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Psychoid - Der Feind in Oliver

Psychoid - Der Feind in Oliver

Titel: Psychoid - Der Feind in Oliver
Autoren: Loni Littgenstein
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hatte e r ausgesehen wie meiner damals.
    Ich wusste , wozu so was gut war.
    Frä ulein Carla sollte lieber damit aufhören, mich zu reizen, sonst würde sie gleich etwas anderes knacken hören.
    » Ich mache das schon«, sagte ich.
    Frä ulein Carla starrte mich an. So ganz komisch.
    Ich hatte ihr die ersten Nü sse gegeben, so nett, wie ich eben war. Aber als sie schmatzte, hatte ich keinen Appetit mehr.
    Ich knackte viel lieber.
    »Noch mehr?«
    » Isst du denn nicht mit, David?«
    » Später«, antwortete ich etwas beleidigt.
    Ich habe nicht ve rstanden, warum Fräulein Carla meine Gedanken durcheinander zu bringen versuchte.
    » Sind sicher gut, Carla. Genauso gut wie rote Bananen.«
    » Rote Bananen, David? Was meinst du?«
    Ich war wü tend. Fräulein Carla hatte meine Geschichte wohl vergessen.
    » Bauer Mick. Weißt du es denn nicht mehr? Er züchtete in seinem Garten rote Bananen. Jeden Abend begoss er sie mit Zau...«
    » Zauberwasser!«, unterbrach sie mich.
    » Blinde konnten wieder sehen, Taube wieder hören, Gelähmte wieder gehen, Carla. Glaubst du das wirklich?«
    Frä ulein Carla zuckte mit ihren Schultern. Sie traute sich nicht, mir darauf zu antworten. Dabei wusste sie doch, dass es nur ein Märchen war.
    » Weißt du, was der Zauber war? Wie das Wasser zum Zauberwasser geworden ist?«
    » Nein, David. Weiß ich nicht«, sagte sie und klang bockig. Fräulein Carla hatte wohl keine Lust auf meine Geschichte. Aber das war mir egal.
    » Ich verrate es dir«, flüsterte ich.
    » Es sind die Mägde, Carla. Die, die dem Bauer Mick die Milch aus dem Tonkrug vorbei brachten. Damit sie die heilenden Bananen bekamen, erinnerst du dich?«
    Frä ulein Carla nickte gelangweilt. Hauptsache sie nervte nicht.
    » Er hat sie alle in seinen Schuppen an den Füßen aufgehängt.«
    » Bitte? An den Füßen aufgehängt?«
    » Ja, damit er die Mägde schächten konnte. Weißt du? Bauer Mick hat allen die Kehle durchgeschnitten und das Blut in Kannen aufgesammelt. Damit hatte er in der Dämmerung das Feld begossen. Was dachtest du, warum die Bananen rot waren?«
    Frä ulein Carla hielt sich die Augen zu. Sie empfand diese Gedanken als ekelig.
    » Wie sollten solche Bananen, die mit unschuldigem Blut begossen wurden, heilende Wirkung haben?«
    Ich grinste. Ich wusste es genau. Ich war das beste Beispiel.
    »Es ist so, Carla. Ich habe davon gegessen. Hunderte davon. Diese roten Bananen haben aus einem Kranken einen Psychopathen gemacht. Das ist doch was.« Diesmal flüsterte und grinste ich zugleich. Es war dieses Grinsen, das David böse machte.
    » Das meinst du nicht wirklich?«
    » Wer sollte das besser wissen als ich, Carla?«
    Wer sollte es besser wissen als Oliver?

Kapitel 24
     
     
    Meine Mutter hatte mir leidgetan, auch wenn ich nicht wusste, wie es ist, zu leiden. Es war das erste Mal, dass sie mich in den Arm genommen hatte. Das würde nicht mehr passieren. Genauso wenig würde sich Fräulein Carla nochmals zu mir ins Bett legen und mit meinem Teil spielen. Ihre Angst vor mir konnte ich jetzt noch spüren. Sie hatte die Augen meiner Mutter, als ich das Ölpapier anzündete, den Nussknacker bediente, das Stück Eisen heiß machte und so.
    Hä tte Fräulein Carla nicht meinen Socken genäht und mir Nüsse mitgebracht, hätte David nicht zurück auf den Dachboden gemusst.
    Es wunderte mich, dass Dr. Klein seinen Block nicht dabei hatte. Dieser Spaziergang mit ihm hatte mir gut getan. Der Doc ist wie ein Vater für mich geworden, auch wenn er es nicht sein wollte.
    » Wie fühlen Sie sich?«
    Genau das wü rde ein Vater seinen Sohn fragen.
    » Warum fragen Sie, Dr. Klein? Machen Sie sich Sorgen?«
    » In der Tat.«
    » Hat Carla etwas ausgeplappert? Wie finden Sie denn mein Märchen mit den roten Bananen? Ich habe es noch ein wenig verschärft.«
    Davids Version war langweilig. Etwas fü r Kinder. Ich hasste Kinder. Die wollten, dass ich Mohnkörner abzähle, und das bis 48!
    » Oh Ja, das haben Sie, David. Warum haben Sie das getan?«
    » Weil es meine Geschichte ist. Meine , Dr. Klein, verstehen Sie?«
    Der Doc legte einen Arm um meine Schulter. Er wäre wohl doch gerne mein Vater gewesen.
    » Ich befürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten.«
    Ich dachte sofort an das kleine Mä dchen, das mir immer zuwinkte. Wenn sie nicht mehr kommen würde, wäre ich sehr traurig.
    » Mein Schnupfen ist weg. Ich bin ja so froh.«
    » Ihr Schnupfen?«
    » Ja. David hatte Heuschnupfen. Was für eine Qual.«
    Der Doc konnte sei
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