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Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche
Autoren: Bernd Scholze
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Sie leben, und wird es erneut versuchen ... Hm, das gefällt mir nicht«
    »Herr Lochner, seit ich in Bolivien angekommen bin, lebe ich mit dieser Angst. Ich will das Ganze nur noch so schnell wie möglich hinter mich bringen. Damals in Hamburg, als ich das ganze hinwerfen wollte, sagten Sie mir, dass die Gegenseite nicht mehr von mir lassen würde, bis das ganze beendet ist. Sie hatten recht gehabt. Leider. Aber jetzt will ich es nur noch so schnell wie möglich beenden ...«
    Ferdinand Lochner stand auf, löste sich seine Krawatte und steckte sie in seine Aktentasche.
    »Haben Sie einen Vorschlag ... ?« , fragte er.
    »Wir werden morgen nach Chuvica fahren. Dort soll Paulino Esteban Pinto Staller leben ... Ich habe eine Journalistin ausfindig gemacht, die uns dabei helfen wird ...«
    »Frau Koswig, ich hatte um absolute Vertraulichkeit gebeten. Und jetzt erfahre ich, dass Sie mit der Presse zusammenarbeiten ?« , fuhr er Anja an.
    »Es gibt Punkte, wenn man dort anlangt, ist man auf Hilfe von außen angewiesen. Wenn Sie es besser können, wieso haben Sie dann nicht meine Arbeit hier in Bolivien übernommen? Ich hätte mir weiß Gott etwas Besseres vorstellen können. Wenn es Ihnen nicht passt, können Sie gerne übernehmen und ich fliege nach Hause. Besten Dank !« , reagierte Anja erbost.
    »Entschuldigung. So habe ich das nicht gemeint ...«
    »Diese Journalistin, Maria Assunta, ist eine famose Kennerin der Verbrechen während der Militärdiktatur hier in Südamerika. Ohne dieses Wissen kommen wir in unserem Fall nicht weiter. Wir würden sehr wahrscheinlich sogar das absolute Gegenteil erreichen .«
    Ferdinand Lochner nickte.
    »Und außerdem ...«, Anja begann zu lächeln. »Sie haben etwas vergessen ...«
    »So? Was denn?« Lochner zog die Augenbrauen nach oben.
    »Zu diesem Flugplatz gibt es keine reale Taxiverbindung. Einen Bus nach Uyuni gibt es auch nicht. Das eine oder andere Taxi, das sich hierher verirrt, ist sicher von den anderen Passagieren genutzt worden. Wie wollen Sie ohne Maria Assunta nach Uyuni? Mit ihrem Gepäck würden sie in Ihrem Anzug für viel Aufmerksamkeit sorgen«, begann sie zu lachen.
    Der strenge Gesichtsausdruck von Ferdinand Lochner löste sich und entspannte sich immerhin zu einem Grinsen.
    »Kennen Sie hier ein brauchbares Hotel ?« , fragte er.
    »Ich habe bei Maria Assunta übernachtet. Aber das ist nur eine sehr einfache Unterkunft. Ich weiß nicht, ob das für Sie das Ideale ist«.
    »Kommt nicht in Frage. Wir übernachten heute in einem Hotel. Ich übernehme die Kosten. Ich schätze, ich habe einiges wieder gutzumachen ...«.
    Er schnappte sich den Hartschalenkoffer und die Aktentasche. Gemeinsam bewegten Sie sich Richtung Ausgang.

    Nathan hatte den Ausgang des Gebäudes immer im Blick. Einige Passagiere waren ausgestiegen. Drei Taxen, die nach ihm eingetrudelt waren, hatten die Reisenden mit ihrem Gepäck aufgesammelt und waren nach Uyuni zurückgefahren. Es kehrte wieder Ruhe ein. Da Anja noch nicht wieder herausgekommen war, musste Sie noch im Gebäude sein. Ein neuer Start war nicht in Sicht, da keine neuen Passagiere eingetroffen waren.
    Er öffnete langsam den Koffer auf dem Beifahrersitz, zog sich Handschuhe an und löste Verspannungen in beiden Kofferhälften. Er griff zielstrebig nach den Einzelteilen, ohne die Tür aus dem Auge zu verlieren. Teil für Teil setzte er zusammen, ohne hinzuschauen. Unzählige Male hatte er das schon gemacht. Mit verbundenen Augen, bei Nacht, mit links, mit rechts ... Schließlich befestigte er noch das Zielfernrohr.
    Die Tür am Flughafengebäude ging auf. Ein älterer Herr mit Koffer und Aktentasche kam heraus. Dicht gefolgt von Anja Koswig. Der ältere Herr drehte sich immer wieder nach der Frau um. »He, du alter Sack. Sei nicht so geil auf die Kleine. Du bist zu alt für sie. Hau ab ...«, murmelte er.
    Langsam und bedächtig hob er das Gewehr. Er blickte durch das Zielfernrohr. Der ältere Mann stand immer zwischen ihm und Anja. Das konnte doch nicht wahr sein. Nathan hatte den Finger dicht am Abzug. Er verfolgte jede Bewegung durch das Zielfernrohr.
    Die beiden blieben wieder stehen und schienen sich zu unterhalten. Der ältere Mann drehte sich vollends zu ihr und verdeckte sie.
    Nathan fluchte. Die Zeit lief ihm davon. Er wollte weiter nach San Pedro de Atacama weiterfahren, die chilenisch-bolivianische Grenze passieren und dann auf chilenischer Seite weiter nach Calama und Antofagasta reisen. Dort hatte er einen Flug nach
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