Wange und meinte: »Finde es heraus.«

[home]
    Epilog
    Mazatlán, Mexiko
2035  Meilen entfernt
    E in wenig tiefer stecken, bitte«, sagte Jennifer Rhodes, den Kopf zur Seite gelegt.
    Das Hausmädchen steckte die mittlere Rose tiefer in die Vase. Zwei Dutzend rote Rosen, umgeben von Schleierkraut. Noch ein Tag, und sie würden zu voller Blüte aufgegangen sein. Diesen Anblick liebte Jennifer am meisten. Vermutlich hatte sie diese Vorliebe von ihrer Mutter geerbt.
    »Señorita?«
Maria drehte die Vase, auf Zustimmung wartend.
    »So ist es schön«, sagte Jennifer und strengte sich an, um eine Erinnerung an diese Mutter wachzurufen. Doch da war keine. Nur die vage Rückblende zu einer lieblichen weiblichen Stimme, die sang. Immerzu sang.
    Maria stellte die Vase in einen Ständer aus Mahagoni. »Bitte sehr«, sagte sie. »Soll ich das Radio ausstellen, wenn ich
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