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Produktiver Schreiben

Produktiver Schreiben

Titel: Produktiver Schreiben
Autoren: Richard Norden
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Detail zu gehen - betrachten Sie das Konzept eher aus der Vogelperspektive und gehen Sie nur auf jene Details und Teilaspekte ein, die Sie benötigen, um den "Was"-Lerntyp von Ihrem Konzept zu überzeugen.

Der Wie-Lerntyp
    Der dritte Lerntyp, auf den Sie eingehen müssen, ist der "Wie"-Lerntyp, der ebenfalls ca. 20% Ihrer Leserschaft ausmacht.
    Der "Wie"-Lerntyp ist der typische Besucher von Workshops. Er gehört zu den Leuten, die nicht gerne lange Bedienungsanleitungen lesen, sondern viel lieber direkt "in medias res" springen und einfach mal loslegen.
    Der "Wie"-Typ braucht keine hochtrabenden Konzepte, er braucht Aufgaben, Übungen und ganz konkrete Ansatzpunkte. Für den "Wie"-Lerntyp liefern Sie eine ganz konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitung.
    Dies ist der Punkt, an dem Sie auf die ganzen Details und einzelnen Schritte eingehen können. Schildern Sie so präzise wie möglich, wie Ihr Konzept im Detail aussieht und wie der Leser jeden einzelnen dieser Schritte praktisch in die Tat umsetzen kann. Hier heißt es dann sozusagen: "Butter bei die Fische!" ;-)

Der Wenn/Wozu-Lerntyp
    Der letzte Lerntyp, der statistisch gesehen runde 25% Ihrer Leserschaft ausmacht, ist der sogenannte "Was wäre, wenn"- oder auch "Wozu"-Lerntyp. Er sucht sowohl nach weiteren Anwendungsmöglichkeiten für das Gelernte als auch nach den möglichen Konsequenzen.
    Der "Was wäre, wenn"-Lerntyp möchte Fragen wie " Was sind die möglichen Konsequenzen, wenn ich das tue? " oder " Was sind die Konsequenzen, wenn ich das nicht tue? " beantwortet haben.
    Er will wissen, was alles schief gehen könnte - und was er dann tun muss, um negative Konsequenzen zu verhindern.
    Hier können Sie einzelne Argumente, die Sie bereits im ersten Schritt zum Überzeugen des "Warum"-Lerntyps verwendet haben, nochmals aufgreifen und ggf. noch detaillierter behandeln.
    Sobald Sie die Bedenken des "Wenn/Wozu"-Lerntyps ausgeräumt haben, können Sie ihm Anregungen für weiterführende Anwendungsmöglichkeiten liefern: Was könnte er mit dem gerade erworbenen Wissen noch anfangen? Auf welche anderen Bereiche lassen sich diese Informationen auch noch anwenden? Funktioniert das auch mit X?

Zusammenfassung
    Nachdem Sie alle vier Lerntypen in der oben beschriebenen Reihenfolge abgeholt haben, liefern Sie noch einmal eine kurze Zusammenfassung dessen, was Sie Ihren Lesern gerade vermittelt haben.
    Gerade bei etwas längeren Artikeln oder Buchkapiteln kann es sonst schnell passieren, dass ein guter Teil Ihrer Leser gegen Ende des Kapitels bereits einzelne wichtige Informationen vom Anfang des Kapitels vergessen hat.
    Dies ist der Punkt, an dem Sie den anfangs für den "Warum"-Lerntyp geöffenten Deckel schließen können. Im Abschnitt für den "Warum"-Lerntyp haben Sie erklärt, was das konkrete Problem ist und warum es so wichtig war, dieses mit dem von Ihnen vorgestellten Konzept zu lösen.
    Nach der Zusammenfassung können Sie Ihren Text damit ausklingen lassen, dass Sie noch einmal auf das anfangs vorgestellte Problem hinweisen und darauf, dass der Leser nun eine optimale Lösung für dieses Problem hat.

Aufgaben
    Der letzte Schritt sind die ganz konkreten Aufgaben. Die bisherigen Schritte sind die Theorie. Zwar können Sie schon Ihren Teil für den "Wie"-Lerntyp mit ganz konkreten Aufgabenstellungen bereichern, doch hier listen Sie noch einmal alles ganz konkret auf.
    Denken Sie daran: Von einem echten Lernerfolg kann erst dann die Rede sein, wenn der Leser den Stoff nicht nur verstanden und verinnerlicht hat, sondern das Gelernte auch zu einer tatsächlichen Verhaltensänderung geführt hat.
    Solange der Leser das Gelernte also nicht in die Praxis umsetzt, sondern sich dies nur für "irgendwann einmal" vornimmt, können Sie keinen echten Erfolg für sich verbuchen.
    Überlegen Sie daher: Was muss Ihr Leser ganz konkret machen, um das Gelernte in die Praxis umzusetzen und die gewünschten Ergebnisse zu erzielen? Sie können dies auch gerne in "Pflichtaufgaben" und "fakulative Aufgaben" unterteilen. Was muss der Leser mindestens tun - und was wäre optimal?
    Gerade bei fakultativen Aufgaben sollten Sie jeweils auf den konkreten Nutzen hinweisen: Welchen zusätzlichen Vorteil hat der Leser, wenn er auch das noch macht?

    Wenn Sie die obengenannten Ratschläge beherzigen und eine solide Struktur aufbauen, bevor Sie mit dem eigentlichen Schreiben beginnen, werden Sie den späteren Aufwand für die Überarbeitung Ihres Manuskripts erheblich reduzieren
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