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Projekt Omega

Projekt Omega

Titel: Projekt Omega
Autoren: Peter Mennigen
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Kühler trennten nur wenige Schritte, sodass die Wagen sich mit den Scheinwerfern gegenseitig anleuchteten.
    Aus einer der Limousinen stieg Mrs Fallon und trat neben die Fahrerseite des anderen Wagens. Dessen Seitenfenster glitt lautlos herunter. Wortlos reichte sie dem Unbekannten am Steuer einen neutralen Umschlag. Dieser enthielt eine Kopie der Geheimakte über das Projekt Omega inklusive sämtlicher Abschusskoordinaten für die Raketen des europäischen Abwehrschirms. Mrs Fallon hatte das Original heimlich und ohne Wissen ihres Mannes zu Hause aus dem Tresor genommen, fotokopiert und dann unbemerkt wieder zurückgelegt.
    Allerdings war die Kopie mit dem kleinen Makel behaftet, dass die darin enthaltenen Abschusskoordinaten allesamt falsch waren. Die Spezialisten des G-Teams hatten sie dermaßen perfekt umgeändert, dass selbst ein Experte diese Manipulation nicht auf Anhieb erkannt hätte.
    Der unbekannte Fahrer zückte eine beleuchtbare Lupe und checkte ein paar Abschnitte der Geheimakte. Nachdem die Stichproben keinen Grund zur Beanstandung gaben, reichte er Mrs Fallon seinerseits einen Umschlag. Dieser beinhaltete ein nicht jugendfreies Video, in dem eine gewisse Heather Heart eine tragende Rolle spielte.
    Mrs Fallon warf einen Blick auf das Cover des Videos und ging dann zu ihrem Auto zurück. Kurz darauf fuhren die beiden Limousinen in verschiedene Richtungen davon.
    Cotton packte sein Nachtsichtgerät ein. Zufrieden über den reibungslosen Verlauf der Übergabe kämpfte er sich durch das Gestrüpp zu seinem Dienstwagen, den er vorsichtshalber einige hundert Yards entfernt abgestellt hatte.
*
    Im Tagesverlauf rief Mrs Fallon ihn an. Sie verabredeten sich in einem kleinen Straßencafé an der 5th. Dort dankte sie dem Agent für seine Hilfe. Er hatte die Erwartungen, die sie in ihn gesetzt hatte, nicht enttäuscht.
    Blieb noch die bange Frage nach der Reaktion des Erpressers, sobald er bemerkte, dass sein Opfer ihn hereingelegt hatte.
    Sollte es sich bei dem Erpresser tatsächlich um Nigel Culkin handeln, stand eine blutige Vergeltung zu befürchten. In ihrer aktiven Zeit als Pornoqueen hatte Mrs Fallon ihn als brutalen, rücksichtslosen und geldgierigen Abschaum kennen und fürchten gelernt.
    Vorsichtshalber stellte das FBI die Frau des Präsidentenberaters unter Personenschutz. Offizielle Begründung: Anschlagdrohung einer bislang unbekannten Terrorgruppe.
    Doch Mrs Fallons Befürchtung erwies sich als unbegründet. Als der Filmmogul ein paar Tage später sein Büro betrat, ließ ein ohrenbetäubender Knall die Fensterscheiben der umliegenden Wohnblocks zersplittern.
    Die genauen Umstände des Attentats und dessen Hintermänner blieben ungeklärt. In einem durch nichts zu beweisenden Gerücht in Ermittlerkreisen hieß es, dass islamistische Extremisten hinter dem Bombenattentat steckten. Angeblich ging es um die Begleichung einer offenen Rechnung, weil Culkin die Terroristen bei einem Deal übers Ohr gehauen hätte. Dass es sich dabei um eine gefälschte Geheimakte über den europäischen Raketenabwehrschirm gehandelt haben soll, war ebenfalls nur ein Gerücht.
    Fakt blieb einzig und allein, dass Nigel Culkin die Explosionshölle nicht überlebt hatte.
    ENDE

In der nächsten Folge
    Als Peter Warren am späten Abend einem Pizzaboten öffnet, glaubt er an eine Verwechslung. Dann zieht der Bote statt der Bestellung einen Elektroschocker aus dem Kasten, und das Letzte, was Warren sieht, ist eine Tasche mit Schädelbohrern, Nadeln und chirurgischen Instrumenten …
    Auf diese oder ähnliche Weise werden innerhalb weniger Monate mehrere Menschen Opfer eines Verbrechens - sie werden nicht direkt getötet, fallen jedoch aufgrund von Gehirnverletzungen in ein Koma, das innerhalb weniger Tage den Tod herbeiführt. Die Fälle sind quer über das Land verteilt, und so dauert es eine Weile, bis die Polizei Verdacht schöpft und das FBI einschaltet.
     Das G-Team kommt zu dem Schluss, dass sämtliche Vorfälle das Werk eines Profis sein müssen. Doch besteht zwischen den Opfern kein erkennbarer Zusammenhang. Bis auf einen: Alle waren Organspender, und die letzten beiden hatten ein sehr ähnliches und seltenes genetisches Profil.
    Cotton lässt von seinem Analysten einen gefälschten Datensatz mit einem scheinbar perfekten Spender in das System stellen. Und unter der dort hinterlegten Adresse wartet Cotton auf den Killer.
    Sein Verdacht bestätigt sich. Der Mörder taucht auf. Allerdings ist er auf die Falle vorbereitet
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