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Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)

Titel: Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)
Autoren: Lilly M. Love
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und drehte sich zu ihr um. Erst jetzt meinte er die junge Frau wiederzuerkennen, die vor ein paar Wochen in einen schweren Autounfall verwickelt gewesen und in die Notaufnahme eingeliefert worden war.
    Die Schwester schob die junge Frau energisch zur Seite und zog den Vorhang wieder zu, als die Nulllinie auf dem EKG-Gerät angezeigt wurde.
    »Herzstillstand, Doktor.« Die Schwester sah ihn fragend an, aber Morris schüttelte den Kopf. »Notieren Sie den Todeszeitpunkt. 4.05 p.m.«
    »Aber meinen Sie nicht ...«
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage«, sagte er harsch. Als er hinter dem Vorhang hervortrat, stand die junge Frau immer noch da, ihre wissenden Augen auf ihn gerichtet: Werden Sie ihm auch das Leben retten ? Er hatte den Jungen gehen lassen, wegen ihr. Dafür würde man ihn zur Rechenschaft ziehen. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich wollte mit Ihnen reden, ...«
    »Worüber?«
    »Um zu erfahren, was mit mir passiert ist ... an dem Tag des Unfalls. Hier im Krankenhaus.«
    »Sie waren schwer verletzt, eine Stahlstange hatte sich durch Ihren Körper gebohrt, außerdem hatten sie Rippen- und andere diverse Knochenbrüche. Ich freue mich, dass es Ihnen wieder gut geht, Miss ...«
    »Ich heiße Jasmin.«
    »Jasmin. Ja, richtig.«
    »Das weiß ich alles selbst. Ich möchte die andere Geschichte hören.«
    Morris blickte sie fragend an, obwohl er genau wusste, was die junge Frau wissen wollte. »Welche andere Geschichte?«
    »Hören Sie auf, sich dumm zu stellen, Dr. Eltringham. Ich war tot, nicht wahr? Exitus.«
    Morris nickte unmerklich.
    »Warum haben Sie mich nicht gehen lassen?«
    »Du wolltest selbst wieder zurück, Jasmin. Dein Herz hat plötzlich angefangen zu schlagen.«
    »Weil Sie nachgeholfen haben.«
    »Es war noch nicht deine Zeit.«
    »Wer sagt das? Sie? Sie haben mich zurück in die Hölle geholt.«
    Er sah betreten zu Boden. Er hätte sie gehen lassen, wenn sein Kollege nicht so besessen davon gewesen wäre, sie am Leben zu erhalten.
    »Ich höre diese Stimmen in meinem Kopf.«
    Morris führte sie den Gang hinunter, weg von unliebsamen Zuhörern. »Höre nicht auf sie, Jasmin. Nicht mehr lange, dann werden sie verstummen.«
    »Aber sie rufen mich. Besonders in der Nacht höre ich sie deutlich. Manchmal, wenn ich mich sehr konzentriere, kann ich sogar vereinzelte Worte verstehen.«
    Eine saubere Seele war immer ein gefundenes Fressen und die Verlockung groß, sie so lange zu bezirzen, bis sie jeglichen Widerstand aufgab und ihren Lockrufen folgte. »Kannst du dich noch daran erinnern, was du gesehen hast?«
    »Oh ja, und ich werde es nie vergessen.« Jasmin lächelte. Ein Leuchten in ihren Augen verriet ihm, dass sie die Erlösung gesehen hatte. Etwas, das er selbst wahrscheinlich nie sehen würde, denn er gehörte zu der dunklen Welt.
    »Da war ein Tunnel. Erst war alles dunkel und unheimlich um mich herum. Ich hatte dieses Rauschen in meinem Kopf und hörte das Flüstern von vielen Stimmen. Es war beängstigend, aber auch irgendwie traurig. Dann nahm ich an Tempo zu, die Farben veränderten sich von Dunkellila zu Blau, wurden immer heller, bis am Ende das gleißende Licht war. Ich habe das gesehen, wovon so viele sprechen, Doc, und das keiner glauben will. Da war dieser Frieden, dieses unbeschreibliche Wohlgefühl und dann riss mich ein Sog zurück in den Tunnel. Es wurde alles wieder dunkel und dann waren Sie da.«
    Sie hatte ihn also doch gesehen, als sie ihre Augen aufschlug. Und die Erinnerung an die Sphären war auch geblieben. »Die Stimmen werden mit der Zeit aufhören, Jasmin. Ignoriere sie einfach.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich kenne noch andere, die das gleiche wie du durchgemacht haben. Es hört auf, glaub mir.«
    Sie umarmte ihn plötzlich und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Danke Doc.«
    Mit traurigem Blick sah er der jungen Frau nach, die zum Ausgang hinaus eilte. Deutlich erkennbar war der dunkle Schatten, den sie wie einen durchsichtigen Schleier um ihre Silhouette trug. Er hatte dieses untrügliche Gefühl, dass er sie wiedersehen würde. Und das schon bald.
     
    Christine saß am Abend mit zwei Freundinnen im Wohnzimmer und trank Wein. Als er hereinkam, verstummte das Gespräch augenblicklich, doch sein hochsensibles Gehör hatte schon draußen die Konversation der Frauen mitangehört.
    Jenna, die ihm immer gerne schöne Augen machte, empfahl ihrer Freundin Christine tatsächlich, sich einen Liebhaber zu suchen, um die Beziehung anzuheizen. Diverse Ideen, wo
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