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Prosecco um Mitternacht

Prosecco um Mitternacht

Titel: Prosecco um Mitternacht
Autoren: Tori Carrington
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Lesbe, Kondome bei sich hatte. Wahrscheinlich würde er sie zuerst schockiert ansehen und sie dann wieder in seine Wohnung zerren.
    “Diesen Ausdruck habe ich schon lange nicht mehr auf deinem Gesicht gesehen.”
    Renae sah über die Schulter zu Tabitha, die eine Einkaufstüte auf den Glastisch stellte.
    “Welchen Ausdruck? Den einer Frau, die endlich mal wieder leidenschaftlich geliebt wurde?”
    Tabitha fing an, die Tüte auszupacken. “Genau den.”
    Renae versuchte vergeblich, nicht zu grinsen. Sie beendete den Abwasch und trocknete sich die Hände ab.
    “Ist es jemand, den ich kenne?”, wollte Tabitha wissen. Sie faltete die leere Tüte zusammen und warf sie in die Recyclingtonne.
    “Ja.”
    Tabitha musterte sie skeptisch, während Renae ihr half, die Lebensmittel in den Kühlschrank und die Regale zu räumen. “Darf ich fragen, wer?” Tabitha nahm zwei Dosen Eistee aus dem Kühlschrank und gab Renae eine. Sie setzten sich einander gegenüber auf die schmiedeeisernen Stühle, die um den Glastisch standen.
    “Klar.” Renae deutete mit dem Daumen auf das Stockwerk unter ihnen.
    “Es war enttäuschend?”
    Renae begriff, dass die Geste auch als gesenkter Daumen gedeutet werden konnte, und lachte. “Quatsch, ich meinte unseren Nachbarn unter uns.”
    “Du meine Güte! Sag, dass das nicht wahr ist!”
    Renae genoss die Reaktion ihrer Freundin.
    Es hatte ihnen beiden Spaß gemacht, Doc Sexton den ganzen Sommer über zu provozieren. Sie waren extra in ihren knappen Bikinis zum Pool gelaufen und hatten darauf geachtet, ihn in seinem Glauben, sie seien lesbisch, zu bestärken.
    So etwas hatten sie nicht zum ersten Mal gemacht. Sie waren im ersten Jahr auf der Highschool Freundinnen geworden und hatten Tabithas zögerndes Coming-out im zweiten Jahr überstanden. Lange bevor Tabitha ihrer Freundin ihre sexuelle Veranlagung gestand, hatte Renae gewusst, was mit ihr los war. Wenn sie Footballspiele besuchten, machte Renae stets Bemerkungen über die knackigen Pos der Spieler, während Tabitha sich mehr für die Cheerleader interessierte.
    Seit der Pubertät wussten sie, dass Männer erotische Fantasien hatten, sobald sie zwei attraktive Frauen zusammen sahen, und sie hatten gelernt, das geschickt einzusetzen. Angefangen vom Abschlussball auf der Highschool, den sie als Paar besucht hatten, bis zu Will.
    “Du hast ihm natürlich erklärt, dass wir nicht zusammen sind”, meinte Tabitha und riss Renae aus ihren Gedanken.
    “Natürlich nicht.”
    “Und er hat trotzdem mit dir geschlafen?”
    “Und wie.”
    Tabithas missbilligende Miene konnte ihrer Schönheit nichts anhaben. Sie war immer die Attraktivere von ihnen beiden gewesen und diejenige, hinter der die Männer her waren, allerdings erfolglos.
    “Hat er …”
    “Was?” Renae wusste genau, was ihre Freundin meinte. “Ob er mich gebeten hat, dich anzurufen und einzuladen?” Sie schüttelte den Kopf. “Interessanterweise nicht.”
    “Aber du hast damit gerechnet, dass er es tun könnte.”
    Renae überlegte einen Moment. “Ja, schon möglich. Aber nach den ersten fünf Minuten habe ich überhaupt nicht mehr daran gedacht, und ich glaube, ihm ging es genauso. Zumindest bis heute Morgen, als er mich fragte, ob du eifersüchtig wärst.”
    “Eines Tages handelst du dir noch Ärger ein”, meinte Tabitha tadelnd.
    “Ach wo. Dafür bin ich zu schlau.” Renae spähte ins Wohnzimmer. “Apropos eifersüchtige Partner, wo steckt Nina?”
    “Nina ist nicht eifersüchtig.”
    Renae lachte. “Wer handelt sich hier Ärger ein? Nina ist von Natur aus eifersüchtig.”
    “Ist sie nicht.” Tabitha winkte ab. “Egal, erzähl mir lieber noch mehr von Doc Will. Wirst du ihn wiedersehen?”
    Renae drehte ihre Getränkedose wieder und wieder auf dem Tisch und wischte die Kondensflüssigkeit weg. “Ich weiß nicht. Vielleicht.”
    “Dann ging es letzte Nacht nur um Sex.”
    “Und wie.”
    “Hast du keine Absichten darüber hinaus?”
    “Ich glaube nicht. Außerdem hat er ja eine Freundin.”
    “Ach, das ist interessant.” Tabitha griff über den Tisch und stoppte Renaes nervöses Hin- und Hergeschiebe der Getränkedose. “Sei vorsichtig, hörst du? Du wärst nicht die erste Frau, die großartigen Sex mit einer Beziehung verwechselt.”
    “Kann sein”, räumte Renae ein. “Aber du solltest deinen eigenen Rat auch beherzigen.” Sie zwinkerte ihrer Freundin zu.
    “Was soll das denn …?”
    “Tabby, ich habe draußen auf dich gewartet. Ich kann nicht
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