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Promises - Nur mit dir (German Edition)

Promises - Nur mit dir (German Edition)

Titel: Promises - Nur mit dir (German Edition)
Autoren: Marie Sexton
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Freizeit mit Beschlag zu belegen. »Das klingt nach Spaß.«
    »Prima! Ich werde dich am Samstag um zehn Uhr abholen.« Ich war mir sicher, dass Lizzy nichts dagegen haben würde, wenn ich mir den Tag freinahm.
    Ich beschrieb ihm den Weg zu meinem Haus und verbrachte den Rest der Woche damit, die Stunden zu zählen und mich die ganze Zeit über als Idioten zu verfluchen.

6
    Am Samstag tauchte er um Viertel nach neun bei mir auf. Ich hatte ihn nicht so früh erwartet. Ich hatte mich noch nicht rasiert und trug nur Boxershorts. Er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
    »Spät geworden gestern?«, fragte er scherzhaft.
    »Nein, überhaupt nicht. Ich bin nur ein Langschläfer, und du bist früh dran. Komm rein.«
    »Ich habe doch nicht bei irgendwas gestört, oder?«, fragte er und warf einen Blick in Richtung Schlafzimmer.
    Ich lachte. »Gott, schön wär’s. Meine einzige Option in dieser Stadt ist Mr Stevens, der Leiter der Highschool Band. Und er ist dreißig Jahre älter als ich. So verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht.«
    »Freut mich zu hören.« Er steuerte die Küche an. »Hast du Kaffee da?«
    »Klar. Bedien dich. Ich brauche nur eine Minute, um mich anzuziehen.«
    Aus dem Schlafzimmer hörte ich, wie der Kühlschrank geöffnet wurde, und dann rief er: »Meine Güte, hast du denn gar nichts zu essen?«
    »Da sind doch Lebensmittel drin!«
    »Ich sehe Milch, Bier, ein Stück Käse, zwei Fertiggerichte und drei – nein, vier! – Senfgläser.«
    »Na also – Milch, Bier und Käse: die drei Grundnahrungsgruppen«, erklärte ich ihm, als ich in die Küche kam. »Ich habe nicht gesagt, dass viel zu essen da wäre. Ich koche nicht.«
    »Ich auch nicht. Obwohl ich zu behaupten wage, dass mein Kühlschrank etwas besser ausgestattet ist als der hier.« Er schloss die Tür, drehte sich zu mir um und rieb sich erwartungsvoll die Hände. »Lass uns beim Feinkostladen vorbeifahren und ein paar Sandwiches zum Mitnehmen holen. Ich bin jetzt schon halb verhungert.«
    Ich war mir nicht sicher, ob unser Sandwichladen schon geöffnet hatte, aber wir konnten zumindest beim Lebensmittelgeschäft vorbeifahren.
    »Bist du so weit?«, fragte er.
    »Ich bin startklar.«
    »Prima. Wir holen uns was zu essen, und dann, äh« – warum sah er so verlegen aus? – »müssen wir auf dem Weg aus der Stadt noch zu Cherie und sie mitnehmen.«
    Es fühlte sich so an, als hätte er mir gerade in den Magen geboxt. »Cherie?«
    Zumindest hatte er den Anstand, zerknirscht auszusehen. »Ich weiß. Es ist folgendermaßen: Vor ein paar Tagen erhielten wir abends einen Anruf wegen häuslicher Gewalt. Und es stellte sich heraus, dass es bei ihr war. Ihr Versager von einem Exmann – wie hieß er noch mal?«
    »Dan Snyder.«
    »Genau. Er war dort. Er war so betrunken, dass er kaum aufrecht stehen konnte. Sie weinte, und er schrie und nannte sie eine Hure und Schlimmeres. Und es sah aus, als hätte er sie vielleicht auch geschlagen, aber sie hat es natürlich abgestritten. Bei Einsätzen wegen häuslicher Gewalt müssen wir jemanden mitnehmen, also haben wir ihn verhaftet. Und das ist nicht schön gelaufen.
    Wie dem auch sei, am nächsten Tag hat sie mich ausfindig gemacht. Sie ist bei mir zu Hause aufgekreuzt, das muss man sich mal vorstellen. Sie sagte, sie wolle mir danken, und fragte, ob ich zum Abendessen zu ihr kommen würde. Ein Nein als Antwort schien sie nicht zu akzeptieren. Also habe ich sie stattdessen dazu überredet, heute mit uns zu kommen. Das erschien mir viel sicherer, als allein zu ihr nach Hause zu gehen.« Er seufzte, dann zog er eine Augenbraue hoch, und einer seiner Mundwinkel zuckte kaum merklich nach oben. Allmählich wurde mir klar, dass das bei ihm einem Lächeln gleichkam. »Betrachte dich als unseren Anstandswauwau.«
    »Du brauchst mich also, um deine Tugend zu verteidigen?« Ich versuchte, nicht zu lächeln.
    »Weniger meine Tugend als meine Unabhängigkeit.«
    »Ich verteidige deine Unabhängigkeit?«
    Er zwinkerte mir zu. »Genau.«
    Ich musste lachen. »Na klasse! Ich wollte immer schon ein gottverdammter Freiheitskämpfer sein. Aber dafür schuldest du mir definitiv ein Bier!«
    Er wirkte enorm erleichtert. »Versprochen.«
    Die Gewissheit, dass er nicht allzu sehr daran interessiert war, sie zu sehen, tröstete mich ein wenig. Als wir sie abholten, war klar, dass Matt ihr gegenüber nicht ausdrücklich erwähnt hatte, dass sie nicht allein fahren würden. Sie war genauso wenig erfreut darüber, mich
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