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Private Dancer

Private Dancer

Titel: Private Dancer
Autoren: Peter Porsani
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die ihm gegenübersaß. Er nahm ihre Hand in seine. “Aileen, ich wollte mich mit diesem Essen bei dir bedanken, für deine treue Freundschaft, deine selbstverständliche Art mich zu lieben und vor allem dafür, dass du mich durch die schwere Zeit der letzten beiden Jahre begleitet hast und mir immer wieder Mut gemacht hast, wenn ich ihn verloren habe. Du hast mir Dinge gezeigt, die ich ohne dich nie gesehen hätte, du warst da, als alle anderen gegangen sind. Dafür und für tausend andere Dinge werde ich dich für immer lieben! Danke!“ Aileen stand mit Tränen in den Augen von Ihrem Stuhl auf und küsste Dennis zärtlich. Als sie sich voneinander lösten bemerkte ich, dass auch Dennis' Augen nun glänzten und ich konnte es nicht fassen, dass es etwas gab, dass diesen Menschen, den stärksten Menschen der Welt, zu Tränen rührte. Aileen setzte sich wieder und dachte wohl, dass Dennis nun auch wieder zu seinem Stuhl zurückkehren würde, stattdessen ging er vor ihr auf die Knie und öffnete ein dunkelblaues Kästchen, das er nun wie von Zauberhand hervorgeholt hatte. Ein Diamant funkelte durch das Kerzenlicht und verteilte kleine Regenbögen in seinem Umfeld. Aileen schien nicht atmen zu können und sah ihn ungläubig an. Es fiel kein weiteres Wort, sie stand auf, hielt ihre zitternde Hand an ihre Stirn, nahm dann seine Hand damit er aufstehen musste und fiel in seine Arme. Die Umarmung dauerte meinem Empfinden nach eine Stunde. Und ich wandte mich lächelnd und mit Tränen in den Augen zum Feuer. Die Aussichtsplattform war nicht groß, und Jessica und ich hätten unmöglich von dort weggekonnt ohne die beiden zu stören, deshalb mussten wir bleiben. Aber trotzdem waren wir in der Zeit, die diese Umarmung dauerte irgendwie verschwunden. Jessica hatte nur ihre leise Musik zurückgelassen, und ich..tja, was hatte ich zurückgelassen? Ein gutes Gefühl, vielleicht. 
    Am Tag danach war ich von Dennis und Aileen zum Essen eingeladen, Wow! Ich hatte also frei und nichts zu tun als im Garten am Schwimmteich der beiden zu sitzen und mich bedienen zu lassen, eine Haushälterin hatte mir die Tür geöffnet und in den Garten geführt, kurz darauf kam Aileen aus dem Haus gelaufen. Sie trug den Verlobungsring und strahlte genau so sehr wie der Diamant darauf. Aileen war verrückt, das war mir von dem Augenblick klar, als sie nun im Bademantel die toskanische Treppe zu dem Bereich des Gartens in dem der Teich war gelaufen kam, lauthals „Hallo, wie schön dich wieder zu sehen“, rief und dabei winkte und danach mit einem weiteren lauten Geräusch, das eine Mischung aus Lachen und Schreien war, ein Rad schlagend im Teich verschwand. Ich war von meinem Stuhl aufgestanden und sah wohl ziemlich verblüfft zu der Stelle, an der sie grade abgetaucht war. Kurze Zeit später erschien sie wieder an der Oberfläche und lachte, schwamm in meine Richtung, kam nun zum Stehen und marschierte auf mich los, während sie den Bademantel auszog und in einem lila Bikini vor mir stand, der übrigens auf ihre Haare farblich abgestimmt  zu sein schien. Sie lachte immer noch als sie mir die Hand reichte. „Ich würde dich ja umarmen aber ich bin grad ganz nass!“, sagte sie als wäre sie aus heiterem Himmel zu diesem Zustand gekommen.
    „Merkwürdig, wie konnte das nur passieren?“, bemerkte ich ironisch und  wir lachten beide. „Ich weiß, das war unhöflich dich nicht zuerst zu begrüßen, aber als ich das Wasser gesehen habe, war mir plötzlich ganz heiß und ich musste mich abkühlen.“
    „Das versteh ich gut“, ich nickte verständnisvoll. „Aber zieht man den Bademantel nicht aus bevor man ins Wasserspringt und wenn man das Wasser verlässt dann wieder an ? Das hast du ja komplett verwechselt.“ Sie lachte daraufhin wieder und setzte sich zu mir auf die Rattansessel die am Rand des Teichs standen und antwortete mit einem Satz, den ich komplett in meine Lebenseinstellung eingebaut habe: „Das Leben ist verrückt, man hat es einfach leichter wenn man sich dem anpasst.“ Ich war von Anfang an begeistert von Aileen und sie selbst sagte auch immer wieder, dass es schön sei, Menschen vom gleichen Schlag zu treffen, was ich als sehr großes Kompliment verstand. Aileen und Dennis schienen sich fantastisch zu ergänzen, denn während Dennis auf mich wie ein Fels in der Brandung wirkte, war Aileen der Wirbelsturm, der durch sein Leben fegte. Dennis war noch nicht von seiner Arbeit (also von Baki) zurückgekehrt und als er irgendwann
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