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Private Dancer

Private Dancer

Titel: Private Dancer
Autoren: Peter Porsani
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Päckchen vor meiner Tür. Ich weiß, nicht wie sie es geschafft hatte das so schnell zu erledigen, aber sie hatte mir die Jeans (die Sie allerdings noch weiter veredelt hatte) und ausserdem eine Original Crewjacke von dem Set eines Films meines Lieblingsregisseurs besorgt und geschenkt. Nur ein Zettel lag dabei „Danke für das unvergessliche Erlebnis dich zu treffen.“
     
    Ich habe Dennis und Aileen, die inzwischen in Afrika leben, tief in meinem Herz verschlossen und ich vermisse die beiden. Jeden Tag. Love!
     
     
     
     
    19
    Mein schwierigster Auftrag
     
     
    Haben Sie eine große Familie? Ja? Ich auch! Allerdings gebe ich zu, dass selbst eine kleine Familie in der Lage ist, einen völlig friedliebenden und ausgeglichenen  Menschen zu einem monsterähnlichen, misanthropischen Nervenbündel zu verwandeln. Aber wie das mit Familien nunmal so ist, man kann auch nicht ohne, wenn man sie schon mal hat und ich bin sogar völlig davon überzeugt, dass es eigentlich und im Grunde genommen nichts Wichtigeres als die Familie gibt. Man kommt halt doch irgendwie aus dem gleichen Stall und muss lernen, miteinander umzugehen. Man kann sich von Vielem trennen, von der Familie nicht und das ist auch gut so. Man lernt ja auch viel dazu, über Gemeinsamkeiten oder Unterschiede und man weiss, man hat immer einen Rückhalt, egal was man auch ausgefressen haben mag und man liebt die „bucklige Verwandtschaft“ nun mal doch. Und genauso etwas dachte ich wohl auch in dem zweifelhaften Moment, als ich es eines Tages für die tollste Idee der Welt hielt zu denken: „Ich lade die ganze Familie mal zum Essen ein!“
    Nun durfte das natürlich nicht irgendein Grillabend oder etwas vergleichbar einfaches werden, es musste sämtliche Zauberkünste die ich besaß repräsentieren und einschlagen wie eine Bombe! Und so sah ich mich noch am selben Tag eine digitale Einladung per Windows Movie Maker zusammenstellen, in der ich von allen Familienmitgliedern Fotos aus vergangenen Zeiten einfügte. Untermalt war das ganze höchst rührend mit den Klängen  der Forrest Gump Suite und einer noch nie zuvor dagewesen Liebeserklärung an meine komplette Verwandtschaft. „Ohne euch wüsste ich nicht...Stolz ein Teil von euch zu sein...“, diese Geschichten halt. Die Erstellung der digitalen Einladung mit Einstellen ins Internet und Heraussuchen des geeigneten Namens für die nun von mir erstellte Website, dauerte etwa sieben Stunden. Danach ging es erst richtig los. Ich erdachte das Menü des Jahrtausends, bei dem es zu jedem der sieben Gänge einen anderen Champagner zu trinken geben würde. Ich stellte in stundenlanger Arbeit die perfekte Musikliste zur Untermalung des Dinners zusammen und bestellte neue Weingläser, Stuhlhussen, Tischdecken, Servietten und Serviettenringe. Ich fuhr etwa dreihundert Kilometer zu einem speziellen Weingut und besorgte die besten Weine der östlichen Hemisphäre, bestellte das teuerste und beste Fleisch und die ausgewähltesten Zutaten, erstellte zusammen mit der Mediengestalterin meines Vertrauens eine Menükarte, rief bei Stein-Meyerschön (siehe Kapitel 10) an um Blumenbouquets von ihr zu bekommen, strich eine Wand des Zimmers, in der das Essen stattfinden sollte silber und besorgte mir bei einer Eventfirma spezielle LED-Lampen, um den Raum ideal auszuleuchten, Kurz: Ich dachte an alles und war perfekt!
     
    Es gab:
     
     
    gebratene Foie Gras an hausgemachten Brioche
     
    *
    Filet vom Koberind an Blattsalaten der Saison mit einer Vinaigrette aus Arganöl und „Millesimato Ginepro“- Balsamico
     
    *
    Maronensamtsuppe mit Topping vom Matsutake Pilz
     
    *
    Filet vom Wels an hausgemachten, getrüffelten Bandnudeln
     
    *
    Yhin Zhen Tee – Champagnersorbet
     
    *
    Milchkalbsbäckchen an Sauce-demiglace mit Gemüse-Fenchelflöte und „La Bonnotte“ Kartoffeln
     
    *
    Dialog von australischem Espresso und „La Madeline au Truffe“ an Gojibeerenconfit
     
     
     
    Falls einige Leser jetzt vielleicht denken: „Oh, das war bestimmt nicht grade billig.“ Ja! Da haben Sie mal recht. Jedenfalls wollte ich nun mal wirklich ein Menü das seinesgleichen sucht und allein durch die Zutaten hatte ich das erreicht.
    Ich war wirklich froh, dass ich alles perfekt organisieren konnte und war mit mir und meiner Idee vollends zufrieden.(...)
     
    „Das ist das tiefe Luftholen vor dem Sprunge!“ -Gandalf-
     
    Es klingelte an meiner Haustür als ich gerade dabei war, meine Kochkleidung zu wechseln. Ich hatte fast den
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