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Private Dancer

Private Dancer

Titel: Private Dancer
Autoren: Peter Porsani
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ich immer gelebt hatte, genoss es aber ungemein, in die andere hinein zu schnuppern und mich in beiden zu bewegen.
    An einem Dezemberabend, als ich mich mit einem meiner ältesten Freundeskreise verabredet hatte, und ich zu Fuß durch mein Dorf ging und nichts hörte, als das Knirschen des Schnees, und dann schließlich an unserem Treffpunkt ankam, wo mich der Geruch von Zigarettenrauch umhüllte und ich schon vor Eintreten des Raums das Lachen meiner Freunde und Rockmusik hörte, da wurde mir klar, dass  man manchmal einfach an keinem schöneren Ort auf der Welt sein kann, als in einer Dorfkneipe in Deutschland.
     
    Etwa zwei Jahre später saß ich im Kino und sah mir einen Film an, an dem  jener Drehbuchautor mitgearbeitet hatte. Ich musste lachen, als eine Szene darin mich sehr an Dennis‘ Kampfaktion erinnerte und ich an einer anderen Stelle meine Initialen an einer von Hand vollgekritzelten Wand erkannte. Allerdings gebe ich zu, dass ich selbst glaube, dass das Zufall war…aber ein kleiner Restglaube, dass ich gemeint bin, der besteht weiter.  
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    18
    Jacke wie Hose
     
     
    Ich hatte es geradeso pünktlich geschafft und den höchsten Punkt des kleinen Berges erreicht, um das letzte der fast 300 Windlichter anzuzünden, die Dennis und ich am Nachmittag auf dem Pfad zum Aussichtsgipfel aufgestellt hatten. Hier oben wehte eine warme Brise, das Wetter hatte zum Glück mitgespielt. Mir war aufgefallen, dass die Sonne hier oben noch ziemlich stark war, sie würde wohl erst in zwei Stunden untergehen, während es auf dem Weg nach oben, der durch ein Wäldchen am Hang führte, schon kühl und dunkel war, bis auf die Windlichter. Der Blick zurück war gigantisch, wie kleine, freundliche Waldgeister leiteten die Windlichter den Weg zum Plateau, wo ich auf Dennis und seine Freundin Aileen warten sollte. Ich hatte den Tisch bereits gedeckt, das Essen würde ich auf einem offenen Feuer unweit des Tisches zubereiten und ich war gespannt, wie das funktionieren würde. Ich war ganz froh, dass es zur Vorspeise „nur“ Salat mit sautierten Champignons geben würde, Dennis zufolge war das Aileens Lieblingsgericht, gefolgt von gegrilltem Rinderfilet und als Nachtisch meine Fondants au Chocolat, die Dennis so liebte und die mir aufgrund des offenen Feuers die meisten Sorgen machten... Ich sah über die kleine Plattform etwa hundert Meter nach unten auf einen Platz vor dem Wäldchen und dem Pfad, wo Dennis seinen Wagen geparkt hatte. Etwa fünfzehn Minuten würden die beiden für den leichten Aufstieg brauchen.Wir waren hier auf diesem kleinen Berg umgeben von Wiesen durch die sich ein kleiner Fluss bahnte und von kleinen Waldabschnitten, einer Strasse, und einem kleinen Dorf im Tal. „Kann ich dir noch bei irgendwas helfen?“, fragte Jessica, die Violinistin die auch auf Ihren Einsatz wartete, aber ich schüttelte den Kopf und lächelte ihr zu, „Von mir aus kann's losgehen,“ und sie lächelte zurück. Dennis hatte uns  beide engagiert, um Aileen an diesem Abend mit einem Candlelight-Dinner im Freien zu überraschen und um ihr am Ende des Essens einen Heiratsantrag zu machen. Jessica setzte sich auf einen Stuhl, den sie und ich zuvor mit einer weissen Husse versteckten und fing ganz leise an zu spielen. Als Dennis und Aileen die Aussichtsform erreicht hatten, strahlte Aileen uns mit glänzenden Augen an. „Was ist denn hier los?“ fragte sie überwältigt, als sie Jessica, mich und den gedeckten Tisch erblickte. Dennis lächelte mich an und zeigte mit dem Daumen nach oben, alles war so, wie er es uns  aufgetragen hatte, bevor er Aileen abholen ging, die zu Anfang des Abends dachte, dass sie einfach nur einen Spaziergang machen wollten. Sie setzten sich und ich servierte Champagner und die Vorspeise. Ich hatte einen kleinen Pavillon, in dem die Lebensmittel lagerten, die ich mit Crushed Eis kühlen musste. Dennis und ich hatten alles genau durchdacht und seit dem frühen Vormittag aufgebaut, es war perfekt. Durch ein spezielles Gefäß gelang es mir letztendlich sogar den Nachtisch auf dem offenen Feuer zuzubereiten und Aileen war begeistert. Sie kannte mich bis dahin überhaupt nicht und Dennis hatte ihr wohl auch nichts von mir erzählt (der Frechdachs!). Jessica spielte pausenlos wunderschöne Melodien auf Ihrer Violine, die Sonne ging langsam unter und die ersten Sterne waren zu sehen, als Dennis plötzlich aufstand und zu Aileen ging,
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