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Psychoid - Der Feind in Oliver

Psychoid - Der Feind in Oliver

Titel: Psychoid - Der Feind in Oliver
Autoren: Loni Littgenstein
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verbringen. Ohne seine Frau zu betrügen. Auch der Doc hatte böse Gedanken.
    » Was würden Sie sagen, wenn ich auch Nein sage?«
    » Sie sagen Nein?«
    Ich hatte genug schlechte Gedanken. Und nun versuchte Dr. Klein , einen Mörder aus mir zu machen. »Hören Sie auf, meine Gedanken durcheinander zu bringen. Ich will damit nichts zu tun haben. Virusepidemie hin oder her. Wenn es unser Herr da oben so will, dann soll es so sein. Wissen Sie, Dr. Klein, wenn einer das Recht hat, die Menschheit auszulöschen, dann er, oder? Adam und Eva sind gekommen und gehen auch wieder.«
    » Sie meinen Gott?«
    Der Doc lernte allmählich, zwischen den Zeilen zu lesen.
    » Ja«, hauchte ich. Genau den meinte ich.
    Da war ich heraus aus der Nummer. Ich wä lzte die Schuld auf den Allmächtigen und gut war es. Ihn würde man sowieso nicht bestrafen oder so. Man musste auch lernen, schlechte Dinge zu akzeptieren.
    » Auch Menschen, die Sie lieben, werden sterben. Wollen Sie das wirklich?«
    Das fragte mich einer, der zu allem Nein sagte. Ein feiger Hund, der gerade darum kä mpfte, mich zu verstehen. Was hatte der Doc von einem Psychopathen, der nun keiner mehr war, zu erwarten?
    » Auch Carla wird sterben.«
    Und ich wäre schuld! Wenn ich Tränen hätte, würde ich weinen. Nicht, weil Fräulein Carla tot sein würde, sondern weil der Doc mir dann üble Vorwürfe machen würde. Ich sei verantwortlich für all die Millionen toten Menschen und für den Tod von Fräulein Carla. All das war ich, weil ich den Herrn vorschob und Angst hatte.
    » Doch vorher möchte ich sie gerne sehen.«
    » Bitte?«
    » Ich möchte Carla gerne sehen. Sie war lange nicht mehr hier.«
    Der Doc hatte angefangen , an seinem Stift zu kauen.
    Er war wieder nervös.
    » Sie haben meine Frage nicht beantwortet, David.«
    » Werde ich noch.«
    Nachdem ich Frä ulein Carla das letzte Mal gesehen habe, bevor die Epidemie alles auslöscht, wird sich der Doc denken, dachte ich.
    Das meinte ich aber nicht.

Kapitel 21
     
     
    Ich konnte es nicht fassen. Sie war wieder da. Das kleine Mä dchen lächelte und winkte mir zu. Und das, obwohl sie traurig sein musste. Ich sah es an ihren Augen, dass sie geweint hatte, auch wenn ich nicht wusste, wie verweinte Augen aussahen. Ich hatte nie verweinte Augen und schämte mich dafür, unfähig gewesen zu sein, Gefühle zu zeigen. Heulen hatte ja auch eine Bedeutung, auch wenn ich nicht wusste, welche.
    Fü r das Mädchen war es sicher ein schlechter Tag heute. Ihre Mutter sollte lieber mal aufhören, sie so am Arm zu zerren, das tat der Kleinen bestimmt weh. Wenn ich könnte, würde ich etwas Ölpapier besorgen und es unter das Shirt des Monsters stecken und es anzünden.
    Aber ich konnte es nicht.
    Vielleicht hatte die Mutter der Kleinen eine schlechte Nachricht bekommen. Vielleicht war ihr gesagt worden, was für ein Dreckskerl ihr Ehemann doch sei, ein Wahnsinniger, der kleine Mädchen missbrauchte. Dann würde ich das Kleine auch so am Arm zerren. Ich könnte es ja mal fragen. Das nächste Mal, wenn sie kommt und mir zuwinkt.
    Erst als sie weg war, konnte ich mich entspannen. Ich hatte keine Lust mehr auf Traurigkeit und so. Das sc höne Wetter sorgte bei mir für gute Laune und ich hatte das Gefühl, die Vögel würden sich unterhalten. Irgendwie konnte ich sie verstehen. Was machst du so? Und du? Ich fliege mal um den Block. Mal sehen, wem ich heute auf das Hemd kacke.
    Es konnte kein Zu fall gewesen sein, von einem Vogel vollgeschissen zu werden. Das sollte Glück bringen, sagte Dr. Klein. Ich musste lachen. Eine weibliche Stimme lachte mit.
    » Na dir geht es aber gut.«
    Das w ar zwar untertrieben, aber schon in Ordnung.
    » Freut mich, dass du da bist, Carla.«, sagte ich ein wenig verlegen. Sie setzte sich zu mir auf die Bank.
    » Ich habe dir etwas mitgebracht.«
    Ich war erregt. So wie damals, als mein Vater mich auf die Pobacken schlug.
    »Ja?«
    Frä ulein Carla langte in ihre Tasche.
    » Da, sieh mal. Und?«
    Ich hä tte heulen können.
    » Das freut mich, freut mich sehr«, sagte ich. Dabei wollte ich in die Luft springen.
    » Ich hab‘s mir gemerkt. Du sagtest doch, dass du es gerne haben möchtest. Oder war es Dr. Klein? Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls wolltest du es doch.«
    Ich blä tterte wie verrückt in dem Buch herum, und all die Bilder und Figuren sprangen mir entgegen. So fühlte sich also Glück an.
    » Oh Ja. Ich liebe das Dschungel-Buch. Es ist so toll.«
    Plö tzlich merkte ich einen Blick bei
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