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Projekt Omega

Projekt Omega

Titel: Projekt Omega
Autoren: Peter Mennigen
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gemacht hatte. Dann spürte er einen heftigen Schlag und danach gar nichts mehr.
    Styles ließ den Totschläger in seiner Jacke verschwinden und durchsuchte Cottons Kleidung. Dabei entdeckte er dessen Smartphone und die Kimber Custom II. Beides steckte er in seine Jacke, öffnete den Kofferraum des Nissan und ließ den Bewusstlosen darin verschwinden. Zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf der Aktion knallte er die Heckklappe zu und stieg ins Auto.
    Decker wartete unterdessen mit Vernon vor der Haustür. Weit und breit war außer ihnen kein Mensch zu sehen. Die beiden Türsteher am Eingang waren verschwunden.
    Nervös schritt die Agentin vor ihrem stoisch dreinblickenden Begleiter auf und ab. Als sich nach zehn Minuten immer noch nichts tat, wollte sie ihr Smartphone aus der Handtasche nehmen. Für den Notfall war vereinbart, dass sie High anrief und der die Kavallerie schickte.
    In diesem Moment bog der gelbe Nissan um die Ecke und hielt vor der Agentin. Styles saß am Steuer. Von Cotton war keine Spur zu sehen.
    »Wo ist Jeremiah?«, erkundigte sich Decker, als Styles sich schwerfällig aus dem Fahrzeug wuchtete.
    »Kommt gleich nach. Wollte sich noch von Lomax verabschieden.«
    Verärgert über die Verzögerung drehte Decker sich Richtung Haustür um. »Ich geh mal rein und sehe nach, wo er bleibt.«
    »Nein, das wirst du nicht, Süße.« Styles baute sich neben ihr auf.
    Ehe die Agentin reagieren konnte, hob der Muskelprotz einen seiner großflächig tätowierten Arme. Mit der geballten Faust versetzte er ihr einen Schlag gegen die Wange. Von dem Angriff überrumpelt, geriet Decker aus dem Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Die Handtasche entglitt ihr und landete im Kiesbett. Für einen Moment verlor sie beinahe das Bewusstsein. Verschwommen spürte sie, wie Styles sie unter den Armen packte und hochhob.
    »Geh bloß nicht zu sanft mit dem Luder um.« Vernon riss die hintere Tür des Nissan auf. »Jetzt kriegt die arrogante Schlampe endlich ihr verdientes Fett weg.«
    Decker versuchte sich loszureißen, was ihr tatsächlich gelang. Schwankend taumelte sie zu ihrem Angreifer herum. Der rammte ihr die Faust in den Magen. Sie knickte zusammen, brachte es aber irgendwie fertig, auf den Beinen zu bleiben. Während sie noch versuchte, die Balance wiederzufinden, erwischte Styles’ Faust sie erneut am Kopf. Sie kreiselte halb um die eigene Achse, kippte vornüber, stolperte durch die offene hintere Tür des Nissan und landete bäuchlings auf der Rückbank. Benommen versuchte sie zu schreien, aber die Stimme versagte ihr den Dienst.
    Decker stemmte sich hoch. Halb liegend, halb kniend spürte sie, wie Styles sie zwischen den Schulterblättern am Kleid packte und daran zerrte, als wollte er es ihr herunterreißen. Instinktiv rammte sie einen Fuß nach hinten. Ziel ihres Stilettoabsatzes war eine empfindliche Stelle zwischen seinen Beinen. Der Tritt ging fehl, und ihr Gegner warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie. Bäuchlings wurde sie auf die quietschende Rückbank gepresst. Unter der Last der Körpermasse blieb Decker die Luft weg. Sie riss die Arme nach hinten, krallte eine Hand in seine Haare und zerkratzte mit der anderen sein Gesicht, doch Styles hielt seine wild strampelnde Gegnerin allein durch sein Gewicht in Schach. Er kramte in den Hosentaschen und brachte ein Taschentuch und eine kleine Flasche zum Vorschein. Über ihr Keuchen hinweg vernahm Decker, wie der Schraubverschluss der Flasche geöffnet wurde. Glucksend floss ein Teil des Inhalts auf das Tuch, ehe Styles das halb leere Behältnis nach hinten warf. Klirrend landete es im Kiesbett.
    Plötzlich wurde Deckers Kopf jäh nach hinten gerissen. Styles’ Pranke hatte sie an den Haaren im Genick gepackt und zwang ihren Oberkörper nach oben, sodass ihr Rücken sich schmerzhaft nach hinten durchbog. Mit der freien Hand presste Styles ihr den mit Chloroform getränkten Lappen aufs Gesicht. Decker versuchte sich abzuwenden, doch Styles’ Griff war zu stark. Ihr Körper bäumte sich noch einmal auf, ehe er erschlaffte.
    Schwer atmend erhob sich Styles von der Bewusstlosen.
    »Wo hast du das Chloroform her, Alter?«, staunte Vernon.
    »Aus Lomax’ Badezimmer.« Er warf den mit dem Betäubungsmittel getränkten Lappen draußen weg und nahm eine Stoffdecke von der Ablage des Autos, faltete sie auseinander, breitete sie über Decker aus und verbarg sie darunter. »Ich wusste noch von früher, dass er immer eine Pulle von dem Zeug in seiner Hausapotheke
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