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Produktiver Schreiben

Produktiver Schreiben

Titel: Produktiver Schreiben
Autoren: Richard Norden
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nicht - ich komme! "
    Schreiben Sie den kompletten Artikel, das Kapitel oder die Szene anhand Ihrer Notizen vom Anfang bis zum Ende. Hören Sie dabei ebenso wenig auf die Stimme Ihres inneren Lektors, der Ihnen von hinten ins Ohr raunt, dass Ihr Stil hölzern und Ihr Aufbau löchrig und stümperhaft sei, wie auf Ihre Muse/Inspiration, die Ihnen beim Schreiben immer wieder neue, auf den ersten Blick scheinbar faszinierende Ideen eingibt.
    Ideen sind prinzipiell gut, aber nur, wenn sie sich auf den Teil Ihres Manuskripts beziehen, den Sie noch nicht geschrieben haben - und selbst dann nur, wenn sie sich problemlos einfügen lassen, ohne das bereits Geschriebene neu zu planen und über den Haufen zu werfen.
    Wenn Sie fertig sind, haben Sie eine Rohfassung. Sie mag holprig, hölzern oder sogar gnadenlos schlecht sein - aber Sie haben zumindest eine Rohfassung. Eine Rohfassung, die Sie reifen lassen können und die Sie nach und nach überarbeiten und ausfeilen können. Und damit sind Sie schon wesentlich weiter als vor dieser Übung.
    " Man kann keine leere Seite korrigieren ", sagte die amerikanische Bestsellerautorin Nora Roberts einmal sehr treffend - und es gibt kaum ein wichtigeres Zitat für Schriftsteller.
    Sie haben jetzt keine leere Seite mehr. Sie haben Rohmaterial, das Sie bearbeiten und verfeinern können und das mit jeder Überarbeitung und mit jeder guten neuen Idee, die Sie einarbeiten, nur noch besser werden kann. Ideen, die Sie niemals hätten einbringen können, wenn Sie nicht heute Ihre Rohfassung geschrieben hätten.
    Wenn Sie also wieder einmal merken, dass Sie sich an ein bestimmtes Projekt oder einen bestimmten Abschnitt nicht dran trauen, obwohl Sie eigentlich schon mehr als genug Zeit in Planung und Recherche investiert haben, sollten Sie über Ihren eigenen Schatten springen und es einfach schreiben.
    Besser kommt später - aber der Anfang muss gemacht sein.
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Bringen Sie alles aufs Papier
    Um flüssig über ein Thema schreiben zu können, müssen Sie es komplett überschauen können. Wenn Sie einen längeren Blogpost, einen Artikel oder ein Kapitel für ein Sachbuch schreiben wollen, müssen Sie schon im Vorfeld wissen, welche Punkte Sie abhandeln wollen.
    Die beste Methode hierfür ist eine Mindmap. Beginnen Sie dabei mit dem zentralen Thema und bringen alle Punkte in die Mindmap, die für Sie zum Thema gehören oder auch nur dazu gehören könnten.
    Zergliedern Sie dabei auch bereits größere Punkte in Unterpunkte. Hören Sie erst dann mit der Mindmap auf, wenn Sie der Meinung sind, alle relevanten Punkte für Ihr Thema zu Papier gebracht zu haben.
    Ein guter Ansatzpunkt ist die Frage "10 Wege, um...". Geht es in Ihrem Artikel z.B. um den Nutzen von Skype, könnte Ihr Brainstorming unter dem Motto "10 Methoden, um Skype optimal zu nutzen" laufen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf - denken Sie daran: Dies ist reines Brainstorming. Wenn Sie auf mehr als zehn Methoden kommen - umso besser!
    Sollte sich dabei herausstellen, dass das Thema doch zu umfangreich ist, um innerhalb des geplanten Umfangs (z.B. ein Blogpost von maximal 300 Wörtern) abgehandelt zu werden, greifen Sie sich einen einzelnen Zweig der Mindmap heraus und überlegen Sie, wie das Thema für diesen einen Zweig lauten könnte.
    Haben Sie umgekehrt nicht genug Material für Ihren Artikel, setzen Sie mit den W-Fragen der Journalisten an: Wer? Was? Warum? Wann? Wo? Wie?
    Mit ein paar Fragen dieser Art können Sie jedes Thema, egal wie klein und banal es anfangs erscheinen mag, zu einem ausgewachsenen Artikel ausformulieren.
    Schreiben Sie hingegen eine Kurzgeschichte oder eine Szene für einen Roman, müssen Sie alle signifikanten Ereignisse kennen, aus denen die Handlung bestehen wird. Sie müssen wissen, welche Personen vorkommen sollen, an welchem Ort oder welchen Orten die Handlung spielt, was für Tiere und Pflanzen es hier ggf. gibt, wie Temperatur und Lichtverhältnisse sind etc.
    Auch hierfür ist eine Mindmap wunderbar geeignet: So könnte ein Zweig Ihrer Mindmap z.B. nach den menschlichen Sinnen aufgebaut sein. Was kann die Hauptperson der Szene sehen, hören, riechen, schmecken oder fühlen?
    Durch die gezielte Beschäftigung mit allen menschlichen Sinnen haben Sie zusätzlich den Vorteil, dass Sie Ihre Szenen noch plastischer und realistischer schreiben können.
    Wenn es Ihnen gelingt, auf jeder Seite Ihres Buches mindestens drei unterschiedliche Sinne anzusprechen, wird dies Ihre Leser viel tiefer in die
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