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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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gekriegt?«
    »Post?«
    »Rechnungen. Die Hypothekenzahlung ist fällig.«
    »Schon? Die haben sie doch erst abgebucht.«
    »Nein, das war letzten Monat. Außerdem haben wir auch noch ein paar Karten überzogen.«
    Chris trank von dem torfigen Islay-Whisky und stieß kennerhafte Missbilligungslaute aus ob des Sakrilegs, einen Single Malt mit Eis zu trinken. Carla warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Er gab ihr das Glas zurück und sah stirnrunzelnd auf den Bildschirm. »Wie haben wir das denn geschafft?«
    »Wir haben das Geld ausgegeben, Chris.«
    »Na ja.« Er streckte die in feines Tuch gehüllten Beine von sich und gähnte erneut. »Dafür verdienen wir es ja wohl auch. Und – mit welchem immer gleichen Scheiß warst du heute beschäftigt?«
    »Bergung. Irgendeine Waffenlieferfirma, gerade erst neu auf ein Gelände am Nordrand gezogen, hat ein Dutzend von ihren brandneuen Mercedes Ramjets durch Vandalismus eingebüßt. Alles Schrott.«
    Chris richtete sich auf. »Ein Dutzend? Was haben sie denn gemacht, die Dinger im Freien geparkt?«
    »Nein. Jemand hat ein paar selbst gebastelte Schrapnellbomben durch einen Belüftungsschacht in die Chefgaragen geworfen. Bumm! Fliegendes Metall und ätzendes Zeug in alle Richtungen. Mel bekam den Auftrag, den Schaden zu begutachten, und er kann jeden Totalschaden gratis abschleppen. Wird für die Entsorgung bezahlt und darf alles behalten, was noch zu verwenden ist. Und jetzt kommt das Beste: Einige von diesen Mercedes sind kaum angekratzt. Mel ist immer noch am Feiern. Er meint, wenn die Konzerne sich weiter auf diesen Stadterneuerungsscheiß kaprizieren, dann könnten wir noch viel mehr solche Aufträge bekommen. Er hat sich heute Abend bestimmt eine ordentliche Ladung NAME-Puder in die Nase geschoben.«
    »Schrapnellbomben, wie?«
    »Tja, genial, was die Kids heutzutage aus irgendwelchem Schrott zusammenbasteln können. Ich weiß nicht, vielleicht hat Mel sie sogar auf die Sache angesetzt. Er hat ja Kontakte in den Zonen. Herumhänger, Drogis. Gangszene.«
    »Arschlöcher«, sagte Chris unbestimmt.
    »Na ja, Gott.« Eine gewisse Schärfe schlich sich in Carlas Stimme. »Schon erstaunlich, auf was für Ideen man kommt, wenn man nichts zu verlieren hat. Und nichts zu tun, als am Panzerdrahtzaun zu stehen und zuzugucken, wie der Reichtum vorbeirollt.«
    Chris seufzte. »Bitte, Carla, können wir das ein anderes Mal diskutieren? Ich hab nämlich lange nicht mehr geübt.«
    »Gibt’s sonst was, was du tun möchtest?«
    »Nun ja, wir könnten im Schein des Fernsehers vögeln.«
    »Könnten wir«, entgegnete sie ernsthaft. »Nur dass ich dann immer oben lande, und ich hab noch Teppichbrandwunden an den Knien vom letzten Mal, als du diese glorreiche Idee hattest. Wenn du also vögeln willst, dann bring mich gefälligst zu einem anständigen Bett.«
    »Einverstanden.«
    Hinterher blieben sie in Löffelstellung in dem zerwühlten Bett liegen. Carla schmiegte sich um seinen Rücken und flüsterte ihm ins Ohr.
    »Übrigens, ich bin verliebt.«
    »Ich auch.« Er lehnte sich rückwärts und rieb seinen Hinterkopf gegen ihre Brüste. Sie erschauderte bei der Berührung der kurzen Haarstoppel und langte instinktiv nach seinem geschrumpften Schwanz. Grinsend schlug er ihre Hand weg.
    »He, mehr gibt’s nicht. Geh schlafen, du Nymphomanin.«
    »Aha! Du willst mich nur kurz ficken und dich dann vom Acker machen. Hab ich das richtig verstanden?«
    »Ich«, erwiderte Chris, praktisch schon im Halbschlaf, »mach mich nirgendwo hin.«
    »Der benutzt mich einfach, und wenn er fertig ist, pennt er ein und lässt mich hier liegen. Rede mit mir, du Scheißkerl.«
    Grunzen.
    »Du hast mir noch nicht mal erzählt, wie es heute gelaufen ist.«
    Atmen. Carla richtete sich auf einem Arm auf und piekste in Chris’ elastischen Bauchmuskel. »Mal im Ernst jetzt. Was gibt es über Conflict Investment zu sagen?«
    Chris nahm ihren Arm, faltete den vorwitzigen Finger um seinen eigenen und zog Carla zurück in die Löffelstellung.
    »Conflict Investment ist der Weg nach vorn auf globaler Ebene.«
    »Ach, so ist das?«
    »Das sagt jedenfalls das Datadown von Shorn.«
    »Na, dann wird es ja wohl stimmen.«
    Er musste über den Hohn in ihrer Stimme lächeln und begann bereits wieder wegzudämmern. Kurz bevor er einschlief, glaubte Carla ihn noch etwas sagen zu hören. Sie hob den Kopf.
    »Was?«
    Er antwortete nicht, und sie begriff, dass er im Schlaf vor sich hin murmelte. Carla beugte sich über ihn,

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